Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)
Sie ist prima.« Er wandte sich zu Monica. »Wer paßt auf Anne auf?«
»Ihr Vater. Mein Dad ist auch da.«
»Sehr gut. Mrs. Kidd, darf ich Ihnen Polly Cameron vorstellen? Polly, das ist Mrs. Kidd, die sich um uns gekümmert hat, als meine Frau noch am Leben war. Sie kennt unsere Familie schon lange.«
Polly brachte ein Lächeln zustande. Unter Mrs. Kidds prüfenden Blicken kam sie sich vor wie die unerwünschte, ganz und gar inakzeptable Verlobte – ärgerlich, wenn man bedachte, daß sie weder eine Verlobte noch sonst etwas war. »Wie geht es Ihnen, Mrs. Kidd?«
»Ich kann mich nicht beklagen, Miss – Cameron.« Miss Kidd würde wahrscheinlich vor Scham sterben, wenn sie wüßte, daß Monica ihren Arbeitgeber Dave und seine Freundin Polly nannte.
»Ist Patrick zu Hause?« erkundigte sich David.
»Nein«, sagte Monica. »Er hat eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, daß er bei einem Freund übernachtet und erst heute abend heimkommt.«
Mrs. Kidds stoischer Gesichtsausdruck verriet, daß sie über Kinder, die nachts bei Freunden blieben, Bescheid wußte, ganz zu schweigen von Arbeitgebern, die erst morgens ohne Erklärung ins Haus schneiten.
Aber David schien das Gesellschaftsleben seines Sohnes genausowenig zu kümmern wie Mrs. Kidds Mißbilligung. »Möchtest du einen Kaffee?« fragte er Polly.
Polly schüttelte den Kopf. »Ich würde sterben für eine Tasse Tee.«
»Soll ich ihn aufbrühen. Mr. Locking-Hill?« warf Mrs. Kidd eilfertig ein.
»Nein, danke, ich schaffe das schon allein. Ich mache uns auch gleich was zum Frühstück. Wir wollen Sie nicht aufhalten.«
Mrs. Kidd unterzog Polly noch einmal einer eingehenden Musterung, rümpfte leicht die Nase über ihre Jeans, die vielen Pullover und die ungekämmten Haare. Die Gelegenheit, ihre Tischmanieren zu beurteilen, blieb ihr verwehrt, und sie zog sich widerstrebend zurück. »Ich wachse die Stühle im Eßzimmer ein, falls Sie mich brauchen.«
Nachdem sie den Raum verlassen hatte, hellte sich die Atmosphäre auf. »Wir haben die Nacht im Gefängnis verbracht, Monica«, erzählte David.
»Sie? Niemals! Weshalb?«
»Als Verursacher von nächtlicher Ruhestörung«, erklärte Polly. »Sie haben uns wieder laufen lassen.«
»Ich werd verrückt! Das sollten Sie meine Mum lieber nicht hören lassen«, sagte Monica und folgte ihrer Mutter mit einem hochtechnischen Staubsauger, der aussah, als würde er mit Atomkraft angetrieben.
Polly fühlte sich nach der ersten Tasse Tee und ein paar Bissen Toast schon wesentlich besser, aber sie lehnte Davids Angebot von Eiern mit Speck ab. Das würde den Herd ungebührlich verschmutzen.
»Also«, forderte sie David auf, »erklärst du mir jetzt, wieso es so überflüssig war, auf dem Dach zu campieren?«
David stieß den ausgiebigen Seufzer eines Mannes aus, der eine ganze Nacht in einer engen Zelle zugebracht hatte. »Ich würde lieber damit warten, bis wir im Bett waren.«
Polly war entsetzt. »Was? Wie kannst du an einem Sonntag, wenn Monica und ihre Mutter im Haus sind, auch nur an Sex denken?«
Er lachte. »Genaugenommen, meine Liebe, habe ich nicht an Sex gedacht. Ich war nur der Meinung, daß wir beide noch ein bißchen Schlaf brauchen könnten. Aber die Idee ist gar nicht so schlecht ...«
»David, bitte! Mrs. Kidd oder Monica könnten jeden Moment reinkommen.« Das Staubsaugergeräusch wurde lauter.
Er lächelte scheu. »Du kannst das Gästezimmer benützen. Wir sollten beide ein Bad nehmen, ein bißchen schlafen. Und später essen wir irgendwo zu Mittag.«
Polly beruhigte sich und kicherte leise. »Ein Bad wäre wunderbar. Es scheint fast so, als würde ich in diesem Haus nichts anderes tun als baden.«
Er sah sie spöttisch und so durchdringend an, daß ihr Gesicht knallrot anlief. »Nicht ganz, Polly – oder hast du’s schon vergessen?«
»Nein ...« Natürlich hatte sie es nicht vergessen. Das war eine Erinnerung, die sie bis an ihr Lebensende erwärmen würde.
David stand auf, umrundete den Tisch und stellte sich neben sie. Er sah sie lange und intensiv an, schob seine Hände unter ihre Pullover, öffnete den BH -Verschluß und drehte sie mit dem Rücken zu sich, ehe er zart ihren Busen berührte und an ihren Brustwarzen spielte.
Polly spürte, daß sie anfing zu zittern. Sie war fassungslos, daß sie in dieser glänzenden, aseptischen Küche, mit Monica und ihrer Mutter hinter der Tür, eine solche Lust empfinden konnte.
Gerade als sie dachte, sie müßte vergehen, weil
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