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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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weltmännisch zu. Unfähig, etwas zu sagen, blickte ich nun an ihm hinab und stellte fest, dass er in seinem grauen Anzug einfach umwerfend aussah. War ich vielleicht doch mit Paul verabredet und wusste nur nichts davon?
    „Geht es dir gut?“, fragte Paul mich nun besorgt. Ich schloss meinen Mund und räusperte mich.
    „Ja klar, gut geht’s mir, danke. Ich wundere mich nur, dass du auch hier bist“, gab ich unumwunden ehrlicherweise zu. Paul grinste und sein kleines Grübchen über dem rechten Mundwinkel kam sexy zum Vorschein.
    „Wieso sollte ich nicht hier sein? Das ist mein Lieblings-Italiener, ich bin ziemlich oft hier oder zumindest immer dann, wenn ich zu faul zum Kochen bin“, erklärte er mir sein Zugegensein. Das war mir ja nun gar nicht recht. Ich war hier schließlich mit Lutz verabredet.
    „Und wo ist Annika?“, fragte ich nun mütterlich tadelnd.
    „Babysitter“, erwiderte er lässig. „Hin und wieder gönne ich mir diesen Luxus. Man muss auch mal rauskommen.“ Da er hier an der Bar saß, ging ich nun davon aus, dass auch er auf ein Date wartete, wahrscheinlich auf seine Frau. Er nuckelte an einem Getränk, was allem Anschein nach eine Cola war. Ich registrierte, wie Paul mich von oben bis unten musterte. Was er dabei dachte, erschloss sich mir leider nicht. Ich tat derweil so, als würde mich das nicht weiter interessieren. Und wenn er also schon so glotzte, vielleicht wäre ja ein kleines Kompliment wegen meiner roten Locken drin? Seine Augen kamen in meinem Gesicht zum Stillstand. Nichts. Es kam kein „Tolle Haare Paula!“ oder „Wow, diese Locken!“, nichts. So ein ignoranter blöder Idiot, ärgerte ich mich.
    „Äh, ja, jeder sollte mal rauskommen“, versuchte ich unsere verlegene Stummheit zu durchbrechen. Paul schwieg mich weiterhin nur grinsend an. Nun rutschte er etwas näher und ich konnte fast seinen Atem in meinem Gesicht spüren. Meine feinen Nackenhärchen stellten sich senkrecht und wieder einmal wurde mir bewusst, mit welcher Intensität seine Anziehungskraft auf mich einprügelte. Wie in Zeitlupe führte Paul seine Hand zu meinem Gesicht und berührte mich oberhalb der Wange. „Du hast da ein...“, begann er zu sprechen. Weiter kam er nicht. Seine Berührung traf mich wie ein Blitzschlag und ich zog so heftig mein Gesicht zurück, dass ich beinahe rückwärts vom Barhocker strauchelte. Mit den Armen rudernd ärgerte ich mich über meine eigene heftige Bewegung, aber noch mehr ärgerte ich mich darüber, dass Paul mich ungefragt anfassen wollte. Was dachte der sich nur dabei? Der war schließlich verheiratet. Mal abgesehen davon könnte dem Herrn ja auch mal die späte Einsicht kommen, dass ich - in welcher Form auch immer - vergeben war? Ich bekam Boden unter den Füßen und gewann mein Gleichgewicht wieder. Vor Aufregung schlug mein Herz bis zum Hals.
    Während ich panisch und hilflos zur Tür blickte und mein Kleid wieder bis kurz über die Knie zog, wurden meine stillen Stoßgebete nun erhört. Lutz, mein Stern am Horizont, mein Rettungsanker kam gerade zur Tür herein. Oh Gott! Wie sah der denn aus? Lutz sah aus wie der Fährmann in dem Gruselschocker „The Ferryman“. Er trug tatsächlich einen gelben Friesennerz. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Im Grunde fehlten einzig die Gummistiefel. Kam der gerade vom Hochseeangeln oder vielleicht von einer AKW-Demo? Also von weltmännisch war Lutz meilenweit entfernt, da gab es nichts zu beschönigen. Als Lutz mich nun erblickte, winkte er kurz, gab der Garderobendame seine gelbe Kutte und eilte augenblicklich lächelnd zu mir hinüber. Was mich nun entsetzte, war zwar um Längen dem Friesennerz überlegen, aber nur wenn man auf selbst gestrickte Rentierpullis mit Schwedenflagge stand. Im Vergleich zu Lutz war ich total overdressed.
    Eins war schon mal sicher, die Blasenentzündung hatte ich mir überflüssigerweise völlig unnötig zugezogen. Der würde nicht mal in seinen kühnsten Träumen Biene Maja zu Gesicht bekommen, selbst wenn ich sie dabei gehabt hätte.
    „Wartest du schon lange, Paula?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach er unvermittelt weiter: „Der Verkehr war wirklich grauenhaft und Parkplätze gibt es hier ja auch so gut wie keine. Entschuldige bitte meine Verspätung“, verteidigte er sein Zuspätkommen. Nun blickte Lutz zu Paul, der wiederum selbst wie bei einem Tennismatch seinen Kopf zwischen Lutz und mir hin und her pingpongte.
    „Aber wie ich sehe, hast du dich schon gut

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