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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Protestgeräusch von sich gab.
    Sonnenlicht schien durch die altmodischen viktorianischen Spitzenvorhänge in das Zimmer, die Luft roch schwach nach überreifen Äpfeln. Mitten auf dem Tisch stand eine große orientalische Schale mit Obst.
    Pete zeigte keinerlei Anzeichen von Eile. Er begann das Gespräch mit der Frage, wie sie sich fühlte.
    »Mir geht es gut.« Merkte er, dass sie log?
    Auf ihre Antwort folgte Schweigen. Geduldig wartete er darauf, dass sie ihre Gedanken gesammelt hatte und ihm erzählte, was ihr auf der Seele brannte. Sie fühlte sich wie eine Närrin, weil es ihr so viel Mühe machte, die Worte auszusprechen. Was ihr vor einer halben Stunde noch wie ein vollkommen vernünftiger Plan erschienen war, kam ihr jetzt wirr vor.
    »Sind Sie je Ski gelaufen?«
    Falls diese Frage Pete überraschte, ließ er es sich nicht anmerken. »Nein. Ich wollte es immer versuchen. Wie ist es mit Ihnen?«
    »Ja. Ich bin ständig Ski gelaufen. Die Schule, die ich besuchte, war von Bergen umgeben.«
    »Sie besuchten ein Internat in der Schweiz, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete sie. »Und bei jeder Gelegenheit fuhr ich hoch in die Berge. Ich liebe Skilaufen und wurde sogar ziemlich gut darin. Seit ich wieder in Amerika bin, bin ich ein paar Mal nach Colorado gefahren. Ich werde nie vergessen, wie ich mich fühlte, als ich zum allerersten Mal mit dem Lift zu einem Gipfel der schwarzen Kategorie hochfuhr. Sie stufen die Abhänge nach Schwierigkeitsgraden ein. Grün ist für Anfänger, blau für Fortgeschrittene, und die schwarzen sind reserviert für erfahrene Skiläufer, die eine größere Herausforderung suchen. Es gibt auch noch andere Kategorien wie Diamant und Doppeldiamant«, plapperte sie weiter. »Auf jeden Fall, als ich zum ersten Mal am Rande eines schieren Abgrundes stand, brauchte ich lange, um meinen Mut zusammenzunehmen und mich abzustoßen. Ich hatte das Gefühl, auf den Klippen von Dover zu stehen, so steil kam mir das vor. Ich hatte panische Angst … war aber fest entschlossen.«
    »Und mit mir zu reden ist wieder, wie an jenem Abgrund zu stehen?«, fragte Pete.
    Sie nickte. »Ja, das ist es … weil ich weiß, dass es wie auf dem Berggipfel kein Zurück mehr gibt, sobald ich mich einmal abgestoßen habe.«
    Es entstand eine unbehagliche Pause, bevor Laurant wieder begann. »Ich sollte wohl damit anfangen, völlig ehrlich zu sein, nicht wahr? Sonst würde ich Ihre Zeit nur verschwenden. Ich sagte Ihnen, dass es mir gut gehe, aber das stimmt nicht. Ich bin völlig durcheinander. Ich habe das Gefühl, total konfus zu sein.«
    »Das ist doch verständlich.«
    »Vermutlich«, stimmte sie zu. »Ich kann nur noch an ihn denken. Meine Konzentration ist völlig im Eimer. Als ich die Wäsche für Monsignore vorbereitete, dachte ich darüber nach, worum ich Sie bitten wollte, und unabsichtlich goss ich eine ganze Flasche Bleiche zu den Bettlaken, bevor ich merkte, was ich tat. Eine extra große Flasche Bleiche«, betonte sie.
    Pete lächelte. »Denken Sie positiv. Sie werden schön weiß werden.«
    »Als ich sie in die Maschine steckte, waren sie grün-blau gestreift.«
    Er lachte. »Oje.«
    »Ich muss ihm wohl neue Laken kaufen«, sagte sie. »Aber wie Sie sehen, habe ich ein wenig Schwierigkeiten …«
    »Sich zu konzentrieren?«
    »Ja. Meine Gedanken rasen, und ich fühle mich so … schuldig.«
    Monsignore klopfte an die Tür und steckte den Kopf herein.
    »Laurant, ich fahre jetzt zum Krankenhaus, um meine Runden zu machen. Ich bin nicht sehr lange weg und Mrs. Krowski wird bald hier sein. Könnten Sie die Telefongespräche entgegennehmen, bis sie kommt? Pater Tom wird mit allen Notfällen fertig.«
    »Ja, natürlich, Monsignore.«
    Pete stand auf. »Einen Moment, bitte, Monsignore.«
    Er entschuldigte sich, ging in die Diele und rief nach Noah. Laurant hörte Schritte auf der Treppe und dann sprach Pete wieder. »Bitten Sie Agent Seaton, Monsignore zu fahren und bei ihm zu bleiben.«
    Der alte Priester bockte bei der Vorstellung, sich eskortieren zu lassen, und führte ins Feld, dass er sehr wohl sein eigenes Auto fahren könne, aber Pete unterbrach ihn sanft und bestand entschlossen darauf, dass der FBI-Beamte ihn begleitete. Monsignore erkannte, dass es nutzlos war, sich zu streiten und stimmte zögernd zu.
    Nachdem er sich entschuldigt hatte, kehrte Pete zu Laurant zurück. Nick folgte ihm ins Esszimmer, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Die Arme auf der Brust verschränkt, zwinkerte

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