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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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Waren die etwa bekifft? Beide Damen hatten Pupillen so groß wie Schraubenmuttern. Schwarze große Schraubenmuttern.
    „Sagt mal, seid ihr komplett bescheuert?“, schnauzte ich, so laut ich konnte. „Wenn Bono und Antje euch sehen, ist Schluss mit der Vorbildfunktion. Das hört ihr euch noch an, wenn ihr verwesend in euren Gräbern verrottet! Ihr seid ja ein tolles Vorbild! Mensch! Die beiden machen weiß Gott schon genug durch!“, hielt ich meine Ansprache und wandte mich nun an Susi: „Du musst jetzt stark sein Suse! Sie haben doch nur noch dich!“, versuchte ich rational rüberzukommen.
    Beide Weiber prusteten drauf los und ließen sich gackernd von meiner Darbietung in keinster Weise aus der Ruhe bringen. Beide waren bis in die Haarspitzen voll mit Dope.
    „Chill mal Alter. Die Kinder sind bei Papa und Lola“, erklärte Susi und hielt mir ihren Joint vor die Nase. „Willste?“ Angesichts meiner wirklich üblen Laune, war das ein mehr als verlockendes Angebot, aber ich wollte so kurz nach einem Zehn- Kilometer-Lauf meine Lunge nicht überbeanspruchen. Ich goss mir ein großes Glas Wasser ein und ließ eine Magnesium-Tablette hinein plumpsen. „Darf ich bei dir baden?“, fragte ich Steffi beleidigt, während ich schon auf dem Weg ins Badezimmer war. Ich hörte Steffi noch irgendetwas brabbeln über Mischa oder so ähnlich und vernahm außerdem Susis Gackern.
    Als ich das Badezimmer betrat, sah ich, wie der gute alte Mischa, mit ebenso großen Augen wie Schraubenmuttern, dabei war, mein Bad zu nehmen. Na super! Hier waren alle stoned und drüben hielten meine Eltern Stellung. Ich hatte mich also zu entscheiden zwischen Pest und Cholera. Ich trottete zurück in die Küche und hockte mich mit an den Küchentisch.
    „Der Trailer ist im Arsch“, beichtete ich Steffi, während ich mein Magnesium leer trank. Steffi bewegte wie in Zeitlupe ihren Kopf zu mir.
    „Na was hast du denn gedacht, wie lange dieser alte Kasten noch Stand halten würde?“, entgegnete sie Schulter zuckend. „Das war ja wohl nur noch eine Frage der Zeit.“ Ich schien die einzige zu sein, die auch nur ansatzweise darüber erstaunt war, dass der Trailer kaputt war.
    „Ich hab mir heute eine Wohnung angeguckt, aber die kann ich nicht nehmen die ist nur was für Pyrotechniker“, erklärte ich den beiden und bekam nun mit, dass sie sich einen Scheiß für meine Probleme interessierten. Sie hatten sich einfach weggebeamt.
    Angesichts so wenig Zuspruchs nörgelte ich: „Ich habe Hunger!“
    Susi wies auf die Anrichte gegenüber des Tisches: „Iss doch die Kekse, die habe ich heute Vormittag selbst gebacken. Sind wirklich sehr lecker“, bot sie mir ihre Ware an wie die Frau Königin dem armen Schneewitchen.
    „Besser als gar nichts“, dachte ich bei mir, stand auf, platzierte die Dose vor mich und schlug zu. Das nachfolgende Gekicher der beiden ging mir erst mächtig auf den Zunder und zehn Minuten später, etwa nach dem vierten Keks, konnte ich deren gute Laune wirklich nachvollziehen und mir dämmerte, dass die Kekse genau eine illegale Zutat zu viel hatten.
    „Ihr Schweine!“, lächelte ich sukzessive, ebenso gut gelaunt wie meine Schwestern im Geiste. Genau genommen war ich inzwischen sogar zu stoned, um wirklich, wirklich mächtig sauer zu sein. Steffi ging zur Stereoanlage und drehte die Musik auf.
    „Wie in den guten, alten Zeiten“, sagte sie. Im Radio lief Queen mit „We will rock you“. Susi stand auf und fing an, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Sie tanzte, sang den Text mit und auf jedem Rock-Festival wäre sie auch heute wieder die Ballkönigin gewesen. Eberhard war ein Idiot, dass er sie hatte gehen lassen und mit Sicherheit würde der alte Lochpinsel das auch eines Tages genau so sehen. Steffi sinnierte bekifft vor sich hin: „Ey, das is wie früher, wir alle zusammen, echt wie früher, wir sind die drei Muskeltiere!“ Susi gackerte: „Du bist auch so ein Muskeltier!“
    In dieser Nacht schaffte ich es mit den Worten: „Ich bin Moses! Ich laufe wie auf Moos!“ gerade noch in Steffis holdes Schlafgemach und schlief gemeinsam mit Mischa und Steffi in deren französischem Wasserbett.

Kapitel 15

    Röchelnd wurde ich wach, da mich irgendetwas am Atmen hinderte. Steffis Schädel bettete sich mitten auf meiner Brust. Ich schob sie behutsam beiseite, befreite mich aus ihrer Umklammerung, stand auf und fühlte mich (nanu?) erstaunlich gut erholt. Ich hatte weder Kopfschmerzen noch Muskelkater, was ich dankbar

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