Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
ihrem Glas. Das Gerede von Taxis und Cirencester war entnervend. Als sie zugestimmt hatte, mit ihm essen zu gehen, hatte sie an ein Lokal in der Nähe gedacht – so nah an ihrem Zuhause, daß sie ohne Schwierigkeiten zu Fuß in die Sicherheit flüchten konnte. Und bestand er auf einem Taxi, damit er sie ohne Bedenken betrunken machen konnte, oder zeigte er schlichte Verantwortung, was das Trinken und Fahren betraf? Schwer zu sagen, aber wenn sie gewußt hätte, daß er ein Restaurant außerhalb von Laureton ins Auge gefaßt hatte, hätte sie keinen Gin bestellt.
    »Noch einen?« Tristan deutete auf ihr Glas und nickte Reg zu, ohne auf Pollys Antwort zu warten. Reg kramte in dem Kübel nach Eiswürfeln, und Tristan kramte in seiner Brieftasche. Er fand im selben Moment, in dem Reg den neuen Drink vor Polly auf die Theke stellte, die Visitenkarte von einem Taxiunternehmen.
    Polly schüttete den Rest Tonic in ihren Gin. Sie war sich im klaren, daß sie dabei war, ein fremdes, gefährliches Territorium zu betreten. Tristan ging zum Telefon und bestellte ein Taxi, und bevor es ankam, mußte sich Polly entscheiden, ob sie mutig genug war, sich auf die Achterbahn zu wagen oder nicht.
    Zwei Gins auf nüchternen Magen hatten ihre Widerstandskraft geschwächt, und sie beschloß, es darauf ankommen zu lassen. Mit dem Feuer zu spielen war eine lustige Sache und nicht notwendigerweise lebensbedrohlich. Noch dazu war sie inzwischen so ausgehungert, daß sie das Angebot für eine Mahlzeit gar nicht mehr ausschlagen konnte, besonders nicht für eine, die garantiert dick machte.
    »Gute Nacht, Polly«, sagte Reg, als der Taxifahrer im Pub erschien.
    »Nacht, Reg«, erwiderte Polly und versuchte, die Mißbilligung, die in seinen Worten mitgeschwungen hatte, zu ignorieren. »Bis morgen«, fügte sie hinzu und dachte im stillen, dann kann ich dir beweisen, daß ich diesen Abend heil und gesund überstanden habe.
    »Reg scheint dich sehr zu mögen«, sagte Tristan, als er neben sie auf den Taxirücksitz rutschte.
    »Er ist sehr gut zu mir«, stimmte sie ihm zu.
    »Er ist in dich verknallt.«
    Polly lehnte sich zurück und versuchte, das zu verdauen. Erstens war ihr nie in den Sinn gekommen, daß Regs Freundlichkeit etwas anderes als väterliche Fürsorge sein könnte, und zweitens hatte Tristan bei dieser Feststellung alles andere als erfreut geklungen. Eifersucht konnte das nicht gut sein, viel eher handelte es sich wahrscheinlich um den Widerwillen eines Mannes, der mitansehen mußte, daß ein anderer der Frau, mit der er unterwegs war, zuviel Aufmerksamkeit schenkte. Interessant, daß er ihr derartige Gefühle entgegenbrachte.
    Das Old Grey Ewe war so weit draußen auf dem Land, daß es ein Wunder war, wenn sich überhaupt jemand dorthin verirrte. Aber da ein paar Autos davor parkten und der Taxifahrer den Weg kannte, war es offenbar ein Insider-Treffpunkt.
    Der Geruch nach altem Pommes-Fett, Zigarettenqualm und verschüttetem Bier, schlug ihnen entgegen, als sie die Tür öffneten. Tristan steuerte Polly zu einem Tisch, dann holte er zu trinken und die Speisekarte.
    »›Ofenfrische Pizza und Chip’s‹«, las Polly laut vor. »Wer ist Chip, und welchen Köperteil mußte er für dieses Gericht opfern?«
    »Was willst du essen?« Tristan schien sich offensichtlich nicht an grammatikalischen Fehlern und falschen Apostrophen auf Speisekarten zu stören.
    Polly konzentrierte sich mehr auf das Wesentliche. »Ich nehme die ›Knusprig gebratenen Kartoffelscheiben mit Würstchen und Bohnen‹ – in unserem Café nennen wir das schlicht Röstkartoffeln – und einen Salat.«
    »Ich nehme Curryhuhn und Pommes«, sagte Tristan. »Noch was zu trinken?«
    Polly hatte zwar ihren ersten Drink noch nicht ausgetrunken, aber als wohlerzogene Feministin sprang sie mit der Geldbörse in der Hand auf. »Diese Runde geht auf mich. Was hattest du?«
    »Scotch und ein Gingerale.«
    Polly erschrak beinahe, weil sie merkte, daß sie so viele Vorurteile von Sylvia Cameron geerbt hatte. Ihre Mutter würde lieber sterben, bevor sie einen Whisky als ›Scotch‹ bezeichnete.
    »Soll ich gleich das Essen bestellen?«
    Tristan lächelte. »Ja, aber bezahl nicht die ganze Rechnung. Dies ist meine Einladung.«
    Also keinen billigen Whisky, sondern einen Gold Star für Tristan. Dann erinnerte sie sich an seine Spesenabrechnung und strich den Gold Star wieder.
    »So.« Sie stellte die Gläser auf den Tisch. »Und welche Angaben wirst du auf deiner Spesenabrechnung

Weitere Kostenlose Bücher