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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Umkreis von Laurants zweigeschossigem Schindelhaus auf der Suche nach möglichen Verstecken abging, trug Agent Farley seinen Sack die Vordertreppe hinauf. Er überquerte die Veranda und blieb an der Tür stehen, um Handschuhe anzuziehen. Als Experte dafür, hinein- und herauszukommen, ohne eine Spur zu hinterlassen, benutzte er ein ganz einfaches Werkzeug, seine American Express Card – er ging nie ohne sie aus dem Haus –, um die Tür zu öffnen.
    Er brauchte dafür weniger als fünf Sekunden.
    Sheriff Lloyd MacGovern tauchte fünf Minuten später auf und platzte zu Farley herein. Bessie Jean, Laurants Nachbarin, und ihr inoffizieller Wachhund, jetzt, da Daddy verschieden war, hatte den Sheriff gerufen, als sie erspähte, wie ein stiernackiger, vierschrötiger Mann in Laurants Haus ging.
    Farley hatte größere Angst, dass der Sheriff seinen Tatort ruinierte, als vor der Waffe, mit der der Mann herumfuchtelte.
    Lloyd kratzte sich seinen kahl werdenden Schädel, schwang immer noch drohend die Waffe – die, wie der Agent ganz klar sehen konnte, nicht entsichert war – und rief: »Hände hoch, Junge. Ich bin hier in Holy Oaks das Gesetz, und du tust besser, was ich sage.«
    Feinberg kam geräuschlos zur Vordertür herein. Er trat hinter den Sheriff und stieß ihm in den Rücken, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Der Sheriff glaubte irrtümlich, er trüge eine Waffe. Deshalb ließ er seine Waffe fallen und erhob die Hände.
    »Ich leiste keinen Widerstand«, stammelte er. Feindseligkeit und Prahlerei waren völlig aus seiner Stimme verschwunden. »Ihr Jungs nehmt euch, was immer ihr haben wollt, aber lasst mich zum Teufel in Ruhe.«
    Verärgert verdrehte Feinberg die Augen, trat zur Seite und winkte mit den offenen Handflächen vor dem Sheriff hin und her. Als Lloyd klar wurde, dass er unbewaffnet war, bückte er sich, um seine Waffe aufzuheben.
    »In Ordnung«, begann er, erfreut, wieder alles unter Kontrolle zu haben. »Was macht ihr Jungs hier? Ihr seid ja einfach saudumm, wenn ihr glaubt, hier etwas von Wert stehlen zu können. Schaut euch um, und ihr werdet sehen, dass Laurant nicht viel hat, was sich mitzunehmen lohnt. Ich weiß, dass sie keinen Videorekorder hat, und ihr Fernseher ist mindestens zehn Jahre alt. Er kann nicht mehr als vierzig Dollar wert sein; das lohnt es bestimmt nicht, dafür ins Gefängnis zu gehen. So weit ich das beurteilen kann, ist sie so arm wie eine Kirchenmaus. Sie hat nicht viel auf der Bank, und sie musste einen Kredit aufnehmen, um ihr Geschäft zu bezahlen.«
    »Woher wissen Sie, wie alt ihr Fernseher ist?«, fragte Farley neugierig.
    »Harry hat es mir erzählt. Harry Evans«, erklärte er. »Er ist mein Cousin um zwei Ecken. Er versuchte, Laurant vor einer Weile einen brandneuen Fernseher zu verkaufen. Wisst ihr, diese mit dem Bild im Bild? Sie wollte ihn nicht und bat ihn stattdessen, den alten Apparat zu reparieren, den sie gebraucht gekauft hatte. Wenn ihr mich fragt, hat sie dabei Geld zum Fenster rausgeschmissen. Und daher weiß ich, wie alt ihr Fernseher ist.«
    »Und Sie haben auch einen Verwandten, der bei der Bank arbeitet?«, fragte Feinberg, »und wissen daher über den Kredit Bescheid?«
    »Etwas in der Art«, antwortete Lloyd. »Ich möchte euch Jungs daran erinnern, dass ich hier derjenige mit der Kanone bin, und ihr solltet anfangen, meine Fragen zu beantworten. Wollt ihr Laurant ausrauben?«
    »Nein«, antwortete Feinberg.
    »Was tut ihr dann in ihrem Haus? Seid ihr ausländische Verwandte von ihr aus Frankreich?«
    Farley war in der Bronx geboren und aufgewachsen und hatte es nie geschafft, seinen starken Straßenakzent loszuwerden. Er hörte sich an wie ein Schläger in einem schlechten Gangsterfilm.
    »Das stimmt«, bestätigte er mit regungslosem Gesicht. »Wir sind aus Frankreich.«
    Der Sheriff hatte gerne Recht. Er plusterte sich auf wie ein Pfau. Während er seine Waffe wegsteckte, nickte er und sagte: »Das habe ich mir gedacht. Ihr redet so komisch, dass ich dachte, ihr Jungs müsstet Ausländer sein.«
    »Tatsächlich, Sheriff, sind wir beide aus dem Osten und haben deshalb solch einen Akzent. Mein Freund hier machte nur einen Witz, als er sagte, wir wären Franzosen. Wir sind Freunde von Laurants Bruder«, erklärte er. »Wir erledigen einige Arbeiten oben in der Abtei, und Pater Tom bat uns, vorbeizukommen und ihr Spülbecken zu reparieren.«
    »Es ist verstopft«, schmückte Farley diese Lüge aus.
    Der Sheriff bemerkte die schwarze Tasche neben

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