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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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erriet, dass wir SEALs waren, standen Lenny und Dougie sofort auf der Matte, um sicherzustellen, dass alle beiläufigen oder gezielten Fragen auf geeignete Weise abgeblockt wurden. Außerdem wollten sie herausfinden, wer an dieser Geheimhaltungspanne schuld war. Jeder Operator, der die Sicherheitsbestimmungen verletzte oder eine Legende auffliegen ließ, wurde sofort entlassen. Dougie und Lenny machten dabei nur ihren Job. Trotzdem war uns klar, dass sie im Grunde gegen uns arbeiteten. Nach Dienstschluss waren sie beide großartige Jungs, aber im Dienst war es ihre Aufgabe, uns hochzunehmen. Wir waren ständig auf der Hut, dass ihnen das nicht gelang.
    Sean, Moose und ich standen uns weiterhin nahe und hingen nach Dienst zusammen herum, wann immer wir konnten. Wie der Rest des Teams wurden wir Stammgäste des Raven. Damals war das eine leicht schräge Bar am Südende von Virginia Beach. Sie war um Längen netter als das verblichene Casino und die Kellnerinnen, die sogenannten Ravenettes, gehörten alle zu den örtlichen Schönheiten. Obwohl sich ein ständiger Touristenstrom hinein- und hinauswälzte, waren die Stammgäste des Raven Mitglieder des SEAL Team Six. Wir alle tranken dort, und wir tranken eine Menge. Alle SEAL-Teams sind in dieser Hinsicht keine Kinder von Traurigkeit, aber auch hier stand das Six einsam an der Spitze. Naval Special Warfare ist eben nichts für Männer mit einem schwachen Herzen, schwachen Arm oder einer schwachen Leber. Wir arbeiteten hart, ließen es aber danach noch härter krachen. Üble Kater waren nach dem morgendlichen Lauf verflogen, manch voller Magen wurde nach dem Schwimmen und dem Hinderniskurs am Wegrand leer gekotzt.
    Die Neue-Freunde-Regel und das ständige Hinterherschnüffeln von Lenny und Dougie sorgten dafür, dass die Operators des Six unter sich blieben. Man hatte eigentlich nur noch mit Six-Kameraden und deren Frauen und Freundinnen gesellschaftlichen Kontakt. Unser Einsatzgebiet mochte der ganze Planet sein, aber unsere eigene Welt wurde kleiner und kleiner.
    Margot und ich kauften uns ein Drei-Schlafzimmer-Haus in einem Nullachtfünfzehn-Neubauviertel am südlichen Rand von Virginia Beach. Wir kauften uns neue Möbel und schufen uns ein behagliches Heim. Wir hatten liebend gerne Besuch. Moose und Sean waren häufig bei uns zu Gast und unsere feuchtfröhlichen Wochenend-Grillpartys dauerten oft tagelang. Ich war zugegebenermaßen nicht der beste Ehemann, aber Margot und ich stritten uns nur selten. Sie liebte mich immer noch, und ich brauchte sie immer noch. Meine Arbeit war in unterschiedliche Abteilungen aufgeteilt und mein Leben war es ebenso. Unterwegs betrog ich sie häufig, wickelte das Mädchen einer Nacht je nach Laune mit meiner Segeljachtgeschichte oder mit der gerade gültigen Tarnlegende ein. Das waren One-Night-Stands, und am nächsten Morgen war ich wieder weg. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, das jedoch nicht schlecht genug war, um auf diese Kapriolen zu verzichten. Vielleicht war ich zu einem Menschen geworden, der einfach zu sehr geliebt werden wollte. Ich log daheim und ich log unterwegs. Wenn ich nach Hause zurückkehrte, stopfte ich meinen Ehebruch wie alles andere in eine geschlossene Zelle. Ich meinte, dass diese Zellen luftdicht wären. Erst viel später sollte ich erfahren, wie teuer einen diese Lügen zu stehen kommen.
    Ich war einen Gutteil meiner Zeit von zu Hause fort und wurde oft völlig unerwartet abberufen. Margot und ich hatten einen stillen Code entwickelt. Wenn die Reise im Voraus geplant war, packte ich meine Zivilklamotten in die Kleidertasche und ließ diese offen auf unserem Bett liegen. Wenn ich zu einer zweiwöchigen Reise mitten im August dicke Wollpullover mitnahm, ahnte sie freilich, dass ich in kältere Klimazonen unterwegs war. Und wenn ich im tiefen Winter ein Dutzend Hawaiihemden einpackte, konnte sie sich denken, dass es an meinem Zielort warm und sonnig sein würde. Selbst wenn die Reisen vorher nicht angekündigt wurden, versuchte ich, Margot einen Hinweis zu geben. Wenn ich daheim anrief und auf dem Anrufbeantworter die Botschaft hinterließ: »Auf dem Heimweg hole ich uns etwas zu essen«, wusste sie, dass sie mich erst in einer Woche wiedersehen würde.
    Für Margot waren diese Reisen doppelt hart. Einmal wusste sie nicht, wo ich war, zum anderen durfte ich sie während meines Einsatzes nicht anrufen. Margot versuchte oft herauszufinden, wo ich mich aufhielt, indem sie CNN schaute.
    Damit lag sie meistens

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