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Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Reagenzglas gezeugt werden, das Einzige, worauf es in meinem Fall ankommt, sind die Gene. Und das ist kein Problem. Kein Mensch, der heute Nachkommen will, braucht dafür einen Partner, und verheiratet sein muss er schon gar nicht.“
    „Und was ist, wenn Ihnen die Liebe einen Strich durch die Rechnung macht?“, rutschte es Lizzie heraus. „Sie könnten sich verlieben und dann …“
    „Das wird mit Sicherheit nicht passieren. Ich glaube nämlich nicht an das, was man Liebe nennt, und es interessiert mich auch nicht die Bohne. Ich würde einer Frau niemals genug vertrauen, um sie als Mutter meiner Kinder zu akzeptieren, weil ich immer befürchten müsste, dass sie diese Kinder irgendwann als Druckmittel gegen mich einsetzt.“
    Der schroffe Unterton in seiner Stimme warnte Lizzie, dass sie ein gefährliches Thema angeschnitten hatte, ein Thema, das starke Gefühle in ihm auslöste, obwohl er das niemals zugeben würde. Aber nicht an die Liebe zu glauben … in keiner Form … Allein beim Gedanken wurde es Lizzie ganz kalt ums Herz. Liebe machte einen Menschen verletzlich – sehr verletzlich sogar –, gleichzeitig aber brauchte jeder Mensch die Liebe wie die Luft zum Atmen.
    „Wenn die Zeit reif ist“, fuhr Ilios fort, „werde ich meine Vaterschaft in Angriff nehmen. Weder die Spenderin der Eizellen noch die Leihmutter werden jemals erfahren, wer ich bin, weil es niemanden etwas angeht. Meine Söhne werden bei mir aufwachsen und wissen, dass ich ihr leiblicher Vater bin.“
    „Aber ihre Mutter werden sie nie kennenlernen.“ Lizzie konnte ihr Entsetzen nicht verhehlen. „Sorgen Sie sich gar nicht, was für Auswirkungen auf ihre Psyche das haben könnte?“
    „Nein. Weil es ihnen an nichts fehlen wird. Sie werden mit der Gewissheit aufwachsen, dass sie geplant und erwünscht waren – von mir – und warum. Und sie werden ebenso erfahren, dass ich sie davor bewahrt habe, von ihrer Mutter als Druckmittel eingesetzt zu werden. Sie werden genug damit zu tun haben zu lernen, was es heißt, ein Manos zu sein, um sich Gedanken darüber zu machen, dass es in ihrem Leben keine Frau gibt, zu der sie ‚Mutter‘ sagen können. Anders als viele andere Kinder werden sie nie in die deprimierende Situation kommen, erkennen zu müssen, dass die Mutter, die sie eigentlich lieben sollte, sich in Wahrheit einen Dreck um sie schert …“
    War das der Grund, warum er sich weigerte, an die Liebe zu glauben?
    „Ist Ihnen das passiert?“, fragte sie leise, und wieder verspürte sie Mitleid mit dem kleinen Jungen von einst. Obwohl er sich ihr gegenüber so abscheulich verhielt.
    Lizzies sanfte Stimme berührte in ihm eine bisher unentdeckt gebliebene Wunde, deren bloße Existenz llios sofort vehement vor sich selbst verleugnen musste. Er war wütend auf sich und seine Verletzlichkeit, und noch wütender war er auf Lizzie, die diese Wunde mit so traumwandlerischer Sicherheit aufgespürt hatte.
    „Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit damit, meine Beweggründe zu analysieren. Ich will nur mein Geld zurück, sonst nichts“, sagte er kalt.
    Das war alles zu viel für sie. Lizzie fühlte sich wie betäubt. Körperlich und seelisch erschöpft hing sie in den Seilen, während draußen die Meilen vorbeiflogen. Ihre Lider waren bleischwer, und ihr Gehirn lechzte nach erlösendem Schlaf. Eine Weile kämpfte sie noch gegen ihre Müdigkeit an, aber schließlich erlaubte sie ihren Augen zuzufallen.
    Er hatte doch bekommen, was er wollte, warum also triumphierte er nicht? Ilios hatte keine Antwort auf diese Frage. Warum löste die Tatsache, dass er Lizzie Wareham gezwungen hatte, sich den Konsequenzen ihres Tuns zu stellen, kein Gefühl von Genugtuung aus? Immerhin war es sein gutes Recht, beides zu fühlen.
    Irgendein Sinn, von dessen Existenz er bisher nichts geahnt hatte, verriet ihm, dass Lizzie wieder eingeschlafen war. Er warf ihr aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Als Ehefrau würde sie jedenfalls überzeugen, das hatte er ziemlich schnell erkannt. Er war schließlich nicht von ungefähr auf diese Lösung verfallen. Es war eine durch und durch konsequente, vernunftgesteuerte Entscheidung gewesen, eine Entscheidung, die ihm am Ende sogar geholfen hatte, seinen Stolz zu wahren. Denn allein darum hatte er auf sein ursprüngliches Angebot noch eins draufgesetzt, indem er ihr zusätzliches Geld angeboten hatte. Selbstverständlich war das für ihn nur eine Frage des Stolzes gewesen, was sonst. Ganz bestimmt hatte er es nicht getan, um ihr und

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