Zum Tee in Kaschmir
in eine Gewürz- oder Kaffeemühle und mahlt die Gewürze so lange, bis sie die Körnung von feinem Pulverkaffee haben.
2 Pfund frische Lotoswurzeln
2 Teelöffel Pflanzenöl
1 etwa 3 cm langes Stück frischer Ingwer, fein gerieben
4 ganze Nelken
2 Teelöffel schwarze Kreuzkümmelsamen
½ Teelöffel Garam Masala
2 grüne Chilischoten
Salz
1 groÃes Bund frische Bockshornkleeblätter
1 Tasse Wasser
Die Lotoswurzeln diagonal in dünne Scheiben schneiden und gut waschen, dabei alle Hohlräume gründlich von Schmutz befreien. Das Ãl in einem groÃen, schweren Topf erhitzen und die Lotoswurzeln bei mittlerer Hitze goldbraun anbraten. Die Wurzeln herausnehmen und beiseitestellen. Die Gewürze in den Topf geben und unter ständigem Rühren etwa 2 Minuten lang braten. Die Hitze reduzieren und die Lotoswurzeln in die gebratene Gewürzpaste geben. Mit den Bockshornkleeblättern bedecken und das Wasser zugieÃen. Den Topf mit einem Deckel verschlieÃen und das Ganze etwa 15 Minuten lang oder bis die Lotoswurzeln weich sind köcheln lassen. Auf gedämpftem Reis servieren.
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Ergibt 6 Portionen
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Okra, durch zerstoÃene Granatapfelkerne verwandelt
SIEH AN DIE ROSE, DIE IN VOLLER BLÃTE STEHT -
»LACHEND BLÃH ICH«, SAGT SIE, »UND WENN DANN
MEIN SEIDEN TÃSCHLEIN PLÃTZLICH REISST,
VERSTREU ICH SCHÃTZE HIER IM GAREN.«
- Omar Chaijam, Rubaijat
Das Zuhause meiner Kindheit in Karatschi war ein weitläufiges einstöckiges Gebäude, das von einer Mauer umgeben war. Entlang der gesamten Breite der Vorderseite verlief ein Stück Rasen, das wiederum von einer stacheligen Hecke gesäumt wurde. Ein Torweg führte zu einer mit Kies bestreuten Auffahrt, an deren Ende die Garage stand, deren grüne Tür mit einem Vorhängeschloss gesichert war. Hinter dem Haus lag ein groÃer Garten voll wilder Mandelbäume, einem kleinen offenen Wasserbecken und unzähligen Gemüsebeeten.
Das Haus selbst stand an einer ruhigen WohnstraÃe, in der hauptsächlich Regierungsbeamte ihr Domizil hatten. Meine Mutter Dil-Afroze führte ihren Haushalt wie ein General und führte oft unangemeldete Inspektionen und Stichproben durch. Sie hatte sogar meinen lässigen Vater im Griff, der mit Vorliebe am Mittagstisch Gedichte rezitierte. Wenn meine GroÃmutter ein Staatsschiff war, so war meine Mutter ein Piratenschiff mit einer Totenkopfflagge am Mast, die über groÃen, gut gefüllten Schatztruhen wehte.
Es lag wohl an ihrem Naturell, gegen MittelmäÃigkeit jeder Art mit aller Entschlossenheit vorzugehen. Sie stand einem Stab von fünf Hausangestellten vor und bildete ihre Köche tadellos aus - sie trugen anschlieÃend voller Stolz den Stempel »von Dil-Afroze ausgebildet«. Ihre eigenen Aktivitäten und Vorhaben führte sie stets schnell wie der Wind durch. So standen zum Beispiel, wenn unerwartet Gäste eintrafen, in kürzester Zeit Erfrischungen auf dem Tisch.
Sie war eine hervorragende Köchin und wurde deshalb auch von unzähligen Gästen und Verwandten um ihre Rezepte gebeten. Ich trieb mich vor groÃen Diners oft in den groÃen Esszimmern herum, sah zu, wie das Personal die Servietten und Geschirr auf dem makellosen Leinen anordnete. Der Gärtner trug prächtige Blumengebinde herein und stellte sie in silbernen Vasen auf den Tisch. Ich brachte nie den Mut auf, meiner Mutter vorzuschlagen, die Blumen etwas lockerer zu arrangieren, sie sogar um die Teller herumzustreuen. Aus meiner Sicht betete das gesamte Universum meine Mutter geradezu an, und es wäre eine unvorstellbare Torheit gewesen, sich gegen diese Perfektion zu stellen.
Meine Mutter wurde in Srinagar in Kaschmir geboren und verbrachte ihre Jugendjahre in Bashirabad, dem Haus ihrer Eltern. Sie war die Ãlteste von acht Geschwistern, die sich stets ihrem Urteil fügten und sie als den Liebling der Familie vergötterten. Als sie auf die Welt kam, war das Wort mubarik , was »herzlichen Glückwunsch« bedeutet, so oft zu hören, dass es zu ihrem Kosenamen wurde. Höchst begabt wollte sie eigentlich Medizin studieren, aber ihr autokratischer Vater machte ihr schnell klar, dass es schwierig wäre, ein Leben als verheiratete Frau mit einem anspruchsvollen Beruf zu vereinen. Stattdessen schickte man sie auf das College für Frauen in Lahore, das der Punjab University angeschlossen war. Dort studierte sie
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