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Zum Heiraten verfuehrt

Zum Heiraten verfuehrt

Titel: Zum Heiraten verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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nicht erwartet, obwohl man ihrem Gerede natürlich keine besondere Bedeutung beimessen durfte. Trotzdem fand er es aus einem unerfindlichen Grund unhöflich, ihre Bemerkung einfach zu ignorieren. Ungläubig hörte er sich zu seiner Verteidigung sagen: „Na ja … das Flugzeug gehört mir eigentlich nicht wirklich. Ich teile es mir mit ein paar Geschäftsleuten, wir sind so eine Art Flugzeuggemeinschaft. Und was die Ärmsten der Armen betrifft: Ich persönlich lege großen Wert darauf, dass bei uns auf der Insel niemand hungern muss und dass jedes Kind eine seinen Fähigkeiten entsprechende Ausbildung bekommt. Außerdem haben wir ein kostenloses Gesundheitswesen sowie eine gute Rentenversicherung eingeführt, zwei Sozialstaatsprogramme, die noch aus der Ära meines Vaters stammen.“
    Sander lauschte verärgert seinen Worten nach. Wie um alles in der Welt kam er dazu, sich ausgerechnet vor Ruby zu rechtfertigen?
    Bei ihrer Ankunft auf der Insel war es bereits dunkel. Als sie aus dem Flugzeug in die samtweiche warme Abendluft hinaustraten, war nur die von Scheinwerfern angestrahlte Landebahn zu erkennen, während alles dahinter in Dunkelheit versank. Den Zwillingen, die sich, plötzlich verunsichert, von zwei Seiten an Ruby klammerten, fuhr eine leichte Brise durchs Haar. Eine Art Golfwagen brachte sie zur Ankunftshalle, wo von Sander erwartet wurde, dass er einem kleinen Empfangskomitee die Hände schüttelte, bevor man sie zu einer draußen wartenden Limousine begleitete. Sander hob die müden Zwillinge auf den Rücksitz und setzte sich daneben. Er nahm Harry auf den Schoß und legte Freddie einen Arm um die Schultern, während Ruby sich selbst überlassen blieb. Ohne ihre Kinder fühlten sich ihre Arme leer an, und sie sehnte sich danach, die Zwillinge an sich zu ziehen, aber das wurde von Sander verhindert.
    Immerhin war sie – zumindest fürs Erste – ihre ständigen Kopfschmerzen und die Übelkeit los, obwohl sie sich immer noch nicht hundertprozentig fit fühlte.
    Die Limousine fuhr zügig eine eindrucksvoll breite Allee hinunter, bevor sie auf eine kurvenreiche Straße abbog, mit dem im Mondlicht glänzenden Meer auf einer Seite. Zu ihrer Linken ragte eine steile Felswand empor, die irgendwann einer alten Stadtmauer Platz machte. Nach einer Weile passierten sie ein großes Tor, ließen eindrucksvolle Gebäude hinter sich, bis sie schließlich auf dem großen Platz ankamen, den Ruby bereits aus dem Internet kannte.
    „Das ist der Hauptplatz der Stadt, und direkt vor uns liegt der Königspalast“, erklärte Sander Ruby, weil die Zwillinge nach der Aufregung des langen Tages eingenickt waren.
    „Werden wir dort wohnen?“, fragte Ruby beunruhigt.
    „Nein. Das ist der Regierungssitz und wird sonst nur noch bei offiziellen Empfängen genutzt. Ich brauche diesen Prunk nicht und habe mir nach dem Tod meines Großvaters außerhalb der Stadt eine Villa gebaut. Mir ist es am wichtigsten, dass die Leute hier eine hohe Lebensqualität haben und zufrieden sind, was mein Vater übrigens genauso sah. Das ist einfach eine Frage des Respekts. Ich kann schließlich von keinem Menschen erwarten, dass er mich respektiert, wenn ich es nicht genauso tue.“
    Ruby wandte den Kopf ab. Seine Einstellung war bewundernswert, aber wie könnte sie an Sander jemals irgendetwas bewundern? Es reichte schon, dass sie sich sexuell so von ihm angezogen fühlte, da musste sie sich nicht auch noch emotional verletzlich machen.
    Deshalb erschien es ihr sicherer, das Thema zu wechseln. „Das muss eine sehr alte Stadt sein“, bemerkte sie.
    „Ja“, gab Sander wortkarg zurück.
    Wie stets bei seiner Rückkehr fühlte er sich in einem inneren Zwiespalt. Einerseits liebte er die Insel und ihre Bewohner, andererseits lauerten hier die schmerzhaften Erinnerungen seiner Kindheit.
    Um sich abzulenken, sagte er: „Meine Vorfahren haben hier mit den Phöniziern und den Ägyptern ebenso Handel getrieben wie mit unserem direkten Nachbarn Zypern. Beide Inseln haben große Kupfervorkommen, und während der persischen Kriege war Zypern heftig umkämpft. Erst durch eine Vernunftehe zwischen den Nachkommen der verfeindeten Herrscherhäuser kam es zu einem Friedensvertrag. Das war damals ein beliebtes Mittel, einen Großteil der territorialen Konflikte zu lösen …“ Als Ruby einen leisen Laut von sich gab, unterbrach er sich und blickte sie an.
    Sie schüttelte sich und sagte dann angewidert: „Es muss schrecklich gewesen sein für die armen Frauen,

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