Zum Sterben schoen
trotzdem, um ihre Gefühle nicht zu verletzen. Während er die glibberige Masse hinunterschluckte, informierte Bessie Jean Viola über den Vorfall in Kansas City.
»Was Menschen heutzutage alles tun, um Aufmerksamkeit zu erregen. Schrecklich, einfach schrecklich. Pater Tom muss ja völlig außer sich sein.«
»Oh, das war er«, sagte Laurant. »Er wusste nicht, was er tun sollte, deshalb rief er Nick zu Hilfe.«
»Etwas Gutes ist dabei herausgekommen«, sagte Nick. Er zwinkerte Laurant über den Tisch hinweg zu und fügte hinzu: »Ich lernte endlich Tommys Schwester kennen.«
»Und Sie waren hingerissen von ihr, nicht wahr?« Bessie Jean nickte, als stellte sie etwas fest, das von vornherein feststand.
»Natürlich war er das«, sagte Viola. »Sie ist doch das hübscheste Mädchen in Holy Oaks.«
»Es war Liebe auf den ersten Blick«, erzählte er ihnen und warf einen bewundernden Blick auf Laurant. »Ich glaubte nicht an so was, bis es mir selbst passierte.«
»Und du, Laurant?«, fragte Viola. »War es auch bei dir Liebe auf den ersten Blick?«
»Ja«, erwiderte sie atemlos.
»Wie romantisch«, sagte Viola. »Findest du das nicht romantisch, Bessie Jean?«
»Natürlich ist es romantisch«, sagte Bessie Jean. »Aber manchmal verglüht ein Feuer, das sich rasch entzündet, auch schnell wieder. Ich möchte nicht, dass unserer Laurant das Herz gebrochen wird. Verstehen Sie, was ich damit sagen will, Nicholas?«
»Ja, Ma’am, das tue ich, aber so ist das nicht.«
»Dann sagen Sie mir, was sind Ihre Absichten?«
»Ich werde sie heiraten.«
Viola und Bessie Jean schauten einander an und lachten dann los.
»Denkst du auch, was ich denke, Schwester?«, gluckste Bessie Jean.
»Da bin ich mir sicher.« Viola schenkte ihrer Schwester ein wissendes Lächeln.
»Das ist eine aufregende Neuigkeit«, verkündete Bessie Jean. »Ich vermute, Pater Tom hat seinen Segen dazu gegeben?«
»Ja, das hat er«, erwiderte Laurant. »Er freut sich sehr für uns.«
Laurant und Nick schauten einander an, verblüfft über das Gelächter der Damen.
»Nicholas, wir haben nicht über Ihre wunderbaren Neuigkeiten gelacht. Es ist nur«, begann Viola.
»Steve Brenner«, ergänzte Bessie Jean. »Er wird einen Wutausbruch bekommen, wenn er das über euch zwei herausfindet. Du meine Güte, ja, und ich hoffe so sehr, dass Schwester und ich dabei sind und es miterleben. Mr. Brenner hat Großes mit dir vor, Laurant.«
»Ich bin nie auch nur ausgegangen mit dem Mann, und ich glaube nicht, dass ich irgendetwas getan habe, um seine Aufmerksamkeit zu ermutigen.«
»Er ist vernarrt in dich, Schätzchen«, erklärte Viola.
»Nein, er ist besessen«, korrigierte Bessie Jean sie. »Du bist das hübscheste Mädchen in Holy Oaks, deshalb muss er dich haben. Er glaubt, von allem das Beste zu haben, macht ihn zum besten Mann der Stadt. Deshalb hat er das mächtige alte Haus in Sycamore gekauft. Wenn du mich fragst, ist Mr. Brenner nichts anderes als ein großer alter Gockel, der durch die Stadt stolziert.« Sie wandte sich an Nick. »Er glaubt, er kann sich alles nehmen, was er haben will, einschließlich unserer Laurant.«
»Da erwartet ihn eine Überraschung, nicht?«, fragte Nick.
Bessie Jean lächelte. »Meine Güte, ja«, stimmte sie ihm zu. »Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass Schwester und ich keine hohe Meinung von dem Mann haben.«
Nick lachte. »Das ist mir aufgefallen.«
»Alle anderen mögen ihn gern«, sagte Viola. »Wir wissen auch warum. Mr. Brenner spendet allen örtlichen Wohlfahrtseinrichtungen Geld und das macht die Menschen dankbar. Er ist auch kein schlecht aussehender Bursche. Er hat einen schönen Haarschopf.«
Bessie Jean runzelte verächtlich die Stirn. »So leicht bin ich nicht zu beeindrucken. Ich mache mir nichts aus protzigen Leuten. Mr. Brenner schmeißt mit Geld um sich wie Heu. Mir vergeht noch der Appetit, wenn wir weiter über ihn reden. Nun, Laurant, ist deine Verlobung offiziell oder möchtest du, dass wir Stillschweigen darüber bewahren? Wir können ein Geheimnis für uns behalten, wenn es sein muss«, versicherte sie.
»Sie können es jedem erzählen, dem Sie es sagen wollen. Nick und ich werden morgen oder übermorgen nach einem Verlobungsring Ausschau halten.« Sie sprudelte über vor Aufregung, als sie die Hand ausstreckte und mit den Fingern wackelte. »Ich will nichts zu Protziges.«
»Vergiss nicht die Anzeige in der Zeitung. Dabei könnte ich dir helfen«, schlug Bessie Jean vor.
Am
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