Zum Sterben schoen
sagen?«
»Wenn der Unbekannte nicht binnen der nächsten Tage mit seiner Nase zum Vorschein kommt, werde ich abgezogen.«
Der Muskel in Nicks Kiefer zuckte.
»Woher wissen Sie, dass Sie abgezogen werden?«, fragte Laurant Joe.
Nick antwortete. »Wesson. Habe ich nicht Recht?«
Joe nickte. »Er meint, der Unbekannte weiß vielleicht, dass ich hier bin, und wenn ich mit großem Tamtam ausziehe, vielleicht –«
»Gönn mir eine Pause«, fauchte Nick.
»Und ich vermute, wenn der Unbekannte nicht versucht, sie sich zu schnappen, wird Wesson die anderen Agenten auch abziehen, damit der Unbekannte sich wohler fühlt? Ich habe eine Idee. Warum packen wir nicht alle zusammen und gehen? Laurant kann die Haustür offen lassen, damit er keine Schwierigkeiten hat hereinzukommen. Das entspricht doch ziemlich Wessons Plan, nicht wahr, Joe? Aber er wird in Holy Oaks bleiben, darauf kannst du deinen Arsch verwetten.«
Joe deutete auf das Mikro, um Nick daran zu erinnern, dass Wesson mithören konnte. Nick war das völlig gleichgültig. Er wollte, dass Wesson wusste, was er von seinen Methoden hielt.
Nick löste die Scheibe und hielt sie so, dass er direkt in das Mikrofon sprechen konnte. »Du willst doch der große Mann sein, der den Unbekannten fängt, nicht wahr, Jules? Um jeden Preis. Das ist dein Plan, nicht wahr? Das macht sich toll in deiner Akte und deine politischen Ambitionen sind doch viel wichtiger als Laurants Sicherheit.«
Feinberg antwortete: »Tut mir Leid, dich zu enttäuschen, Nick, aber ich überwache gerade die Leitung, nicht Wesson, und was mich betrifft, redet ihr Jungs übers Wetter.«
Der Agent tat sein Bestes, um Nick zu beschützen, aber der wusste diese Mühe nicht zu schätzen. Wesson konnte Nick beruflich nichts anhaben, und selbst wenn er es gekonnt hätte, würde es Nick nichts ausmachen. Wie würde er sich fühlen, wenn er gefeuert wurde? Vielleicht erleichtert. Eine schlechte Einstellung, entschied er, aber auch das machte ihm nichts aus.
Morganstern hatte Recht. Nick brauchte Urlaub und er brauchte Sex. Viel Sex, aber nicht mit irgendeiner Frau. Er wollte Laurant.
»Rommee.« Laurant lächelte Joe an, als sie ihm die Karten zeigte. Er stöhnte.
Der Kessel begann zu zischen. Laurant stand auf, um den Tee zuzubereiten. Sie goss Tee in alle drei Tassen, stellte dann den Kessel auf den Herd zurück und drehte sich um, um die Küche zu verlassen.
»He, was ist denn mit Ihrem Tee?«, fragte Joe.
»Ich gehe jetzt nach oben. Ich glaube, ich würde jetzt gerne ein heißes Schaumbad nehmen.«
Nick knirschte mit den Zähnen. Warum zum Teufel, glaubte sie, sie müssten das wissen? Verdammt. Seine Fantasie ging mit ihm durch und er konnte nur noch an ihren herrlichen schaumbedeckten Körper denken. Am liebsten wäre er ihr gefolgt und mit ihr in die Wanne getaucht. Stattdessen ging er ins Gästezimmer und nahm eine kalte Dusche.
Joe schaute sich unten einen Film an, deshalb ging Nick, in Jeans und sein Lieblings-T-Shirt gekleidet, in Laurants Zimmer, um sich eine Sportsendung anzuschauen.
Theo rief an, um sich bei ihm zu melden. Es war schon spät in Boston, aber sein Bruder schlief nie. Er war in der Stimmung, um über den jüngsten, absonderlichen Fall zu reden, bei dem er die Anklage vertrat. Nick versuchte, dem was er sagte, seine Aufmerksamkeit zu schenken, aber sein Blick hing an der Badezimmertür. Ständig blitzten ihm Bilder durch den Kopf.
»Was hast du gesagt?«, fragte er Theo.
»Ist mit dir alles in Ordnung?«
Zum Teufel, nein. »Sicher«, antwortete er. »Du weißt doch, wie das ist. Das Warten macht mich verrückt.«
»Wie kommt es, dass du Laurant gar nicht erwähnst? Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich wette, sie hat sich sehr verändert. Wie ist sie denn?«
»Sie ist Tommys Schwester. So ist sie.« Ein Riesenfehler. Nick merkte das, sobald er die Worte ausgesprochen hatte. Es klang abwehrend und Theos Ruf eines erstklassigen Staatsanwalts war nicht nur Gerede. Sofort steuerte er auf den wunden Punkt zu.
»So ist das also.«
»Ich weiß gar nicht, worüber du redest.«
»Hm.«
»Da läuft nichts.«
»Weiß Tommy davon?«
»Wovon?«, wich er aus.
»Dass du scharf bist auf seine Schwester.«
Bevor Nick antworten konnte, lachte Theo. »Du wirst es ihm beichten müssen.«
Nick stellte sich vor, wie seine Hand durch das Telefon griff und seinen Bruder an der Kehle packte. »Theo, wenn du weißt, was gut ist für dich, hörst du auf. Es gibt nichts zu
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