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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sind?«
    »Die wird es geben«, versicherte er ihr. »Immer wenn eine Person in Kontakt mit einer anderen kommt, lässt sie etwas zurück, ganz gleich, wie vorsichtig er ist. Ein Haarbalg, eine Hautschuppe, ein Stückchen Fingernagel, Fußabdrücke seiner Schuhe oder vielleicht ein Faden seiner Hose oder seines Hemdes … es bleibt immer etwas zurück. Der Trick ist nicht, diese Beweisstücke zu finden. Viel schwieriger ist es, zu analysieren, was wir finden. Das erfordert Zeit und Sorgfalt. Und während die Kriminologen ihre Arbeit tun, werden die Tatortfotos zum Profiler geschickt, der uns dann sagen kann, welche Fantasien der Täter dort auslebte.«
    Er warf ihr einen Blick zu, bevor er fortfuhr. »Die Unterschrift eines Killers ist seine psychologische Visitenkarte. Er kann die Methoden, die er benutzt, das Wo, das Wann und das Wie verändern, aber er ändert nie seine Unterschrift.«
    »Du meinst, es gibt immer ein Muster.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Wie die Spuren auf der Leiche oder die Art, wie der Körper hingelegt ist. Der Profiler schaut sich das an und knobelt dann aus, hinter was der Killer wirklich her ist. Ich kann dir bereits sagen, dass sich bei diesem Mann alles um Kontrolle dreht.«
    Nick bremste das Auto an der Ecke Oak und Main Street. Eine junge Frau, die einen Kindersportwagen vor sich herschob, überquerte vor ihnen die Straße. Sie hielt inne, um Nick kurz zu mustern und Laurant zuzuwinken, bevor sie weiterging.
    »Mein Haus ist im nächsten Block, das zweite von der Ecke. Aber ich will nicht dorthin. Ich wünschte, wir könnten in ein Motel gehen.«
    »Du musst nach Hause gehen und dich so benehmen, als sei alles in Ordnung, ja?«
    »Ich weiß, aber trotzdem will ich nicht«, graulte sie sich. »Ich will nie wieder in das Haus zurückgehen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Die Straße, die sie hinunterfuhren, war von Bäumen gesäumt, die älter waren als irgendeiner der Bewohner. Das Licht der Abenddämmerung, das durch die niedrigen Zweige fiel, warf Flecken auf die Straße, aber am Horizont türmten sich drohend schwere Sturmwolken auf. Laurant sah ihr Haus und erinnerte sich daran, wie bezaubernd sie es gefunden hatte, als sie zum ersten Mal darauf zufuhr. Es war alt und verwohnt, aber sie liebte es. Nachdem sie eingezogen war, kaufte sie als Erstes in einem Gartencenter eine Schaukel für die Veranda. Jeden Morgen nahm sie ihre Tasse Tee und setzte sich auf die Schaukel, während sie die Zeitung las. Abends plauderte sie mit den Nachbarn, die ihre Gärten pflegten.
    Die Ruhe, die sie gespürt hatte, das Gefühl dazuzugehören, war jetzt verschwunden, und sie wusste nicht, ob sie es je wieder erlangen würde.
    »Ist die Kamera immer noch dort oder haben sie sie weggenommen?«, fragte sie.
    »Sie ist noch dort.«
    »Ist sie an?«
    »Ja. Wir wollen nicht, dass er weiß, dass wir sie gefunden haben.«
    »Dann hat er die Beamten nicht gesehen, als sie in mein Schlafzimmer gingen?«
    »Nein, sie fanden sie im Flurschrank«, erinnerte er sie. »Sie blieben außerhalb des Blickwinkels der Kamera.«
    Er fuhr in die Auffahrt und stellte den Motor ab. Sie starrte das Haus an, als sie fragte: »Wo hat er so etwas herbekommen? Verkauft man Sender im Supermarkt?«
    Bevor er antworten konnte, platzte sie heraus: »Jedes Mal, wenn ich ins Schlafzimmer gehe, könnte er zuschauen.«
    Er legte die Hand auf ihr Knie. »Wir wollen, dass er zuschaut. Das ist eine großartige Gelegenheit, ihn aufzustacheln. Du und ich werden vor der Kamera erregt und leidenschaftlich agieren.«
    »Ja, ich kenne den Plan.«
    Sie bekam keine kalten Füße, aber sie spürte, wie ihre Entschlossenheit dahinschwand. Ihr Leben hatte sich in einen jener surrealen Filme verwandelt, in dem nichts war, was es zu sein schien, wo alles, was freundlich und unschuldig wirkte, nur eine Maske war, hinter der sich Finsteres verbarg. Ihr entzückendes kleines Haus wirkte einladend, aber er war drinnen gewesen, und dort war eine Kamera auf ihr Bett gerichtet.
    »Bist du bereit hineinzugehen?«
    Sie nickte wortlos.
    Nick sah ihre Angst und beschloss zu versuchen, sie abzulenken. Als er seine Tür öffnete, sagte er: »Holy Oaks ist ein hübsches Städtchen, aber ich würde verrückt, wenn ich hier leben müsste. Wo ist der Verkehr? Wo ist der Lärm?«
    Sie wusste, was er tat. Er half ihr, sich zurechtzufinden. Ihr wurde klar, dass er merkte, wenn es ihr zu viel wurde, und lockerte das Gespräch auf.
    Sie öffnete ihre Tür und stieg aus. »Du

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