Zum Sterben schoen
hübsch auszusehen? Sie war kein Teenager, der sich zum ersten Mal bis über beide Ohren verliebt hatte, aber sie führte sich so auf.
Mein Gott, verliebte sie sich etwa in ihn? Bei der Möglichkeit lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Wenn sein Job erledigt war, würde er abreisen.
»Das ist verrückt«, flüsterte sie, als sie die Bürste auf die Ablage knallte. Sie war ein bisschen verknallt in den Freund ihres großen Bruders. Das war alles.
Ihr Ego erlitt einen schweren Dämpfer, als Nick das Zimmer betrat. Er nahm sie kaum wahr. Nachdem er sie rasch gemustert hatte – vermutlich, um sich zu vergewissern, dass die Schuhe am richtigen Fuß saßen –, teilte er ihr mit, dass Pete am Telefon sei, und wenn Joe mit ihm geredet hatte, wollte Pete mit ihr sprechen. Nicks Stimme klang angespannt, und sie fragte sich, warum er so besorgt schien.
Er schaute über ihren Kopf hinweg. »Nichts Wichtiges«, sagte er. »Er will nur hören, wie es dir geht.«
Als er auf dem Weg zum Badezimmer an ihr vorbeiging, bekam Nick einen Hauch ihres Parfüms mit. Er tat so, als ob es ihm nicht auffiele, genauso wie er getan hatte, als fiele ihm nicht auf, wie unglaublich sexy sie in diesem engen, schwarzen Kleid aussah. Bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann lehnte er sich dagegen, senkte den Kopf und flüsterte: »Verdammt, ich stecke in Schwierigkeiten.«
Dann kamen sie fünfzehn Minuten zu spät, um Noah und Tommy abzuholen. Nick fuhr den Wagen die Auffahrt hinter der Abtei hinauf und hielt an der Treppe. Er und Laurant stiegen gerade aus, als Tommy in der Tür erschien und die Treppe hinunterrannte. Noah war nirgends zu sehen.
Er umarmte Laurant. »Mit dir alles in Ordnung?«
»Mir geht es gut«, versicherte sie ihm.
»Setz dich wieder ins Auto.« Er ließ sie los, öffnete die Tür und versuchte, sie voll offensichtlicher Angst hineinzuschieben. »Nick, das ist eine ganz schlechte Idee.«
»Wo steckt Noah?«, fragte Nick. Er wartete, bis Tommy auf dem Rücksitz saß, dann glitt er wieder hinters Steuer.
»Er kommt«, sagte Tommy. »Warum besorgen wir uns nicht Essen zum Mitnehmen, fahren zu Laurant und essen dort. Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass sie in der Öffentlichkeit ist. Es ist gefährlich.«
Sie drehte sich auf dem Sitz um und sah ihn an. »Tommy, ich kann nicht in dem Haus eingesperrt bleiben.«
»Das begreife ich nicht.«
»Der Plan sieht vor, dass ich gesehen werde, weißt du noch?«
»Ich weiß, wie der Plan aussieht«, fauchte er. »Den Verrückten aufstacheln, dass er über dich herfällt.«
»Er wird über sie herfallen«, sagte Nick ruhig. »Aber uns wäre lieber, wenn das früher als später passierte. Wir sind auf ihn vorbereitet.«
»Wie gesagt, das ist ein schlechter Plan. Es kann etwas schief gehen –«
Laurant unterbrach ihn. »Wusstest du, dass uns in dieser Minute Agenten überwachen?« Sie wusste nicht, ob das stimmte oder nicht. Sie versuchte nur, ihren Bruder zu beruhigen.
»Wo sind sie?«, fragte er und verrenkte sich den Hals, um durch die Heckscheibe zu schauen.
»Du sollst sie nicht sehen«, sagte sie und hörte sich dabei an wie eine Autorität auf dem Gebiet.
Anscheinend entspannte Tommy sich ein wenig. »Ja, in Ordnung. Ach, zum Teufel, ich habe meine Brieftasche vergessen.«
»Das solltest du doch erst sagen, wenn die Rechnung kommt«, scherzte Nick.
»Es dauert nur eine Sekunde.«
Laurant sah zu, wie ihr Bruder die Stufen hochstürmte und wieder hineinging. »Er ist noch nervöser als in Kansas City.«
»Das ist verständlich.«
Tommy kam eine Minute später wieder heraus und nahm mit seinem langen Schritt zwei Stufen auf einmal. Noah folgte ihm dicht auf den Fersen. Da erkannten Nick und Laurant, was Noah trug. Nick fing als Erster an zu lachen und Laurant stimmte amüsiert ein.
Noah war wie ein Priester gekleidet in einem schwarzen Anzug, einem schwarzen Hemd und einem weißen Stehkragen.
»Er wird direkt in die Hölle kommen«, prophezeite Nick.
Sie musste den Blick abwenden, damit sie aufhören konnte zu lachen. »Glaubst du, er trägt eine Waffe?«, gluckste sie.
»Er muss eine Waffe tragen«, stellte Nick ungerührt fest.
»Die ganze Zeit?«
»Die ganze Zeit«, bestätigte er.
Noah hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf. Er war entschlossen, Tommy bei einem Thema zur Zustimmung zu bewegen, über das die beiden offensichtlich gestritten hatten.
»Ich sage Ihnen, das ist nicht normal.«
»Vielleicht nicht für Sie«,
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