Zum Sterben schoen
habe, gehört mir das FBI. Ich habe Rechte«, kreischte er. Dann fügte er, in der Hoffnung, sie zu erniedrigen, hinzu: »Ich habe fast jeden Abend zugesehen, wie du dich ausgezogen hast. Ich habe alles gesehen, was du zu bieten hast.«
Sie sah das Böse wie glühende Kohlen in seinen Augen funkeln, und hegte keinerlei Zweifel, dass er diese Frauen getötet hatte. Brenner war eindeutig verrückt.
»Joe, stopf ihm einen Knebel in den Mund«, rief Nick.
»Schafft sie weg von hier«, befahl Wesson.
Die Flüche, die Brenner ihr an den Kopf schleuderte, als Nick sie ins Auto dirigierte, erschütterten sie nicht. Einige der Frauen in der Menge waren jedoch nicht so gleichgültig. Eine Mutter hielt ihrem Sohn die Ohren zu. Ihre Nachbarn mochten geschockt sein von Brenners jetzigem Verhalten, aber wenn sie erst die Wahrheit über diesen Dr. Jekyll und Mr. Hyde erfuhren, der in ihrer Mitte lebte, würde ihnen schlecht werden.
Nick verstaute sie ins Auto, setzte dann auf die Straße zurück und parkte es hinter Feinbergs Fahrzeug.
»Hör mir zu. Ich will, dass du im Auto bleibst, mit hochgedrehten Fenstern und geschlossenen Türen.« Er schaltete die Klimaanlage ein, damit sie nicht vor Hitze umkam.
»Ich will hier weg. Könnten wir nicht bitte fahren?«
Sie hörte sich an, als sei sie den Tränen nahe. »In einer Minute«, versprach er. »Okay? Ich muss kurz mit Wesson reden.«
Sie nickte mechanisch. »Ja, in Ordnung.«
Erst beobachtete sie, wie er über den Rasen sprintete, dann drehte sie sich um, um das Haus zu betrachten. Das Feuer war anscheinend eingedämmt. Sie fand es seltsam, dass sie nicht viel empfand, während sie die Zerstörung begutachtete. Es war ihr Zuhause gewesen, aber jetzt, da Brenner das Haus besaß, wollte sie es nie wieder betreten.
Die zuckenden Lichter, der Lärm der Menge, Brenners Geschrei – das war alles zu viel für sie. Sie legte die Hand auf die Stirn und sackte in ihrem Sitz zusammen. Und dann weinte sie um die zwei Frauen, die Brenner ermordet hatte.
Sie konnten jetzt in Frieden ruhen. Das Monster konnte niemandem mehr wehtun.
27
Der Sheriff tauchte als Letzter am Ort des Geschehens auf. Sein Ford Explorer nahm die Kurve auf zwei Rädern. Nach einem Schlenker, um Klein-Lorna auszuweichen, kam der Wagen schleudernd zum Stehen.
Lloyd ließ den Wagen mitten auf der Straße stehen. Grunzend, während er vorsichtig seine Leibesfülle hinter dem Lenkrad hervormanövrierte, stieg er aus, stand dort, die Hände in die Hüften gestemmt, und ließ einen prüfenden Blick über die Menge schweifen. Stirnrunzelnd, damit jeder, der ihn zufällig beobachtete, wusste, dass er diese Situation als eine ernste Angelegenheit betrachtete, zog er seine Hose am Gürtel hoch, straffte die Schultern und stolzierte in Laurants Vorgarten.
»Was geht hier vor?«, rief er.
»Was glauben Sie denn, was hier vorgeht?«, fragte Joe.
»Das Haus steht in Flammen.«
Lloyd warf Joe einen finsteren Blick zu, um ihn wissen zu lassen, dass er seinen Sarkasmus nicht schätzte. Dann fiel ihm auf, dass Brenner die Hände hinter dem Rücken hatte und sein Gesicht blutverschmiert war. Als er sich zur Seite beugte, sah er die Handschellen.
»He, warum trägt Steve denn Handschellen?«
»Weil er das Gesetz gebrochen hat«, erwiderte Joe.
»So ein Scheiß«, tobte Brenner. »Lloyd, ich habe nichts Illegales getan. Sieh zu, dass sie mir diese verdammten Handschellen abnehmen. Sie schürfen mir die Handgelenke auf.«
»Alles zu seiner Zeit«, beruhigte Lloyd ihn. Dann fiel sein Adlerblick wieder auf Joe und er machte einen drohenden Schritt auf ihn zu. »Bist du nicht der Bursche, der Lauras Becken repariert hat? Was machst du hier? Hast du diesen Bürger geschlagen? Seine Nase sieht aus, als sei sie gebrochen. Jetzt frage ich dich geradeaus, Junge, und ich will eine ehrliche Antwort. Hast du ihn geschlagen?«
»Ich habe ihn geschlagen«, antwortete Nick. »Ich hätte ihn erschießen sollen.«
»Reiß den Mund nicht so weit auf, Junge. Das ist eine ernste Angelegenheit.«
»Ja, das ist es«, stimmte Nick zu. »Und wenn Sie mich noch einmal Junge nennen, werde ich Ihnen Handschellen anlegen. Haben Sie das kapiert, Lloyd?«
Nervös wich Lloyd einen Schritt zurück, um Abstand zwischen sich und Nick zu legen, und dann tat er so, als ließe er sich die Situation durch den Kopf gehen. In Wirklichkeit bekam der Sheriff das Gefühl, dass er bis über beide Ohren in der Patsche steckte, aber er wusste, dass Brenner ihn
Weitere Kostenlose Bücher