Zum Sterben schoen
Landeanflug.«
Der Griff um ihre Hand wurde fester. »Woher weißt du das?«
»Der Kapitän hat die Flugbegleiter aufgefordert, sich hinzusetzen.«
»Hast du gehört, dass das Fahrwerk ausgefahren worden ist? Ich habe das, verdammt noch mal, nicht gehört.«
»Ich schon.«
»Bist du sicher?«
»Ja, ich bin mir sicher.«
Er holte tief Luft und befahl sich selbst, sich zu beruhigen »Du weißt doch, dass dabei die meisten Unfälle passieren, nicht wahr? Piloten schätzen die Landebahn falsch ein.«
»Hast du das irgendwo gelesen?«
»Nein, ich habe es mir überlegt. Einfache Physik. Manche Dinge laufen schief … menschliches Versagen. Denk darüber nach. Ein Mann versucht, die Geschwindigkeit von über hundertfünfzig Tonnen Metall auf ein paar kleinen Gummirädern zu vermindern. Es ist jedes Mal, wenn ein Flugzeug landet, ein verdammtes Wunder.«
Sie behielt ihren düsteren Gesichtsausdruck bei. »Ich verstehe. Dann glaubst du also, dass der Mensch mit Flügeln geboren worden wäre, wenn er fliegen sollte.«
»So etwa.«
»Nick?«
»Was?« Jetzt hörte er sich sauer an.
»Bei deiner Arbeit … musst du da nicht manchmal Kugeln ausweichen … und gerätst du nicht manchmal in Situationen auf Leben und Tod? Du bist ein FBI-Agent, gehörst zur Elite. Trotzdem hast du Angst vor einem kleinen Flug.«
»Ironie des Schicksals, was?«
Sie ignorierte den Sarkasmus in seiner Stimme. »Ich finde, du solltest mit jemandem darüber reden. Pete könnte dir helfen. Er ist Psychiater, und er könnte dir bestimmt einen Weg zeigen, diese … Sorge zu überwinden.«
Ihm war nicht danach, ihr zu erzählen, dass Pete sich in ähnlicher Weise wie sie über seine Phobie amüsierte. »Vielleicht«, meinte er achselzuckend.
Weil er sie angeschaut hatte, war ihm nicht aufgefallen, wie der Boden dem Flugzeug entgegengekommen war. Die Landung verlief glatt und ohne besondere Ereignisse, und als sie ihren Flugsteig erreicht hatten, wirkte Nicks Teint wieder gesund.
»Möchtest du nicht auf die Knie fallen und den Boden küssen?«, fragte sie.
»Es ist einfach grausam, sich über die Phobie eines Menschen lustig zu machen, Laurant.«
»Ich habe mich nicht lustig gemacht.«
»Aber sicher hast du das«, erwiderte er. Er ging in den Gang, öffnete das Gepäckfach und zog die Taschen herunter. »Du hast eine richtig fiese Ader.«
Er trat zurück, damit sie vor ihm stehen konnte. »Tatsächlich?«
»Ja. Das gefällt mir.«
Sie lachte. »Ganz schön großspurig, jetzt wo du wieder Boden unter den Füßen hast, was?«
»Ich bin immer großspurig«, prahlte er, während er sie in Richtung Ausgang stupste.
Der Flughafen war überraschend bevölkert. Als sie sich den Weg zur Gepäckausgabe bahnten, fiel Nick eine Reihe von Männern auf, die Laurant bewunderten. Einer versuchte nicht einmal diskret zu sein. Er schaute zweimal hin, machte dann eine komplette Kehrtwende und folgte ihnen. Nick reagierte darauf, indem er den Arm um Laurants Schultern legte und sie an seine Seite zog.
»Was machst du da?«
»Ich sorge dafür, dass du in meiner Nähe bleibst«, antwortete er. Er warf dem Gaffer einen feindseligen Blick zu, dann grinste er, als der Mann sich umdrehte und davoneilte.
»Deine Röcke sind zu kurz.«
»Das sind sie nicht.«
»Okay, dann sind deine Beine zu lang.«
»Was ist los mit dir?«
»Nichts. Geh weiter.«
Er überflog weiter prüfend Gesichter, während sie durch die Menge gingen. Als sie die Rolltreppe erreichten, musste er loslassen. Sie schaute ihn finster an, aber es war zu spät, um den Kommentar über den Rock zurückzunehmen.
Vor der Gepäckausgabe wartete ein Agent auf sie. Das Auto, ein 1999 Explorer, war in einer Halteverbotszone geparkt. Der Agent händigte Nick eine Mappe, voll gestopft mit Papieren und den Wagenschlüsseln, aus, dann luden sie das Gepäck auf den Rücksitz. Zwei Sicherheitsleute des Flughafens standen auf dem Gehsteig zusammen, schüttelten die Köpfe und murrten über die Tatsache, dass sie nichts gegen dieses illegal geparkte Fahrzeug unternehmen konnten.
Der Agent erregte ihre Aufmerksamkeit, als er einen großen schwarzen Koffer öffnete, der in die hinterste Ecke des Kofferraumes gestopft war. Als sie diese Zurschaustellung von Waffen sah, wich sie unwillkürlich einen Schritt zurück.
Nick bemerkte das. »Es ist noch nicht zu spät, deine Meinung zu ändern.«
Sie straffte die Schultern. »Doch.«
Der Agent öffnete ihr den Beifahrersitz, wünschte ihr Weidmannsheil und
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