Zum Sterben schoen
die Arme zog. Es war alles nur ein Spiel. O ja, er wusste, was sie taten. Sie versuchten, ihn auf die Palme zu bringen, als wäre er ein Einfaltspinsel.
Aber dennoch konnte er sich nicht abwenden. Sie tanzten, und ihm gefiel nicht, wie der Muli sie festhielt. Es war zu eng … zu vertraulich. Dann küsste Nick sie. Er spürte solch einen Wutausbruch in sich explodieren, dass die Knie unter ihm nachgaben und er sich hinsetzen musste. Es war ein Spiel, ein Spiel. Sie spielten mit ihm, quälten ihn. Ja, er wusste, was sie taten … und dennoch war er fuchsteufelswild.
Wie konnten sie es wagen, ihn zu quälen!
Die Überraschungen nahmen kein Ende. Er starrte sie jetzt unverhohlen an, studierte sie, und er sah, wie Laurant den Muli anschaute. Er zuckte zurück gegen die Banklehne. Sie liebte ihn. Für jemanden, der so clever und schlau war wie er, war das glasklar. Sie konnte es nicht verbergen, nicht vor ihm. Das grünäugige Mädchen hatte sich in einen Muli verliebt. Mein Gott, mein Gott, was sollte er nur tun?
Sie verdarb ihm den Spaß. Als der letzte Song angekündigt wurde, und er war für Laurant, wurde ihm heiß und schwindelig. Die Freude und die Wut waren fast mehr, als er ertragen konnte. Und während er dort saß, wo alle ihn sehen konnten, und seine Beute auf der Tanzfläche beobachtete, wie sie lächelte, lachte und so tat, als amüsierte sie sich großartig, hasteten Mulis durch die Menge und suchten ihn. Alles Narren. Sie wussten nicht, wie er aussah oder wer er war, wie erwarteten sie da, ihn zu finden? Glaubten sie, er würde eine Waffe ziehen und sie auf sich selbst richten? Er lachte, wenn er nur daran dachte. Unbezahlbar, dachte er. Ihre Dummheit war wirklich unbezahlbar.
Dann entdeckte er den guten alten Pater Tom, der mit einem anderen Priester an seiner Seite auf seine Schwester zurannte. In Toms Augen lag ein wunderbarer Ausdruck des Entsetzens. Er genoss ihn und seufzte vor Vergnügen. Was um Himmels willen hatten diese albernen Priester bloß vor? Ihn durch Beten dazu zu bringen aufzugeben?
Die Rache ist mein, spricht der Herr. Dachte Pater Tom jetzt über Rache nach? Die Vorstellung amüsierte ihn. Vielleicht würde er ihn, wenn er nächstes Mal beichten ging, danach fragen. Ein Priester sollte verstehen. Das war sein Job, oder nicht? Verstehen und vergeben? Vielleicht kam das Verstehen mit dem Tod. Er dachte über diese philosophische Möglichkeit nach und zuckte dann die Achseln. Was kümmerte es ihn, ob Tommy verstand oder nicht?
Meine Güte, er hatte sich schon lange nicht mehr so köstlich amüsiert. Und es würde noch besser, solange er seinen Zorn zügelte, ihn beherrschte, das wilde Tier beschwichtigte mit Versprechungen auf die bevorstehende Katastrophe. Wie konnten sie es wagen zu glauben, sie könnten ihn überlisten? Ignorante Mulis, allesamt.
Dennoch war Vorsicht geboten. Den rechten Augenblick abwarten, so lautete die Devise. Er hatte ganz bestimmt keine Angst, machte sich nicht einmal Sorgen wegen der Mulis. Schließlich hatte er die Jungs vom FBI nach Holy Oaks eingeladen, oder nicht? Aber er wollte ein kultivierter Gastgeber sein, deshalb musste er die genaue Zahl seiner Gäste kennen. Es musste genug Erfrischungen für alle geben. Hatte er genug C-4 mitgebracht? Er überlegte eine Minute und lächelte dann. Ja, das hatte er tatsächlich.
Der Herzensbrecher war allzeit bereit.
Sein Ziel war es, so viele Mulis wie möglich zu eliminieren, solange es seinem vorrangigen Ziel nicht ins Gehege kam. Das Ziel. Ins Schwarze treffen und gleichzeitig ein wenig guten altmodischen Spaß haben, während er der Welt bewies, dass er das Höhere Wesen war. Keiner der FBI-Jungs war ihm gewachsen. Und bald, sehr bald, wenn es zu spät war, und sie nicht mehr weglaufen und sich verstecken konnte, würde ihnen das klar werden.
Er würde sich um sein unerledigtes Geschäft kümmern und gleichzeitig dafür sorgen, dass sich alle Welt am Fernsehen über sie lustig machte. Prime time. Krachbumm. Die Nachrichten um elf. Yes, Sir.
25
Ein weiterer Tag verging und der Druck stieg.
Der Gedanke an eine weitere große Menschenansammlung machte Laurant körperlich krank, aber sie wollte Michelle an einem der wichtigsten Abende ihres Lebens nicht enttäuschen, ihrer Hochzeitsprobe und dem anschließenden Abendessen.
Nach dem ersten Gang fiel Michelle auf, dass Laurant ihr Essen nicht angerührt hatte. Über den Tisch gebeugt flüsterte sie ihr zu: »Du siehst nicht besonders gut aus,
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