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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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fast unmenschlich und schienen ewig weiterzugehen. Dann hörte Laurant wieder ein Klicken, und das Schreien brach ab.
    »Willst du mir nicht sagen, dass ich sie in Ruhe lassen soll? Das habe ich, weißt du. Ich habe sie in einem Grab gelassen, sogar einen kleinen Stein darauf gelegt, damit ich mich daran erinnere, wo sie ist, falls ich sie je wieder ausgraben will. Das mache ich manchmal, weißt du. Ich schaue mir gerne an, was aus ihnen geworden ist. Diese hier war ein erbärmlicher Ersatz für dich, Laurant. Bist du schon bereit, mit mir zu spielen?«
    Galle stieg ihr in die Kehle. Sie konnte es schmecken.
    »Was zu spielen?«, fragte sie und tat ihr Bestes, so zu klingen, als langweilten er und seine Unterhaltung sie.
    »Verstecken. Du versteckst dich und ich suche. So geht das Spiel.«
    »Ich spiele keine Spiele mit Ihnen.«
    »Doch, das tust du.«
    »Nein«, widersprach sie mit harter Stimme. »Ich fahre nach Hause.«
    Er kreischte, aber sie wusste nicht, ob sie ihn gerade wütend oder glücklich gemacht hatte. Sie riss Nick das Telefon aus der Hand, richtete sich auf und rief: »Komm doch und hol mich.«

14
    Manche Dinge im Leben waren einfach zu gut, um sie sich entgehen zu lassen. Wie ein eiskaltes Glas Limonade an einem glühend heißen, feuchten Tag. Oder eine Dame in Nöten, die am Highway stand und nur um ein bisschen Aufmerksamkeit bettelte. Nur war diese hier keine Dame gewesen, und am Schluss hatte er ein wenig bedauert, mit ihr so viel seiner kostbaren Zeit verschwendet zu haben.
    Das Band hatte er aber gut eingesetzt, nicht wahr? Vielleicht war seine kostbare Zeit doch nicht völlig verschwendet. Bei Gott, sie hatten seine Botschaft klar und deutlich empfangen. Herzensbrecher war ein Mann, der Wort hielt.
    Er fragte sich, wie lange es dauerte, bis sie sie gefunden hatten. Zum Teufel, er hatte alles getan, außer Wegweiser aufzustellen. Arme, arme Tiffany. Er lachte laut los; er konnte es nicht unterdrücken. Das Flittchen war nie dazu gekommen, das neue Telefon zu benutzen, das sie ihm direkt ins Gesicht geschoben hatte, während sie davon prahlte. Er hatte es jedoch benutzt, um seinen Schatz anzurufen, und war lange genug in der Leitung geblieben, dass die Mulis herausbekamen, unter wessen Namen das Telefon zugelassen war.
    Er hatte ihr eine, wie er meinte, angemessene Beerdigung gegeben. Er ließ sie in einem flachen Grab in der Nähe des Highway. Das Gebüsch um den Wasserlauf herum behinderte die Sicht. Schließlich würden die Mulis sie finden, und sie würden mit einem Blick wissen, was für eine Art Frau sie gewesen war.
    Er brach ihr das Herz und dann stahl er es. Diese spontane Aktion beunruhigte ihn einige Minuten lang, aber dann wurde ihm klar, wie sorgfältig er darauf geachtet hatte, dass kein Blut in sein Auto kam. Diese erstaunlichen Plastiktüten waren v/irklich eine tolle Sache, genauso gut wie die Werbung ständig prahlte. Er durfte nicht vergessen, der Firma einen Brief zu schreiben, in dem er ihr cleveres kleines Produkt lobte.
    Dreck. Das war sie. Reiner Dreck. Und deshalb hatte er das Erinnerungsstück nicht aufbewahrt. Er wollte sich nicht an sie erinnern, deshalb hatte er es weggeworfen.
    Normalerweise hegte er, wann immer er eine würdige mögliche Kandidatin traf, die Vorstellung, sie zu behalten und zu trainieren, aber er konnte auf den ersten Blick ganz klar sehen, dass diese hier gebraucht war, und er sortierte sie sofort aus. Der Ersatz musste rein und unschuldig sein, sauber, und ihn bewundern. O ja, sie musste ihn bewundern, oder eine dauerhafte Beziehung würde nie im Leben funktionieren. No, Sir.
    Er hatte es früher schon getan, und er konnte es wieder tun.
    Unverhofft packte ihn wilder Zorn, schockierte ihn. Ihm wurde klar, dass er das Lenkrad krampfhaft umklammert hielt, und er zwang sich zu entspannen. Seine ganze Zeit und Mühe war verschwendet worden. Verschwendet! Er hatte die perfekte Frau geschaffen, und als sie starb, trauerte er.
    Er war nicht begeistert von der Aufgabe, einen Ersatz zu finden und zu trainieren, aber er konnte es nicht länger aufschieben. Nein, er würde bald anfangen müssen, was Stunde um Stunde sorgfältiger, peinlich genauer Planung bedeutete. Er würde auf jede Einzelheit, jedes winzige Fältchen achten müssen. Und Nachforschungen. So viele Nachforschungen gehörten dazu. Er würde alles über sie wissen müssen. Alles! Wer ihre Freunde und Verwandten waren, wer sie vermissen würde, und wem es scheißegal war. Dann musste er sie

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