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Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Worten zog er sie mit sich, auf Ariadne Constantin zu, die Frau, die Lizzie eigentlich hatte begrüßen wollen.
    Als sie wieder im Auto saßen, sagte Lizzie zu Ilios: „Mit deinem Cousin hattest du recht. Ihm könntest du deine Söhne wirklich niemals anvertrauen. Was meinst du, glaubt er dir?“
    „Das hoffe ich doch sehr“, brummte Ilios.
    Natürlich hofft er das nur, weil er mich so schnell wie möglich loswerden will, dachte Lizzie niedergeschlagen.
    Ilios ärgerte sich über sich selbst. Lizzies Worte hatten ihn unangenehm daran erinnert, wie verletzlich seine Kinder waren, falls ihm etwas zustoßen sollte. Aber warum interessierte ihn überhaupt, was sie dachte? Was ging bloß in seinem Kopf vor? Und woher kam plötzlich dieser gefährliche Gedanke, dass Lizzie bestimmt eine wunderbare Mutter wäre?
    Aber nicht für seine Kinder. Niemals, auf gar keinen Fall! Er hatte schon vor langer Zeit entschieden, wie er leben wollte, und daran würde er auch festhalten.
    „Ich sage am besten gleich Gute Nacht“, erklärte sie, nachdem sie im Apartment angekommen waren. „Du hast ja bestimmt noch zu tun.“
    Warum sagte sie das jetzt? Weil er jeden Abend wartete, bis er sich sicher sein konnte, dass sie eingeschlafen war? Ilios war nicht unsensibel – im Gegenteil. Deshalb war ihm der provokante Unterton in ihrer Stimme bestimmt nicht entgangen. Lizzie wartete mit angehaltenem Atem auf seine Antwort. Aber er sagte nichts, sondern wandte sich einfach nur ab.
    Enttäuscht und doch auch erleichtert darüber, dass ihr mutwilliges Verhalten folgenlos geblieben war, ging sie ins Ankleidezimmer, um ihren Mantel aufzuhängen. Dabei überlegte sie, dass er durch eine kurze Nachfrage problemlos hätte in Erfahrung bringen können, was sie gemeint hatte. Dann hätte sie ihm sagen können, dass sie sich danach sehnte, endlich wieder in seinen Armen zu liegen.
    Das hatte alles immer noch mit dem Kuss von vorhin zu tun. Dieser Kuss war so leidenschaftlich und zärtlich gewesen, wenn auch nur zum Schein, wie sie wusste. Und das tat weh. Es tat schrecklich weh zu wissen, dass er ihre Liebe nicht erwiderte.
    Ilios klappte im Wohnzimmer sein Notebook auf. Natürlich hatte Lizzie recht. Er musste noch arbeiten, er arbeitete ja praktisch immer. Seine Arbeit war für ihn nicht nur ein Allheilmittel gegen den Schmerz, sondern auch engste Verbündete im Kampf um Unabhängigkeit von allen emotionalen Ansprüchen. Seine Arbeit war eine Art Stützkorsett für ihn, und er glaubte, zuverlässig davon ausgehen zu können, dass sich beim Blick auf den Monitor in Sekundenschnelle jeder Gedanke an Lizzie Wareham und all die ungebetenen Gefühle, die sie in ihm weckte, verflüchtigten.
    Nur leider stimmte das nicht. Lizzies Gesicht stand ihm überdeutlich vor Augen und verschwand nicht, ganz egal, wie entschlossen er auch auf den Monitor starrte.
    Was war los mit ihm? Was immer es sein mochte, er brauchte das nicht. Dafür war in seinem Leben kein Platz – und für sie auch nicht. Doch je wütender er sich das einredete, desto mehr sehnte sich sein Körper nach Lizzie. Sein Körper . Sonst nichts. Mehr war es nicht. Er wollte sie, weil er schon lange keinen Sex mehr gehabt hatte, und sie verfügbar war. So war das eben, wenn man seinen Lebensraum mit einer Frau teilte. Jedes andere weibliche Wesen hätte genau dieselbe Wirkung auf ihn. Jedes andere? Und warum sah er dann ständig ihr Gesicht vor sich, warum war es ihr Körper, nach dem er sich sehnte, ihre Liebe, nach der er hungerte?
    Nein. Er weigerte sich, diesen Gedanken zu akzeptieren. Wenn er überhaupt irgendetwas von ihr wollte, dann war es Sex. Sonst nichts.
    Beweis es , provozierte ihn eine innere Stimme. Geh zu ihr und nimm sie in den Arm, halte und streichele sie, und wenn du das alles tun kannst, ohne irgendein Gefühl außer einer rein körperlichen Reaktion zu verspüren, dann hast du vielleicht recht.
    Ilios schaute zur Tür. Lachhaft. Er brauchte niemandem etwas zu beweisen, schon gar nicht sich selbst. Aber da war er auch schon auf den Beinen und auf dem Weg in sein Schlafzimmer.
    Lizzie war eben unter die Bettdecke geschlüpft, als sich die Tür öffnete und Ilios hereinkam.
    „Ich dachte mir, ich könnte heute ja mal früher Schluss machen“, erklärte er betont beiläufig, bevor er im Badezimmer verschwand.
    Lizzie verspürte ein heftiges Kribbeln im Bauch. Sie ermahnte sich, zu entspannen und normal zu atmen, wobei sie sich einzureden versuchte, dass Ilios bestimmt nichts

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