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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Bridgets Beziehung zu ihrem Mann stellte eine ernsthafte Bedrohung für ihren selbstauferlegten Zölibat dar. Nach zwanzig Ehejahren waren die beiden immer noch Freunde und ein Liebespaar, und das gab Polly zu denken – vielleicht ließ sich doch etwas finden, das für eine Verbindung von Mann und Frau sprach. Aber, wandte sie vor sich selbst und allen, die ihr zuhörten, des öfteren ein, wie viele Paare gab es schon, die so glücklich miteinander waren wie Bridget mit ihrem Alan? Weit mehr waren in einer Beziehung gefangen, die ihnen weder Vergnügen bereitete noch sonst einen Vorteil bot. Bridget und Alan waren die Ausnahme.
    Polly durchquerte die Küche und tauchte ihre kalten, mit Kraut verklebten Hände in das heiße, saubere Abwaschwasser, das ihre Mitarbeiterin Beth vorsorglich ins Becken hatte laufen lassen.
    Das war eine Todsünde. Beth konnte es nicht ausstehen, wenn Krautstücke oder sonstiges in ihrem Abwaschwasser schwammen, und hatte extra eine Schüssel mit warmem Wasser bereit gestellt, damit Polly ihre Hände waschen konnte. Polly entdeckte die Schüssel zu spät, zog sich mit schlechtem Gewissen an ihren Arbeitsplatz zurück und hoffte, Beth würde nichts merken.
    Polly ging die Arbeit besser von der Hand, wenn um sie herum Chaos herrschte, und es war für sie immer wieder von neuem ein Kampf, alles so in Ordnung zu halten wie ihre Kolleginnen. Sie redete sich damit heraus, daß sie keine Zeit hatte, zwischendurch aufzuräumen, wenn sie sechs verschiedene Salatberge bis zwölf Uhr fertig haben mußte. Ihre Mitarbeiterinnen waren anderer Ansicht, und sie konnten auch Pollys Theorie nicht unterstützen, daß man unmöglich ein Omelette zubereiten konnte, ohne den Fußboden zu verschmieren. Aber sie hatten es längst aufgegeben, ihr Disziplin bei zubringen.
    Beth kam mit einem beladenen Tablett in die Küche und sah auf den ersten Blick die Essensreste in ihrem Spülwasser. Wie üblich beschwerte sie sich über Pollys Gedankenlosigkeit. Polly verzog reuevoll das Gesicht – ihr war klar, daß ohne Beths Fleiß und gutgemeinte Umsicht noch mehr Streß im Vollwertkostcafé herrschen würde als ohnehin.
    »Und was hast du gestern abend getrieben, Beth?« erkundigte sich Bridget. Die gewürfelten Zwiebeln schmorten mittlerweile in einer Pfanne, und Bridget schnitt Karotten in Streifen. Jeder ihrer Handgriffe war präzise und das Ergebnis ihrer Bemühungen perfekt. Alles, was ihren hohen Maßstäben nicht genügte, wanderte augenblicklich als Schweinefutter in den dafür vorgesehenen Eimer.
    »Ich war im Pub und habe mich richtig betrunken. Es war lustig.« Ehe Bridget oder Polly einen Kommentar abgeben konnten, klingelte die Glocke im Café. Beth schwenkte um und lief in den Servierbereich. Mit ihren achtzehn Jahren besaß sie die ganze urwüchsige Sinnlichkeit einer Tess von den D’Urbervilles, aber nicht mehr ihre Unschuld. Sie hatte langes, dunkelrotes Haar, eine reine, makellose Haut und einen Busen, den selbst ihre Plastikschürze nicht verstecken konnte. Auf manche ihrer Kunden übte sie eine erstaunliche Wirkung aus.
    »Ich fürchte, daß Beth sich noch einmal in ernste Schwierigkeiten bringt«, sagte Bridget, während sie die weiße Sauce sachgerecht mit einem Schneebesen bearbeitete.
    Polly schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Sie ist raffinierter als du und ich zusammengenommen und viel zu schlau, um sich in eine Situation zu manövrieren, die sie nicht irgendwie meistern kann.«
    »Hoffentlich behältst du recht.«
    »Ganz sicher.«
    Beth gab Bridget und Polly genügend Anlaß zur mütterlichen Sorge, obwohl Polly ziemlich überzeugt war, daß Beth nicht halb so viel anstellte, wie sie ihnen weismachen wollte. Vermutlich erzählte sie ihnen diese Räubergeschichten nur, um sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Aber Bridget war nicht bereit, etwas dem Zufall zu überlassen – sie hatte Beth zum Geburtstag ein Päckchen Kondome geschenkt und sie mit normalem Heftpflaster versorgt, nachdem Beth einmal mit hellblauen Klebestreifen ihre Knutschflecken verdeckt hatte, nicht so sehr, um das Malheur zu kaschieren, sondern viel mehr, um darauf aufmerksam zu machen. Die Unternehmensleitung hatte nachgefragt, wie Beth es geschafft hatte, sich in den Hals zu schneiden.
    »Und wie war der Kerl?« Beth belud die Spülmaschine mit Tassen. »Der, den du am Samstagabend bei dem Essen kennenlernen solltest?«
    Pollys unwürdiger Abgang hatte für kurze Zeit den Grund für die Einladung in den Schatten

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