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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ganzen Tag gearbeitet.«
    »Okay«, lenkte er knurrend ein. »Andy, du würdest deinem guten, alten Kumpel Les doch nichts Wichtiges verschweigen, oder?«
    Heimlich ertappt, giggelte sie los. Dabei sann sie krampfhaft auf irgendeine findige Retourkutsche. »Natürlich nicht. Du bist bloß sauer und ein bisschen beleidigt, weil wir hier so viel Spaß haben.« Wieder lachte sie, was allerdings ziemlich aufgesetzt
wirkte. »Ich ruf dich morgen an, um dich auf dem Laufenden zu halten. In Ordnung?«
    »Okay. Bye Baby. Ich lieb dich.«
    Dann war die Leitung tot.
    Les hätte bestimmt keine Skrupel, jemanden aus ihrem Team anzurufen, um sich nach ihr zu erkundigen. Und sich von einem Dritten bestätigen zu lassen, was sie ihm am Telefon erklärt hatte, überlegte Andy frustriert. Insofern war es keine gute Idee, dass sie auf ihrem Zimmer blieb und Krokodilstränen vergoss. Seufzend zog sie einen trägerlosen Einteiler an und schlenderte zum Pool. Dort setzte sie sich unter einen Sonnenschirm, der über einem schmiedeeisernen Gartentisch aufgespannt stand. Trug in regelmäßigen Abständen Sonnenmilch auf, schleppte Handtücher an und schwamm mit den anderen um die Wette.
    Am Spätnachmittag servierte Gracie ihnen ein Tablett mit eisgekühlten Margaritas und eine Platte Nachos. Jeff, triefend nass, umarmte sie und küsste sie auf die Wange. Daraufhin verpasste die Haushälterin ihm einen geräuschvollen Klaps auf den Hintern. Er wurde knallrot im Gesicht – ein Phänomen, das Andy bislang noch nie erlebt hatte.
    Lyon fuhr mit seinem klapprigen Jeep vor. Sprang geschmeidig aus dem Wagen und steuerte zu ihnen an den Pool. »Wie ist das Wasser?«
    »Toll«, rief Jeff. »Leisten Sie uns doch ein bisschen Gesellschaft.«
    »Geht nicht. Ich bin leider anderweitig verabredet.«
    Andy hielt den Blick auf das Buch gesenkt, das sie mitgebracht hatte, allerdings verschwammen ihr die Buchstaben vor den Augen. Ihr Herz sank ins Bodenlose, und sie hatte mit einem Mal fürchterliches Magendrücken.
    »Gracie wird Ihnen hier draußen im Patio mexikanisches Essen servieren. Lassen Sie es sich schmecken. Also dann – bis morgen früh.«
    Alle wünschten ihm einen angenehmen Abend, auch Andy. Demonstrativ uninteressiert daran, dass er eine Verabredung hatte, spähte sie durch die riesigen Gläser ihrer Sonnenbrille hindurch zu ihm hinüber. Obwohl er den Hut tief in die Stirn gezogen hatte, war ihr bewusst, dass er sie taxierte. »Viel Vergnügen«, rief sie mit einem strahlenden Lächeln. Ihre Crew und Lyon sollten schließlich nicht merken, wie ihr zumute war.
    »Das hab ich bestimmt«, bekräftigte er süffisant grinsend. Womit er auch den letzten Zweifel bei Andy ausräumte, welche Art von Vergnügungen er meinte. Dann kehrte er ihr schnöde den Rücken zu.
    Das Engegefühl in ihrer Brust war schier erdrückend. Sie wagte kaum zu atmen. Erst als seine Schritte im Haus verhallten, schnappte sie energisch nach Luft.
    Gracies Enchiladas, Tacos und die Guacamole waren köstlich, trotzdem verspürte Andy keinen Appetit.
Bald nachdem die Crew alles verputzt hatte, wünschten die Jungs ihr eine gute Nacht und verschwanden schleunigst in Richtung Gästehaus, wo eine Runde Poker angesagt war. Woraufhin sie selbst ziellos im Haus umherstreifte, zumal Gracie ihr Hilfsangebot in der Küche abgelehnt hatte. Der General war schon Stunden zuvor schlafen gegangen. Sie versuchte krampfhaft, nicht an Lyon zu denken. Doch es war wie verhext: Ständig kreisten ihre Gedanken um ihn.
    Mit wem war er wohl jetzt zusammen? Und was trieben die beiden gerade, mmh? Ging er regelmäßig aus? Stets mit derselben oder wechselte er seine Begleitung wie die Hemden? Hatte er heute irgendeine Flamme angerufen und für den Abend ein Date vereinbart? Würde eine Frau so kurzfristig mit ihm ausgehen? Ja, keine Frage. Andy hätte ihm gewiss auch keinen Korb gegeben. Mist, wieso hatte er nicht sie eingeladen?
    Die Antwort darauf konnte sie sich spielend zusammenreimen. Er fand sie unsympathisch, hatte von Anfang an Ressentiments gegen sie gehabt, so einfach war das. Die Hingabe, mit der er sie am Morgen in ihrem Schlafzimmer geküsst und zärtlich verwöhnt hatte, war einer Laune des Augenblicks entsprungen. Einer erotisch aufgeheizten Stimmung, die sich bestimmt nie wieder ergeben würde, seufzte sie. Kaum dass ihm wieder bewusst geworden war, dass sie die unsägliche Reporterin war, die auf seiner
Ranch herumspionierte und seinen Vater mit Fragen löcherte, hatte er auf

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