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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ähm …«
    »Uns eben noch geliebt?«
    »Ja«, antwortete sie errötend und war froh, dass sie ihm den Rücken zukehrte. Er ging dicht hinter ihr, und Andy beschlich das unbehagliche Gefühl, dass sie auf magische Weise von ihm angezogen wurde. Wie ein Nachtfalter von einer Lichtquelle. »Du hättest doch einfach sagen können, dass wir schon geschlafen haben.«
    »Stimmt, aber so etwas Banales hätte sie vermutlich kalt gelassen. Stattdessen waren sie maßlos verblüfft über deine dürftige Bekleidung.«
    »Die Verblüffung hatte wohl eher was mit der Mordstaschenlampe und deiner Flinte zu tun.«
    »Übertreib mal nicht, es ist bloß eine Pistole«, korrigierte er sie. »Vielleicht haben sie sich anfangs davon einschüchtern lassen. Aber dann sind mir die lüsternen Blicke der jungen Typen nicht verborgen geblieben. Hätte ich dich nicht als meine Frau vorgestellt und außerdem betont, dass wir glücklich verheiratet sind, wären sie womöglich noch auf die Idee gekommen, mich zu überwältigen und dich mitzunehmen.«
    »Denk an die Girlies, die sie bei sich hatten.«
    »Die drei sahen aus wie begossene Pudel. Nein, nein, du kannst es mir ruhig glauben: Die Jungs hätten
dir locker den Vorzug gegeben.« Inzwischen waren sie am Hintereingang angekommen, und er stellte das konfiszierte Bier auf einen Tisch im Patio. »Du siehst gut aus, weißt du das? Richtig schön zerzaust vom Schlaf und praktisch nackt.«
    Er zog die Stiefel aus, hielt ihr die Glastür auf und glitt hinter ihr ins Innere. »Danke«, murmelte sie. Danke? War sie noch ganz bei Trost? Wofür bedankte sie sich da eigentlich, wo sie ihm doch postwendend eine hätte kleben müssen?!
    »Als du mich geweckt hast«, flüsterte er rau, »dachte ich einen kurzen Moment lang, du wolltest vielleicht etwas ganz anderes von mir.«
    Als er das sagte, stolperte sie fast auf der ersten Stufe, ging aber geflissentlich über seine anzügliche Bemerkung hinweg und fragte stattdessen: »Hattest du schon lange geschlafen? Wann bist du nach Hause gekommen?«
    »Gegen halb zwölf. Nach der Versammlung haben wir uns noch mit ein paar Leuten gemütlich auf einen Drink zusammengesetzt.«
    Ein paar Leute? Nur Männer? Oder war die holde Weiblichkeit dabei ebenfalls vertreten gewesen? Er blieb bestimmt nie lange ohne Frau. »Ich hab noch eine Weile gelesen und mich auf morgen vorbereitet. Gegen elf bin ich schlafen gegangen. Ich hab gar nicht mitbekommen, dass du nach Hause gekommen bist.«
    »Oh.« Das klang enttäuscht. »Wie kam es denn,
dass du unsere nächtlichen Flusspiraten gehört hast?«
    Mittlerweile waren sie vor ihrer Zimmertür angelangt. Sie stützte sich auf die Klinke. »Keine Ahnung. Ich wachte plötzlich auf und wusste instinktiv, dass da irgendetwas nicht so war, wie es sein sollte.«
    »Du hattest doch nicht etwa Angst, oder?«
    »Nein, die kam erst, als du wie ein gereizter Tiger hochgeschnellt bist! Und dir die Flinte geschnappt hast!«
    »Pistole.«
    »Also gut, Pistole. Hatten die Idioten etwa geglaubt, wir würden das Gekicher der Mädchen nicht hören?«
    Lyons Schultern zuckten verräterisch. Er kämpfte mit einem Lachkrampf. »Denen haben wir einen Mordsschrecken eingejagt.«
    »Kommt das öfter vor? Ich meine, dass Leute Wildwasserfahrten auf dem Fluss veranstalten?«
    Er zog die Waffe aus dem Hosenbund und legte sie zusammen mit der Taschenlampe auf eine Anrichte im Gang. Lehnte sich mit einer Schulter lässig an die Wand.
    »Häufig das ganze Frühjahr und den Sommer über. Und der Guadalupe bietet sich mit seinen Stromschnellen für solche Abenteuer geradezu an. Die Leute mieten sich Schlauchboote und unternehmen für gewöhnlich Tagesausflüge. Manche wollen aber auch die Nacht noch am Fluss verbringen. Natürlich
müssen die Rafter auf öffentlichen Plätzen campen, Privatgrundstücke sind absolut tabu. Bisweilen winken sie uns zu, wenn sie vorbeifahren. Mehr nicht. Der Guadalupe zieht nur durch diesen Teil unserer Ranch eine Schleife.«
    Sie liebte den beruhigenden Klang seiner Stimme und hätte ihm stundenlang zuhören können. Fast gewann sie den Eindruck, als wären ihre Animositäten beigelegt. Immerhin hatten sie ein unvergessliches Erlebnis miteinander geteilt und sich köstlich amüsiert. Darüber war ihre feindselige Haltung ganz allmählich in ein kameradschaftliches Miteinander umgeschwenkt. Eigentlich schade, dass sie sich in einer derart verfahrenen Situation hatten kennen lernen müssen, überlegte Andy. Wenn sie nicht aus

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