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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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der Tierarzt seine Abschussliste im Wartezimmer an das Schwarze Brett gehängt hatte.
    »Wir hoffen, es stellt sich heraus, dass der Schuldige jemand von außerhalb unseres friedlichen Tals ist. Wir würden nicht gerne glauben, dass einer von uns etwas so Schreckliches tun kann«, sagte Viola.
    »Ich würde es nicht für ausgeschlossen halten, dass der Junge des Sheriffs einer solchen Grausamkeit fähig ist. Lonnie hat schon immer Schwierigkeiten gemacht. Der Junge hat einen wirklich gemeinen Charakterzug, der tief reicht. Das hat er natürlich von seinem Vater.«
    »Er ist hinterlistig. Seine Mutter ist schon vor vielen Jahren verschieden. Ich will nicht schlecht von den Toten sprechen, aber sie war eine unscheinbare Frau, die überhaupt kein Rückgrat hatte, nicht einmal, als sie noch ein junges Mädchen war. Außerdem hat sie ständig herumgejammert, nicht wahr, Bessie Jean?«
    »Meine Güte, ja, das hat sie.«
    »Sie sagten, es seien viele Fremde in der Stadt«, unterbrach Nick. »Ist Ihnen aufgefallen, dass jemand vor Ihrem Haus oder dem von Laurant herumgelungert ist?«
    »Ich verbringe eine Menge Zeit auf meiner Veranda, und ich schaue gelegentlich auch nachts zum Fenster hinaus, nur um sicherzugehen, dass alles so ist, wie es sein soll. Abgesehen von dem Mann, den ich gestern in Laurants Haus gehen sah, ist mir niemand aufgefallen, der im Garten gewesen war oder draußen herumschlich. Wie gesagt, die meisten Fremden arbeiten in der Abtei. Manche von ihnen kommen sogar aus Nebraska oder Kansas.«
    Sie setzte beide Füße fest auf den Boden und hielt den Schaukelstuhl abrupt an. Erwartungsvoll beugte sie sich zu Nick und Laurant vor und fragte: »Ihr bleibt zum Abendessen?«
    »Es ist Makkaroniabend«, verkündete Viola, als sie sich mit beiden Händen vom Sitzkissen abstieß, um aus dem niedrigen Sessel hochzukommen, und steuerte dann die Küche an. »Makkaroni und Rinderbrust und selbst gebackene Zimtbrötchen, und ich mache dazu einen Company-Salat.«
    »Wir wollen Ihnen keine Mühe machen«, protestierte Laurant.
    »Wir würden gerne daran teilnehmen«, sprach Nick gleichzeitig.
    »Laurant, warum hilfst du Schwester nicht, und ich leiste Nicholas Gesellschaft«, schlug Bessie Jean vor.
    »Komm und deck den Tisch, Schätzchen«, sagte Viola. »Wir essen in der Küche, aber wir benutzen das gute Porzellan von Spode.«
    Bessie Jean verschwendete keine Zeit. Sobald Laurant verschwunden war, beugte sie sich weiter aus dem Schaukelstuhl vor und verlangte zu wissen, woher Nick und Laurant einander so gut kannten.
    Auf diese Gelegenheit hatte er nur gewartet. In knappen Einzelheiten erzählte er ihr von seiner Freundschaft mit Tommy und wie er zu Hilfe gerufen worden war, als ein Mann in den Beichtstuhl kam und drohte, Laurant etwas anzutun.
    »Dieser unglückliche Vorfall hat uns zusammengebracht«, erklärte er. »Unsere Experten sind sich alle einig, dass der Mann nur ein Angeber war, der darauf aus ist, sich einen Nervenkitzel zu verschaffen. Sie kennen diese Sorte. Er will Leute ängstigen, alles in Aufregung versetzen und Ärger machen. Er will Aufmerksamkeit erzielen, das ist alles. Sie nehmen an, dass er nicht besonders intelligent ist. Vermutlich hat er nur einen niedrigen IQ«, fügte er hinzu, »und ist höchst wahrscheinlich impotent.«
    Bessie Jean errötete. »Impotent, sagen Sie?«
    »Ja, Ma’am. Das vermuten sie.«
    »Dann sind sie gar nicht hergekommen, um Daddys Mord zu untersuchen?«
    Er hatte sich gefragt, wie lange es dauern würde, bis sie das herausfand. »Nein, aber ich werde mich trotzdem darum kümmern«, versprach er.
    Sie lehnte sich in ihrem Schaukelstuhl zurück. »Erzählen Sie mir ein bisschen von Ihrem Hintergrund.«
    Sie ließ nicht zu, dass er darüber hinweghuschte, sondern horchte ihn mit dem fachmännischen Können eines meisterlichen Vernehmungsbeamten aus. Auch über seine Familie wollte sie alles wissen.
    Laurant rettete ihn, als sie in der Tür erschien und sie zum Essen rief. Nick folgte Bessie Jean in die Küche. Das zarte blumengemusterte Porzellan ruhte auf einem weißen Leinentischtuch, das die Chrombeine des Küchentisches beinahe völlig verdeckte. Nick entzückte die Damen mit seinen Manieren eines Gentleman, indem er eilends für sie die Stühle herauszog. Sie strahlten vor Vergnügen.
    Company-Salat entpuppte sich als ein Quadrat Limettengötterspeise auf einem Bett aus Eisbergsalat mit einem Klecks Mayonnaise obendrauf. Er hasste Götterspeise, aß sie aber

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