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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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müder sein, als er gedacht hätte. Er wurde immer mehr wie Theo. Heutzutage war sein Bruder zu nichts anderem als Arbeit in der Stimmung.
    Nick erspähte das Feuerwehrauto und die beiden Polizeifahrzeuge, die zur selben Zeit auf das Flugzeug zurasten, als Kapitän Sorenskys Stimme über Mikrofon erklang. Sie bemühte sich sehr, aufheiternd zu wirken.
    »Meine Damen und Herren, es kommt beim Start zu einer kleinen Verzögerung. Wir sollten aber bald in der Luft sein, also lehnen Sie sich zurück, entspannen Sie sich und genießen Sie den Flug.«
    Sobald er diese Worte ausgesprochen hatte, öffnete sich die Tür zum Cockpit, und Sorensky, der mit seinem Lächeln Zuversicht verströmte, trat heraus. Er zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, den Blick voll auf Nick gerichtet, und ging dann den Gang hinunter. Auf den Fersen folgte ihm der käsige, junge Mann in der Uniform der Fluggesellschaft. Der Mann ging so dicht hinter dem Kapitän her, dass es aussah, als hielte er sich an den Rockschößen seines Jacketts fest.
    Langsam öffnete Nick seinen Sicherheitsgurt.
    »Kapitän, sollten Sie nicht dieses Flugzeug fliegen?«, fragte die langbeinige Blondine ihn lächelnd.
    Sorensky schaute die Frau nicht an, als er ihr antwortete. »Ich möchte nur hinten etwas kontrollieren.«
    Die Hände hielt der Kapitän zu Fäusten geballt an den Seiten, aber als er an Nicks Platz vorbeiging, öffnete sich die rechte Hand, er ließ das Pistolenmagazin in Nicks Schoß fallen.
    In einer fließenden Bewegung sprang Nick von seinem Platz auf, packte den Arm des jungen Crewmitglieds und presste ihn gegen die Rückseite der Kopfstütze hinter ihm. Das Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Dem Mann blieb nicht einmal Zeit zu blinzeln, bevor ihm die Waffe aus der Hand gerissen worden war und er mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag – Nicks Fuß im Genick. Das Magazin steckte wieder in der Sig Sauer, und der glänzende Lauf war auf den Mann gerichtet, noch bevor der Kapitän sich ganz umgedreht hatte.
    All das geschah so schnell, dass die anderen Passagiere zu verblüfft waren, um zu schreien. Sorensky hob die Hände und rief: »Alles in Ordnung, Leute.« Zu Nick gewandt, sagte er: »Mann, du bist vielleicht schnell.«
    »Ich habe etwas Übung darin«, erwiderte Nick, während er die Waffe ins Halfter zurücksteckte und sich dann niederkniete, um die Taschen des Mannes zu durchsuchen.
    »Er sagte mir, er sei der Cousin des Gefangenen, und er wollte ihn aus dem Flugzeug herausholen.«
    »Hat nicht besonders viel Gedanken an diesen Plan verschwendet, was?« Er schlug die Brieftasche des Mannes auf und las den Namen auf dem Führerschein, der im Staat Kentucky ausgestellt war. »William Robert Hendricks.« Er stupste den Mann und fragte ihn: »Deine Freunde nennen dich Billy Bob?«
    Als Reaktion darauf begann Bob zu zappeln wie ein Fisch auf dem Trockenen und schrie aus Leibeskräften nach einem Anwalt. Nick ignorierte ihn und bat den Kapitän, einmal nachzuschauen, ob Marshal Downing zufälligerweise ein zusätzliches Paar Handschellen dabeihatte, das er ihm leihen konnte.
    Als der anfängliche Schock nachließ, begannen die Passagiere zu reagieren. Ein Murmeln ging durch die Menge und gewann wie ein Schneeball an Energie, während es sich den Gang entlang fortsetzte. Als Kapitän Sorensky spürte, dass eine Panik sich ausbreitete, trat er in Aktion. Mit einer Stimme so weich wie guter Whiskey rief er: »Setzen Sie sich, setzen Sie sich. Es ist alles vorbei. Setzen Sie sich alle wieder hin und entspannen Sie sich. Sobald dieser Polizeibeamte sich um die Angelegenheit gekümmert hat, machen wir uns auf den Weg. Niemand ist verletzt worden.« Der Kapitän bat dann eine der Flugbegleiterinnen, Marshal Downing aus der letzten Reihe zu holen.
    Der Marshal schritt mit dem Gefangenen im Schlepptau den Gang entlang und reichte Nick ein Paar Handschellen. Als Nick die Handschellen hinter dem Rücken des Mannes hatte einrasten lassen, zog er ihn auf die Beine. Ihm fiel auf, dass Marshal Downing den Kopf schüttelte und ein finsteres Gesicht zog.
    »Was ist los?«, fragte er ihn.
    »Sie wissen doch, was das bedeutet, nicht wahr?«, murmelte Downing mit schleppendem Texas-Akzent.
    »Was bedeutet es denn?«, fragte Kapitän Sorensky.
    »Noch mehr verdammten Papierkram.«
     
    Nachdem er in seinem Bostoner Büro Zwischenstation gemacht hatte, um dort ein paar Akten abzulegen, ein paar Kleinigkeiten zu erledigen und sich von den anderen ein

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