Zum Sterben schoen
magst Verkehr und Lärm?«
»Das bin ich gewohnt«, erwiderte er. Sie schauten einander über das Autodach hinweg an. »Ihr habt hier nicht viele Verkehrsrowdys, was?«
»Aber sicher haben wir die. Wenn der Sohn des Sheriffs, Lonnie, mit seinen Freunden eine Spritztour macht, würden viele Leute sein Auto am liebsten in einen Gully rammen. Er ist eine öffentliche Bedrohung, und sein Vater unternimmt nichts dagegen.«
»Der örtliche Gangster, hm?«
»Ja.«
Sie griff nach hinten ins Auto nach ihrer Handtasche, während Nick die Nachbarschaft überprüfte. Im Vorgarten stand eine große Eiche von fast der gleichen Größe wie die Eiche im Nachbargarten auf der Ecke. Auf der anderen Seite des weißen zweigeschossigen Hauses befand sich ein leeres Grundstück. Am Ende der langen Auffahrt stand die freistehende Garage, was bedeutete, dass sie zur Hintertür gehen musste, wenn sie ihr Auto dort parkte. Die beiden nahe beieinander stehenden Gebäude waren auf allen Seiten von Bäumen und Gebüsch umgeben – zu viele Möglichkeiten für einen Mann, sich zu verstecken. Ihm fiel auch auf, dass weder am Haus noch an der Garage außen Lampen angebracht waren.
»Ein Paradies für Einbrecher«, bemerkte er. »Zu viele verborgene Stellen.«
»Ich habe eine Taschenlampe.«
»Das reicht nicht.«
»Viele Leute hier schließen nie ihre Türen ab, selbst wenn sie nachts ins Bett gehen. Es ist eine Kleinstadt und jeder fühlt sich sicher.«
»Tja, also, du schließt jetzt deinen Türen ab.«
»Huhu, Laurant. Du bist wieder zu Hause.«
Nick drehte sich um, als eine weißhaarige alte Dame in einem leuchtend purpurroten Kleid mit einem breiten Spitzenkragen die Fliegengittertür öffnete und auf die Veranda hinaustrat. Sie hielt ein weißes Spitzentaschentuch unklammert. Sie war um die achtzig und so schlank wie eine Gerte.
»Wir hatten einige Aufregung, als du weg warst.«
»Tatsächlich?«, rief Laurant zurück. Sie ging zum Lattenzaun ihrer Nachbarin und wartete darauf, was sie ihr zu berichten hatte.
»Lass mich doch nicht brüllen, Liebes«, schimpfte Bessie Jean milde. »Komm herüber und bring diesen jungen Mann mit.«
»Ja, Ma’am.«
»Sie will wissen, wer du bist«, flüsterte sie.
Nick packte Laurants Hand und flüsterte zurück: »Showtime.«
»Das Turteltäubchenzeug?«
»Du hast es erfasst, Baby.« Und dabei beugte er sich vor und küsste sie sanft.
Bessie Jean Vanderman stand auf der Veranda und nahm das alles in sich auf. Die Augen waren so groß aufgerissen wie Untertassen, als sie das lächelnde Paar beobachtete.
Der Lattenzaun umschloss den gesamten Vorgarten. Nick ließ Laurants Hand los, um das Tor zu öffnen. Als er ihr den Zementweg entlang folgte und die Stufen zur Veranda hinaufstieg, bemerkte er eine weitere ältere Frau, die durch das Fliegengitter einen verstohlenen Blick auf ihn warf. Im Haus war es dunkel und das Gesicht der Frau lag im Schatten.
»Was war denn so aufregend?«, fragte Laurant.
»Ein Hooligan brach in dein Haus ein.« Bessie Jean senkte die Stimme, als machte sie eine vertrauliche Mitteilung, und beugte sich zu Laurant vor. »Ich rief den Sheriff an und verlangte, dass er sofort herkommt und ermittelt. Ich glaube nicht, dass Verhaftungen vorgenommen wurden. Der Sheriff ließ den Hooligan drinnen und lief heraus zu seinem Auto. Das war vielleicht ein Anblick. Er besaß nicht den Anstand, herzukommen und mir zu erzählen, was passiert war. Am besten schaust du nach, ob irgendetwas fehlt.« Sie richtete sich auf und trat einen Schritt zurück, um Nick genauer betrachten zu können. »Ja, wer ist denn dieser gut aussehende Mann, der neben dir steht? Ich glaube nicht, dass ich ihn schon einmal in Holy Oaks gesehen habe.«
Laurant stellte sie rasch einander vor, aber Bessie Jean Vanderman ließ sich Zeit, ihn zu taxieren. Der entgeht nichts, dachte er, als er den Scharfsinn in ihren klaren grünen Augen sah.
»Und was tun Sie, Mr. Buchanan?«
»Ich bin beim FBI, Ma’am.«
Bessie Jean fuhr mit der Hand an die Kehle. Sie schien zwei Sekunden lang verblüfft, dann erholte sie sich. »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ich würde gerne einmal Ihre Dienstmarke sehen, junger Mann.«
Nick holte seinen Ausweis heraus und reichte ihn ihr. Sie überflog den Dienstausweis nur mit einem flüchtigen Blick, bevor sie ihn zurückreichte.
»Sie haben sich ganz schön Zeit gelassen.«
»Wie bitte?«
Kritik lag in ihrem schnippischen Ton, als sie erwiderte: »Schwester und ich
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