Zum Sterben schoen
die er jetzt jagt … sie ist jemandes Tochter oder Mutter oder Schwester. Wir müssen das tun.«
»Zum Teufel«, murmelte Nick. »Hast du mal an Tommys Reaktion gedacht? Was wird er dazu sagen, wenn du ihm von deinem misslichen Plan erzählst?«
»Also, ich dachte, du würdest es ihm vielleicht erzählen wollen. Du könntest es ihm viel besser erklären als ich.«
»Nein, das werde ich nicht tun.«
Pete beobachtete Nick. »Interessant«, stellte er leise fest.
Nick missverstand diesen Kommentar. »Sie können doch unmöglich glauben, ihre Idee hätte irgendwelche Vorzüge. Sie ist doch verrückt.«
»Nein, ich finde Ihre Reaktion interessant. Ich habe Ihnen ja bereits gesagt, was ich von Ihrem Engagement in dieser Angelegenheit halte. Sie sind zu nahe dran.«
»Tja, also, ich bin im Urlaub. Ich kann tun, was ich will.«
Pete verdrehte die Augen und versuchte, seinen Beamten zur Logik zu zwingen. »Mit einer Sache hat Laurant Recht. Sie müssen anfangen, wie ein FBI-Agent zu denken. Das ist eine einmalige Gelegenheit.«
Da wusste sie, dass sie ihren Verbündeten hatte. »Werden Sie mit meinem Bruder reden?«
»Erst müssen Sie sich Nicks Mitarbeit sichern.«
»Das wird nicht geschehen«, versicherte Nick ihr.
Das Telefon klingelte misstönend. Erleichtert von der Unterbrechung, lief sie zum Apparat, um das Gespräch entgegenzunehmen.
»Dreimal klingeln lassen, Laurant. Lassen Sie es dreimal klingeln, bevor Sie den Hörer abheben«, warnte Pete sie.
Sie verstand nicht, warum Pete wollte, dass sie wartete, aber sie nickte zustimmend, während sie in die Diele ging. Gegenüber der Treppe war ein kleiner Alkoven, mehr eine Nische. Ein Queen-Anne-Tisch passte gerade hinein. Dort stand ein altes, schwarzes Telefon auf einem Stapel Telefonbücher, daneben lagen ein Block und ein Stift.
Nick trat in den Flur, als Laurant den Hörer abhob.
»Our Lady of the Mercy«, meldete sie sich, während sie nach dem Stift griff. »Was kann ich für Sie tun?«
Sie hörte Kichern und dann die Stimme eines kleinen Jungen, der fragte: »Läuft ihr Kühlschrank?«
Sie kannte den Scherz und beschloss mitzumachen. »Ja, warum?«
Erneut ertönte Gelächter, dann rief eine andere Stimme: »Dann sollten Sie ihn besser fangen.«
Gelächter klang durch das Telefon, während Laurant auflegte. Nick beobachtet sie von der Tür aus.
»Kinder, die am Telefon Spielchen spielen«, erklärte sie.
Das Telefon klingelte wieder. Während sie auf das dritte Klingeln wartete, sagte sie zu Nick: »Vermutlich hätte ich ihn nicht ermutigen sollen. Diesmal bin ich strenger.«
»Our Lady of the Mercy. Was kann ich für Sie tun?«
»Laurant.« Ihr Name wurde mit einem leisen Seufzer gesagt.
»Ja?«
Die Stimme am anderen Ende der Leitung begann eine verfälschte Version von »Buffalo Gal« zu singen.
»Green-eyed girl won’t you come out and play, come out and play, come out and play. Green-eyed girl won’t you come out and play … Gefällt dir mein Gesang, Laurant?«
»Wer ist da?« Während sie die Frage stellte, wirbelte sie herum und schaute Nick an.
»Ein Herzensbrecher«, höhnte die Stimme. »Ich fürchte, ich werde dir dein hübsches kleines Herz brechen müssen. Hast du Angst?«
»Nein«, log sie.
Als sie sein Lachen hörte, zuckte sie zusammen. So abrupt, wie es begonnen hatte, hörte es wieder auf. Dann flüsterte er: »Möchtest du noch ein Lied hören?«
Sie antwortete nicht. Nick eilte auf sie zu, sie hörte Geräusche von oben, und aus dem Augenwinkel sah sie, dass Pete sie aus dem Esszimmer beobachtete, dennoch war sie von der Stimme am Telefon wie gefesselt. Sie packte den Hörer so fest, dass Nick ihn ihr mit beträchtlicher Kraft entreißen musste, um mitzuhören.
Ihr dämmerte, dass jemand den Anruf mitschnitt oder zurückverfolgte, und dass Pete ihr deshalb aufgetragen hatte, es dreimal klingeln zu lassen. Sie konnte ihn dazu bringen, so lange wie nötig zu reden, aber mein Gott, beim Klang seiner Stimme hätte sie sich am liebsten übergeben.
»Ist das Lied genauso dämlich wie das, was Sie gerade gesungen haben?«, fragte sie.
»Oh, nein, nein. Das wird dir bestimmt Freude machen. Es ist so rein und … ursprünglich. Hör genau zu.«
Sie hörte ein Klicken und dann die Grauen erregenden Schreie einer Frau. Es war das entsetzlichste Geräusch, das sie je im Leben gehört hatte. Wenn Nick sie nicht gestützt hätte, wäre sie zu Boden gefallen, als die gequälten Schreie ihr in den Ohren gellten. Sie waren
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