Zum Sterben schoen
Behörden, sich um ihn zu kümmern.«
Nick knirschte mit den Zähnen. »Die örtliche Behörde ist zufälligerweise sein Vater.«
Wesson wollte nicht mit so einer Kleinigkeit behelligt werden. Alle losen Fäden zusammenzuknüpfen, war schließlich Aufgabe der Untergebenen. »Wenn alles nach Plan läuft, werden Feinberg und ich spätestens morgen Abend hier verschwinden. Farley reist jetzt ab«, fügte er hinzu. »Und ich sehe wirklich keinen Grund, warum Sie oder Noah noch länger hier herumhängen sollten. Mir war es ernst damit, als ich sagte, Sie sind raus aus dem Fall.«
Ohne ein Wort oder einen Blick zurück entfernte Nick sich von diesem selbstgefälligen Bastard. Wesson sonnte sich in seinem Ruhm, und Nick wusste, dass er auf nichts hören würde, was er ihm zu sagen hatte. Brenner war der Täter. Fall abgeschlossen.
Als Nick ins Auto stieg, warf Laurant einen Blick auf sein Gesicht und fragte: »Was ist passiert?«
»Ich bin offiziell raus aus dem Fall. Nicht dass ich wirklich drin gewesen wäre«, fügte er höhnisch hinzu. »Wesson ist überzeugt davon, dass Brenner unser Mann ist. Er wartet auf den Haftbefehl, damit er sein Haus durchsuchen kann.«
»Aber das ist doch gut, oder nicht?«
Er antwortete ihr nicht. Wesson winkte ihm zu und versuchte so, ihn auf sich aufmerksam zu machen, aber Nick ignorierte ihn und ließ den Motor an.
»Nick, rede mit mir.«
»Das stimmt alles nicht.«
»Du glaubst nicht, dass es Brenner ist.«
»Nein. Ich habe keine konkreten Gründe, aber meine Eingeweide sagen mir, dass er nicht der Unbekannte ist. Es ist zu einfach. Vielleicht hat Wesson Recht. Vielleicht versuche ich es komplizierter zu machen, als es wirklich ist. Er ließ Noah und mich im Dunklen tappen. Daher weiß ich nicht, welche Beweise ihnen vorliegen, die sie überzeugen. Lass uns von hier verschwinden. Ich muss etwas Abstand gewinnen.«
»Die Vandermans haben uns ihr Gästezimmer angeboten, und Willie und Justin haben uns auch Betten angeboten. Ich sagte ihnen, wir würden in der Abtei übernachten.«
Nick startete. »Willst du da hin?«
»Nein.«
»Okay. Dann lass uns ganz weit von hier wegfahren.«
28
Sie fuhren nach Norden in das Seengebiet. Sobald sie die Stadt verlassen hatten, rief Nick Noah an und erzählte ihm, was passiert war. Er schlug vor, dass er es Tommy erst am Morgen erzählen sollte.
»Achte darauf, zu betonen, dass mit Laurant alles in Ordnung ist«, sagte er.
Sobald das Gespräch beendet war, fragte Laurant: »Was ist mit dem Haus? Ich sah, wie du mit dem Feuerwehrchef redetest. Ist alles kaputt?«
»Nein«, antwortete Nick. »Die Südseite des Hauses ist zerstört, aber das Obergeschoss an der Nordseite ist noch intakt.«
»Glaubst du, die Schränke sind noch in Ordnung?«
»Machst du dir Sorgen um deine Kleider?«
»Ich hatte einige meiner Bilder im Wandschrank des Gästezimmers aufbewahrt. Ist schon in Ordnung«, meinte sie rasch. »Sie sind nicht besonders gut.«
»Woher weißt du, dass sie nicht gut sind? Hast du sie irgendjemandem gezeigt?«
»Ich sagte dir doch, Malen ist nur ein Hobby«, antwortete sie.
Sie hörte sich so abwehrend an, dass er das Thema fallen ließ. Ihre Kleidung roch nach Rauch, deshalb kurbelte er sein Fenster herunter und ließ den Fahrtwind die Luft reinigen.
Über eine Stunde blieb er auf dem zweispurigen Highway. Eine Unterkunft zu finden, war kein Problem. An jeder Kreuzung häuften sich die Plakatwände, die für Übernachtungsmöglichkeiten zu vernünftigen Preisen warben. Schließlich bog er in eine Nebenstraße ab, die nach Westen führte und wählte ein Strip-Motel, das gut drei Kilometer vom Lake Henry entfernt lag. Das grauenhafte rot und orange Neonschild, das freie Zimmer signalisierte, leuchtete auf, aber im Büro war es dunkel. Nick weckte den Geschäftsführer, zahlte das Zimmer bar und kaufte zur Freude des alten Mannes zwei extra große rote T-Shirts mit einem das Maul weit aufreißenden weißen Barsch vorne und dem Namen des Motels in fetten, weißen Buchstaben auf der Rückseite.
Es gab zwölf Zimmer und zwölf davon standen leer. Nick wählte das hinterste Apartment und parkte das Auto hinter dem Motel, sodass es von der Straße nicht zu sehen war.
Das Zimmer war spartanisch, aber sauber. Der Boden war mit grauen und weißen Linoleumquadraten ausgelegt, die Wände bestanden aus grau gestrichenen Zementblöcken. Zwei Doppelbetten mit einem wackeligen dreibeinigen Nachttisch dazwischen waren an die gegenüberliegende
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