Zum Heiraten verfuehrt
führen, dass er ihre Lügen durchschaute. Seine Hände packten sie, fuhren über ihren Rücken, streiften ihr dabei den Slip ab.
Ihr Körper war so perfekt wie es der Körper einer Frau nur sein konnte – auch wenn sie durchaus noch ein paar Pfunde zulegen könnte, wie Sander zugeben musste. Ihr Oberkörper verjüngte sich zu einer Taille, so schmal, dass er sie mühelos mit den Händen umspannen konnte. Ihre femininen Hüften waren ebenso sanft geschwungen wie der runde Po. Die langen schlanken Beine schienen wie geschaffen, sich um die Hüften des Mannes zu legen, den sie auserwählt hatte, um ihr Lust zu schenken. Ihre Brüste waren voll und weich, und er konnte sich noch gut daran erinnern, wie überempfindlich damals ihre Knospen gewesen waren.
Warum quälte er sich mit lange zurückliegenden Erinnerungen, wenn sie da war und bereit, sich ihm hinzugeben, wenn ihr Körper unter seinen Händen vor Erwartung bereits wohlig erschauerte?
Sie war nackt und Sander völlig ausgeliefert. Ruby wusste, dass sie sich wehren sollte. Und das wollte sie auch, aber ihr Körper weigerte sich. Ihr Körper wollte Sander.
Sie wurde von Verlangen überschwemmt, von einem Verlangen, das stärker war als alle Vernunft oder aller Stolz. Es loderte so hell in ihr, dass es sich anfühlte, als ob sie von einer fremden Macht besessen wäre, die ihr ihre Handlungen und Reaktionen diktierte, sodass Kontrolle schlicht unmöglich war.
Es war, als ob sie sich in Sanders Armen in einen anderen Menschen verwandelte, in eine ungestüme, leidenschaftliche, von Natur aus sinnliche Frau, deren einzige Bestimmung es war, sich von ihm nehmen zu lassen und ihn zu nehmen. Auch wenn sie nichts unversucht ließ, um gegen diese Form von Besessenheit anzukämpfen, schien es doch ihr Schicksal zu sein, sich unterwerfen zu müssen.
Sander stöhnte rau auf. Es reichte nicht, dass sie seinen Blicken und seinen Berührungen nackt ausgeliefert war. Er musste sie an seiner ebenfalls nackten Haut spüren. Sie war wie ein quälender Schmerz, ein heftiger Drang, ja, ein Zwang, der ihn nicht ruhen ließ, bis er darauf reagiert hatte. Er wollte, er musste hören, wie sie ihr Verlangen herausschrie, bevor er zulassen konnte, dass sich sein eigenes Verlangen artikulierte.
Er saß in einer Falle, die so alt war wie Adam und Eva, gefangen im seidenen Netz der Verführung, das niemand so weben konnte wie sie. Und das machte ihn rasend. Noch rasender aber machte ihn sein Begehren, das sich, wie er wusste, nur noch eine eng begrenzte Zeit unter Kontrolle halten ließ. Es war wie ein Fieber, eine Besessenheit, der er nicht entkommen konnte.
Sander hob Ruby hoch und trug sie zum Bett. Nachdem er sie dort abgelegt hatte, schälte er sich aus seinen Kleidern. Während der ganzen Zeit ruhte ihr Blick auf ihm, und er sah, wie ihre Augen sich weiteten, als er nackt und bereit vor ihr stand.
Mit weit offenen Augen streckte Ruby die Hand aus, um den eindrucksvollen Beweis seines Begehrens zu berühren, seine Härte unter ihren Fingerspitzen zu spüren. Und plötzlich erkannte sie sich selbst nicht wieder, sie war eine Fremde, getrieben von ihrer dunklen Begierde, die schneller zu atmen begann, als sich vor Verlangen die Muskulatur ihres Unterleibs zusammenzog.
In Sanders Augen stand Begehren, dasselbe Begehren, das er in ihren Augen lesen konnte. Das sah sie ihm an, als sie den Blick hob. Jetzt ließ sie ihn los, was für ihn das Signal war, sie rücklings aufs Bett zu werfen. Dann legte er sich auf sie und begann, mit Händen, Lippen, Zähnen und Zunge ihre Brüste zu liebkosen, wobei er sich anschickte, ein sinnliches Verlangen zu stillen, das nur er in ihr zu wecken verstand.
Seine Hand zwischen ihren Beinen löste ein Lustgefühl aus, das sie genüsslich auskostete, aber nicht nur das. Diese Hand war eine schlichte Notwendigkeit, die sie brauchte wie die Luft zum Atmen.
Sie bereit für ihn, genauso wie damals. Nur einen Herzschlag lang regte sich dieses Misstrauen in Sander, das seine Mutter hinterlassen hatte, dann gewann sein Verlangen die Oberhand. Doch eine weitere Schwangerschaft durfte es auf keinen Fall geben.
„Nimmst du die Pille?“, fragte er heiser.
Ruby nickte.
Auf seiner Haut glänzte ein Schweißfilm, im Zimmer duftete es nach Lust und Liebe. Die Intensität ihres Verlangens war beunruhigend. Diese Intensität hatte ihr bereits vor sechs Jahren Angst gemacht, weil sie keine andere Wahl gehabt hatte, als sich ihr bedenkenlos auszuliefern, und daran
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