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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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aber ich fürchte, ich bin nicht so nobel und ehrenhaft, wie du denkst.«
    Es gelang ihm, sowohl nobel als auch ehrenhaft und gleichzeitig verteufelt sexy auszusehen. »Und du hast das Feuer meiner Leidenschaft keineswegs gelöscht. Das Wissen, daß unter diesem eigenartig unattraktiven Nachthemd der Körper eines gefallenen Engels steckt, ist eine Qual, die ich bestimmt nicht mehr lange ertrage. Nein, ich kann dir keine Versprechungen machen, daß ich mich zurückhalten werde, Polly. Das Risiko mußt du eingehen. Aber ich werde dich nie um etwas bitten, was du nicht tun willst.«
    »Du hast mich letztes Mal auch nicht gebeten.«
    »Und du hast nicht nein gesagt.«
    »Ich war betrunken«, konterte sie.
    »Unsinn! Du hast beim Whisky zugegriffen, aber du warst nicht betrunken.«
    Nein – erst in dem großen, warmen Bett hatte sie den wahren Rausch erlebt.
    »Und wenn ich nein gesagt hätte?«
    »Hätte ich dir eine gute Nacht gewünscht und wäre gegangen.«
    »Für immer?«
    Er nickte.
    Er zeigte keinerlei Gefühle, als wäre es die beste Lösung des Problems, wenn sie sich für immer trennten. Andererseits war der Gedanke, daß sie ihn nie wiedersehen würde, grauenvoll für Polly.
    »Oh, sehr gut, dann ...« begann sie mißmutig.
    »Dann was?«
    »Ich erkläre mich einverstanden, einen Monat lang mit dir auszugehen und über deinen Vorschlag nachzudenken. Aber eines möchte ich dir gleich sagen, David – es ist ziemlich unwahrscheinlich, daß ich deinen –« Wie konnte man den Antrag bezeichnen? Absonderlich? Irr? Unfaßbar? »– deinen freundlichen Antrag annehmen werde. Ich bin sehr glücklich als Single.«
    Falls sie erwartet hatte, daß er vor Dankbarkeit auf die Knie fallen würde, wurde sie enttäuscht. Er sagte lediglich: »Gut. Ich rufe dich an.«
    Er bückte sich, küßte sie auf die Wange und nahm seinen Mantel, dann stürmte er aus dem Haus und hinterließ eine unendliche Leere.
    Zum zweitenmal in drei Tagen ging Polly aufgewühlt und vollkommen verstört ins Bett. Aber statt in Tränen auszubrechen, wollte sie die ganze Begegnung im Zeitlupentempo noch einmal an ihrem geistigen Auge vorüberziehen lassen, um sich zu vergewissern, daß sie das Ganze nicht nur geträumt hatte.
    David hatte sie gebeten, seine Frau zu werden – nein, er hatte sie in Kenntnis gesetzt, daß er sie heiraten wollte. Er schien da einen großen Unterschied zu machen. Vielleicht hatte er sogar recht damit. Und er wollte, daß sie einen Monat zusammen ausgingen, um zu sehen, wie sie miteinander zurechtkamen.
    Schön, wenigstens ließ er ihr Zeit, ihre Antwort sorgfältig zu formulieren. Sie haßte es, die Gefühle anderer zu verletzen.
    Natürlich hätte sie ihn für immer fortschicken müssen. Das wäre das vernünftigste und anständigste gewesen. Aber sie hätte es nicht über sich gebracht. Die drei Wochen seiner Abwesenheit waren so leer gewesen, weil sie wußte, daß sie ihm nicht über den Weg laufen konnte und seine Stimme nicht am anderen Ende der Telefonleitung hören würde. Allein der Gedanke, ihn nie mehr wütend zu sehen, sein Lachen nicht mehr zu hören und (jetzt kamen ihr die Tränen) nie wieder seine starken Arme zu spüren., die ihr die Luft aus den Lungen preßte, war die reinste Folter.
    Sie hatte sich für den leichten Weg entschieden. Sie würde diesen einen Monat voll auskosten und ihn dann so ruhig und gelassen wie möglich fortschicken. Er hatte nie gesagt, daß er sie liebte, obwohl er anscheinend ein paarmal ziemlich nah dran gewesen war, aber das könnte sie auch mißverstanden haben. Er würde sich in Null Komma nichts von ihrer Zurückweisung erholen. Melissa würde eine passende Braut für ihn finden, und er wäre bald wieder so gut wie neu.
    Und sie? Wie würde sie reagieren, wenn die Frist verstrichen war? Schwer zu sagen. Sie war immer der Meinung gewesen, daß ihr Leben durch und durch erfüllt sein würde, wenn sie als Töpferin Anerkennung fand. Und das schien jetzt im Bereich des Möglichen zu liegen. Eine Schwalbe machte zwar noch keinen Sommer, aber dieses eine verkaufte Gefäß konnte eine ganze Serie nach sich ziehen. Aber wäre es wirklich so befriedigend, wenn sie sich ihren Lebensunterhalt an der Töpferscheibe verdienen konnte, oder würde immer ein unausgefüllte Raum in ihrem Leben bleiben?
    Und wenn One-Night-Stands als bewegte Vergangenheit galten, dann konnte sie jetzt wenigstens mit einem aufwarten. Sie konnte ihren – sie zögerte – wem konnte sie davon erzählen? Sie

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