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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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beeindruckt gewesen von ihrer Kunstfertigkeit, dass er den Preis der Implantate reduziert hatte. Tiffany vermutete, dass sie den Arzt noch einmal beeindrucken musste, um einen weiteren Rabatt von zweihundert Dollar zu bekommen, die ihr fehlten, und wenn er sich weigerte, musste sie ihm nur drohen, dass sie sich einmal mit seiner adretten, kleinen Frau unterhalten würde, die nur ein paar Meter entfernt an der Rezeption saß und das Telefon des Arztes bediente, während Tiffany im Behandlungszimmer war und die Geschlechtsteile des guten Doktors abschleckte. Auf die eine oder andere Weise würde sie ihre neuen Größe-8oD-Titten in nur zwei Tagen bekommen.
    Der platte Reifen war ein vorübergehender Rückschlag, und als sie am Highway stand und heftig den Klumpen Kaugummi in ihrem Mund bearbeitete, erspähte sie einen Kombi, der auf sie zukam. Also musste sie doch nicht ihr neues Handy benutzen, um den Abschleppdienst zu benachrichtigen. Sie zerrte ihren grellpink Stretchrock herunter, stemmte die Hand in die Hüfte und balancierte sich in königlicher Pose auf den knallpink Stilettos aus, die ihre Füße umbrachten, aber ihre Beine toll aussehen ließen, und tat so, als sei sie eine hilflose Frau, die Hilfe brauchte.
    Sie hoffte, ein Mann fuhr den Lieferwagen, weil sie jeden Mann dazu bringen konnte, alles zu tun, was sie wollte, sobald er begriff, wie talentiert sie war. Gegen die Sonne blinzelnd stieß sie einen lauten Seufzer der Erleichterung aus, als der Kombi hinter ihrem Wagen anhielt und sie den gut aussehenden Mann sah, der sie anlächelte.
    Tiffany Tara Tyler richtete sich auf, nahm ihren besten Komm-doch-her-Gesichtsausdruck an und stolzierte zu dem Kombi hinüber.
    Genau wie sie vorhergesagt hatte, sollte sich ihr Leben radikal ändern.
    Für ewig.

13
    So nahe wie jetzt würde Laurant einer Therapiesitzung bei einem Psychiater nie wieder kommen. In Holy Oaks gab es keine. Sie kannte jedoch etliche Leute, die von einer Reihe langer Gespräche mit einem »Seelenklempner« profitieren könnten. Augenblicklich fiel ihr Emma May Brie – wie der Käse – ein. Die liebe, aber seltsame Frau trug eine blaue Duschhaube, verziert mit weißen Gänseblümchen, überall, wo sie hinging, als Hut, ganz gleich, ob es regnete oder die Sonne schien. Sie zog sie nur dienstags morgens eine Stunde lang aus, wenn sie sich die Haare machen ließ bei Madge’s Magic, dem örtlichen Frisiersalon, der jedem Kunden »Volumen« garantierte. Emma May bildete keine Ausnahme von diesem Versprechen. Als sie aus dem Salon trat, war ihr schütter werdendes graues Haar tatsächlich doppelt so dick, zumindest, bis sie ihre Gänseblümchenhaube aufsetzte und alles platt drückte.
    Es gab noch andere Ortsansässige, die einen guten Psychiater brauchen könnten, aber Tatsache war, wenn der berühmte Dr. Morganstern beschlossen hätte, eine Privatpraxis zu eröffnen und sein Schild an der Main Street herausgehängt hätte, würde niemand ihn jemals aufsuchen. Das tat man einfach nicht. Probleme wurden nicht mit Außenseitern besprochen, und jedem, den man für seltsam hielt, ging man aus dem Weg, wenn er gerade einen seiner »Anfälle« hatte.
    Was hielt Pete so lange auf? Er hatte sie gebeten, im Esszimmer auf ihn zu warten, aber das war vor mindestens zehn Minuten gewesen, und sie war jetzt so zappelig, dass sie nicht stillsitzen konnte. Gerade als sie sich entschlossen hatte, wieder nach unten zu gehen und weiter die Wäsche zu sortieren, öffnete sich die Schwingtür zur Küche.
    »Es tut mir Leid, dass ich Sie warten ließ«, sagte Pete, als er eintrat, »aber der Monsignore und ich kamen ins Gespräch und ich wollte die Geschichte, die er mir über eines seiner Gemeindemitglieder erzählte, nicht unterbrechen.«
    Er schloss die Doppeltür, die zur Diele führte, damit sie ungestört waren.
    Obwohl sie ihn um die Unterredung gebeten hatte, fürchtete sie sich plötzlich davor, weil sie wusste, um was sie ihn bitten wollte, und einem Teil von ihr war ganz übel vor Angst, dass er zustimmen könnte.
    »Also bitte«, sagte er, als er sich hinsetzte.
    Anscheinend konnte sie nicht stillsitzen und klopfte mit dem Fuß so heftig auf den Dielenboden, dass ihr Knie den Tisch erbeben ließ. Als ihr klar wurde, wie verräterisch das für ihren seelischen Zustand war, zwang sie sich aufzuhören. Da sie sich unmöglich entspannen konnte, setzte sie sich stocksteif auf den unbequemen Stuhl, der jedes Mal, wenn sie sich bewegte, ein quietschendes

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