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Zum Heiraten verfuehrt

Zum Heiraten verfuehrt

Titel: Zum Heiraten verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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töricht, enttäuscht zu sein, weil Sander nichts zu ihrer neuen Frisur gesagt hatte. Töricht oder gefährlich? Seine Reaktion müsste ihr eigentlich gleichgültig sein.
    Die Zwillinge waren hungrig, sie selbst war müde. Deshalb sollte sie sich lieber auf ihre Mutterpflichten konzentrieren, statt sich über Sanders Reaktion Gedanken zu machen.
    „Ich gehe mit den Jungs nach oben und bestelle Essen für sie aufs Zimmer“, erklärte sie.
    „Gute Idee. Ich muss noch ein paar Punkte mit der Botschaft klären“, gab er mit einem kurzen Nicken zurück.
    „Und was ist mit Abendessen?“ Rubys Mund war trocken geworden. Ihrer Frage folgte eine knisternde Stille, fast, als ob sie ihm einen unsittlichen Antrag gemacht hätte.
    Ihre Wangen brannten. Sie schluckte schwer, ungehalten über sich selbst, weil es ihr wieder einmal an Fingerspitzengefühl gemangelt hatte.
    Warum löste eine ganz normale Frage von Ruby bloß schon wieder dieses unangenehme Gefühl in ihm aus? Sander war wütend auf sich selbst. Einen Moment lang stellte er sich vor, wie sie beide beim Abendessen saßen. Nur sie beide? Bestimmt meinte er doch sie alle vier , weil Ruby schließlich allein wegen der Zwillinge in seinem Leben war – ganz allein deswegen.
    „Ich bin mit einer alten Freundin zum Essen verabredet“, log er. „Ich weiß nicht, wann ich zurück bin.“
    Mit einer alten Freundin. Wer mochte das sein, vielleicht eine Geliebte? Das fragte sich Ruby, während sie den Zwillingen beim Essen Gesellschaft leistete. Sie wusste praktisch nichts darüber, mit wem Sander seine Zeit verbrachte. Ein Anflug von Panik wehte sie an.
    Nach dem Essen machte Freddie sich an Sanders Laptop zu schaffen, indem er versuchte, den Deckel aufzuklappen. „Mummy? Willst du mal unsere Insel sehen?“, fragte er.
    „Lass das, Freddie, das gehört Daddy“, protestierte Ruby.
    „Daddy hat es uns aber erlaubt“, versicherte Harry in einer rührenden Pose männlicher Selbstgewissheit, die er seinem Vater abgeschaut hatte. „Er sagt, dass wir die Fotos ansehen dürfen.“
    Freddie hatte es bereits geschafft, den Deckel zu öffnen. Die Zwillinge waren – nicht anders als die meisten Kinder heutzutage – mit den modernen Technologien bestens vertraut. Noch bevor Ruby irgendwelche Einwände geltend machen konnte, sah man auf dem Bildschirm eine halbmondförmige Insel mit einer zerklüfteten Bergkette im Hintergrund.
    Nach ihrer ersten Nacht mit Sander hatte Ruby versucht, möglichst viel über ihn herauszufinden, weil sie so sehr auf ein Wiedersehen mit ihm gehofft hatte.
    Damals hatte sie herausgefunden, dass die Insel – mit Zypern als nächstem Nachbarn – nach vielen Kriegen immer wieder besetzt worden war, unter anderem von den Mauren, die zu Zeiten der Kreuzzüge siegreich gewesen waren. Sanders Familie, die durch die Jahrhunderte auf der Insel geherrscht hatte, hatte maurisches Blut in den Adern und so auch Sander. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Sanders Großvater das jetzt von Sander geleitete Containerschiffunternehmen gegründet, das der Insel Wohlstand und zahlreiche neue Arbeitsplätze beschert hatte.
    Doch nachdem Ruby schmerzhaft klargeworden war, dass Sander sie nur benutzt hatte, hatte sie aufgehört, Informationen über ihn zu sammeln.
    „Aber jetzt ganz schnell in die Badewanne mit euch“, sagte sie zu den Kindern.
    Während ihrer Abwesenheit war Rubys neue Garderobe geliefert worden, einschließlich eines eleganten Reisesets, bestehend aus zwei verschieden großen Koffern, einer Reisetasche und einem Kosmetikköfferchen. Deshalb wollte Ruby die Gelegenheit nutzen und mit dem Packen anfangen, sobald die Zwillinge im Bett waren.
    Bei diesem guten Vorsatz blieb es zumindest fürs Erste. Nachdem sie den Zwillingen gute Nacht gesagt hatte, ging sie zurück in den Wohnraum und setzte sich wieder vor Sanders Laptop, um noch weitere Fotos von der Insel zu betrachten.
    Fast unbewusst klickte sie auf den roten Punkt, der die Hauptstadt markierte, woraufhin mehrere Thumbnail-Fotos erschienen. Als Ruby das erste Minifoto öffnete, blickte sie auf eine weiße Festung, die auf einer Klippe hoch über einem herrlich türkisfarbenen Meer aufragte, mit minarettartigen Türmen sowie einer klassisch griechischen Vorderfront. Vor dem Eingang waren Wachen postiert, in königsblauen Jacken, die sie über weißen Hemden trugen.
    Weitere Fotos zeigten eine betörend schöne Landschaft mit von schroffen Klippen eingerahmten Sandbuchten und hohen Bergen, deren

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