Zum Sterben schoen
wurde durch das Klingeln des Telefons unterbrochen. Nick stand auf, um abzuheben.
»Das war Noah«, sagte er, als er zurückkehrte. »Petes Flugzeug ist gerade gelandet. Lass uns gehen.«
11
Fünfzehn Minuten nach Noahs Anruf fuhr Nick sie ins Pfarrhaus zurück.
»Dein Keilriemen schleift«, stellte er fest, als sie den Southwest Trafficway hochfuhren. »Das fiel mir gestern Abend bereits auf, aber ich hoffte, ich hätte mich geirrt.«
»Ich muss ihn wohl mal wieder nachschauen lassen.«
Es war wieder ein heißer, feuchter Tag. Die Klimaanlage kühlte das Auto nicht besonders gut, deshalb kurbelte sie das Fenster herunter.
»Ich glaube, dein Motor hat es auch hinter sich«, teilte er ihr mit. »Sie hat fast hundertfünfzigtausend Kilometer auf dem Buckel, Laurant. Es wird Zeit, sie in Zahlung zu geben.«
»Sie in Zahlung zu geben?«, wiederholte sie lächelnd. »Das ist ein Auto, Nick, keine Frau.«
»Männer bauen gerne eine Bindung zu ihren Fahrzeugen auf«, erklärte er. »Gute Männer verhätscheln sie.«
»Ist das eines der Geheimnisse von euch Jungs?«
»Nicht Jungs«, korrigierte er sie. »Männer. Männliche Männer.«
Sie lachte. »Ist Dr. Morganstern eigentlich klar, dass ein Verrückter für ihn arbeitet?«
»Wie kommst du auf die Idee, dass er nicht verrückt ist?«
»Ist er das?« Sie wurde ernst, als sie hinzufügte: »Vermutlich hat er einige schreckliche Sachen gesehen und gehört, nicht wahr?«
»Ja, das hat er.«
»Und du auch.«
»Tja, das bringt der Job so mit sich.«
»Tommy macht sich Sorgen um dich.«
Sie begannen gerade, einen weiteren steilen Hügel zu erklimmen, und Nick lauschte auf das Knirschen des Keilriemens beim Wechseln der Gänge. Dieses grauenhafte Geräusch ließ ihn so zusammenzucken, dass er beschloss, das Auto von einem Mechaniker überprüfen zu lassen, bevor Laurant wieder damit fuhr. Sie hatte verdammtes Glück, dass sie nicht auf dem Highway liegen geblieben war.
Er lugte über seine Sonnenbrille hinweg zu ihr hinüber. »Tommy möchte, dass ich heirate und häuslich werde«, sagte er. »Er glaubt, eine Familie würde mein Leben normaler machen. Das wird jedoch nicht passieren. Bei der Arbeit, die ich tue, ist eine Ehe nicht mit in der Gleichung. Und eigene Kinder zu haben steht definitiv außer Frage.« ;
»Magst du keine Kinder?«
»Doch, sicher«, erwiderte er. »Aber ich weiß, dass ich sie völlig verziehen würde. Wenn ich eigene hätte, würde ich sie nicht aus den Augen lassen. Ja, ich würde sie verziehen.«
»Weil du Angst hättest, es könnte ihnen etwas zustoßen … weil du gesehen hast –«
Er unterbrach sie. »So was in der Richtung. Was ist mit dir? Willst du heiraten und ein Kind bekommen?«
»Ja … eines Tages. Aber ich möchte nicht nur ein Kind haben. Ich möchte ein ganzes Haus voller Kinder, und es ist mir völlig gleichgültig, ob das modern ist oder nicht.«
»Wie viele sind bei dir ein Haus voll?«
»Vier oder fünf, vielleicht sogar sechs. Hat Dr. Morganstern Kinder?«
»Nein, er und Katie konnten keine bekommen, aber sie haben viele Nichten und Neffen, und ständig wohnt einer davon vorübergehend bei ihnen im Haus.«
Sie beobachtete Nick ein paar Minuten. »Warum schaust du ständig in den Rückspiegel?«
»Ich bin ein vorsichtiger Fahrer.«
»Du kontrollierst, ob niemand uns folgt, nicht wahr?«
»Das auch«, gab er zu.
»Wo ist deine Waffe?«
Mit der linken Hand hob er das Pistolenhalfter hoch, das er zwischen Tür und Sitz geklemmt hatte. »Ich verlasse nie das Haus ohne«, sagte er. »Wenn wir das Pfarrhaus erreichen, muss ich sie anziehen. Regeln«, erklärte er.
Sie streckte den Arm aus dem Fenster und starrte hinaus zu den alten Häusern entlang des Weges. Sie dachte über Dr. Morganstern nach, fragte sich, wie er wohl war, ob er vernünftig sein würde, wenn sie ihm sagte, was sie vorhatte. Sie hatte bereits beschlossen, Tommy und Nick zu umgehen – beide waren gefühlsmäßig zu sehr in die Situation verwickelt, um rational zu reagieren –, aber sie hoffte, dass der Doktor sie verstehen und ihr helfen würde, mit oder ohne Zusammenarbeit ihres Bruders.
»Laurant, wir werden die Liste später fertig stellen«, sagte Nick. »Vermutlich hätten wir gestern Abend schon damit anfangen sollen, aber du warst ziemlich erschöpft.«
»Wegen vergangener Nacht … habe ich mich gefragt …«
»Ja?«, fragte er, als sie zögerte.
»Ich schlief ein, während du dir ein Spiel anschautest.«
»Nicht ein
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