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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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seinen Freund wiederzusehen. Vielleicht konnte er ihn sogar dazu überreden, für einen Abend seinen Priesterkragen abzulegen und sich mit ihm sternhagelvoll laufen zu lassen, wie sie es getan hatten, als sie Zimmergenossen an der Penn State University gewesen waren.
    Und er würde endlich Tommys einziges Familienmitglied kennen lernen, seine kleine Schwester Laurant. Sie war acht Jahre jünger als ihr Bruder und bei Nonnen in einem Internat für reiche Mädchen in den Bergen in der Nähe von Genf aufgewachsen. Tommy hatte mehrere Male versucht, sie nach Amerika zu bringen, aber die Bestimmungen ihres Treuhandvermögens und die Anwälte, die dieses Geld verwalteten, überzeugten die Richter, sie so lange weltabgeschieden leben zu lassen, bis sie alt genug war, eigene Entscheidungen zu treffen. Tommy hatte Nick erzählt, dass es nicht so bitter war, wie sich das anhörte, und dass die Anwälte, indem sie die Bestimmungen buchstabengetreu befolgten, ihren Besitz nur schützten.
    Laurant, jetzt seit einiger Zeit großjährig, war vor einem Jahr nach Holy Oaks gezogen, um nahe bei ihrem Bruder zu sein. Nick hatte sie nie persönlich gesehen, aber er erinnerte sich an die Fotos von ihr, die Tommy hinter seinen Spiegel gesteckt hatte. Sie sah aus wie eine freche Kröte von der Straße, ein schmuddeliges Kind in einem schwarzen Faltenrock und einer weißen Uniformbluse, die teilweise aus dem Rockbund heraushing. Einer ihrer Kniestrümpfe ringelte sich um ihr Fußgelenk. Sie hatte aufgeschlagene Knie und langes, lockiges braunes Haar, das über ein Auge fiel. Er und Tommy hatten beide darüber gelacht, als sie das Foto betrachteten. Laurant konnte nicht älter als sieben oder acht Jahre gewesen sein, als das Foto gemacht wurde, aber Nick war ihr fröhliches Lachen und das mutwillige Funkeln in ihren Augen im Gedächtnis haften geblieben – ein Hinweis darauf, dass die ständigen Klagen der Nonnen berechtigt waren. Sie sah aus, als hätte sie den Teufel im Leib und eine Lebensfreude, die sie eines Tages bestimmt in Schwierigkeiten bringen würde.
    Ja, ein Urlaub war genau, was er brauchte. Entscheidend für all seine Pläne war, an seinen Heimatstützpunkt nach Boston zurückzukehren, und das bedeutete, er musste zuerst dieses verdammte Flugzeug besteigen. Niemand hasste das Fliegen so sehr wie Nick. Es ängstigte ihn zu Tode. Sobald er den Flughafen von Cincinnati betrat, brach ihm der kalte Schweiß aus, und er wusste, dass er im Gesicht ganz grün war, wenn er das Flugzeug bestieg. Die 777 nach London machte einen kurzen Zwischenstopp in Boston, wo Nick Gott sei Dank aussteigen und in sein Stadthaus in Beacon Hill heimkehren würde. Er hatte das Haus vor drei Jahren von seinem Onkel gekauft, aber die meisten Kisten, die die Umzugsleute mitten im Wohnzimmer fallen gelassen hatten, nach wie vor nicht ausgepackt und auch die High-Tech-Stereoanlage, die sein jüngster Bruder Zachary für ihn ausgesucht hatte, immer noch nicht aufgebaut.
    Er spürte, wie sich ihm der Magen zusammenzog, als er auf den Check-in zusteuerte. Er kannte die Prozedur: Er präsentierte sich, seinen Ausweis und seine Abfertigungspapiere dem Sicherheitsoffizier. Ein pedantischer Mann mittleren Alters namens Johnson kaute auf seiner bleistiftdünnen Oberlippe, bis sein Computer Nicks Namen und die Bestätigung seines Codes ausspuckte. Dann eskortierte er Nick um den Metalldetektor herum, durch den die anderen Passagiere gehen mussten, händigte ihm seine Bordkarte aus und winkte ihn die Rampe hinunter.
    Captain James T. Sorensky erwartete ihn in der Bordküche. In den letzten drei Jahren war Nick mindestens sechs Mal mit dem Kapitän geflogen und wusste, dass der Mann ein ausgezeichneter Pilot war und peinlich genau in seinem Job. Nick hatte einen Hintergrundcheck des Kapitäns durchführen lassen, nur um sicherzugehen, dass nichts Verdächtiges in seiner Vergangenheit darauf hinwies, dass er während des Fluges einen Nervenzusammenbruch erlitt. Er wusste sogar, welche Zahnpastamarke der Mann bevorzugte, aber keine dieser Tatsachen ließ seine Nervosität abklingen. Sorensky hatte als Bester seines Ausbildungsjahrgangs die Air Force Academy absolviert und arbeitete seit mittlerweile achtzehn Jahren bei Delta Airlines. Sein Ruf war makellos, aber auch das spielte keine Rolle. Nicks Magen schlug Purzelbäume. Er hasste alles am Fliegen. Alles lief auf eine Frage des Vertrauens hinaus, und obwohl Sorensky kein völlig Fremder war – mittlerweile duzten sie

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