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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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langen Moment mit wütenden Blicken.
    »Das New Inn ist nichts für Menschen Ihres Schlags, Polly.«
    Er hatte vollkommen recht, aber sie würde in keinem Punkt Zugeständnisse machen. »Selbst wenn Sie mich gut genug kennen würden, um das beurteilen zu können, wäre das ganz allein meine Sache und nicht die Ihre. Und unterstehen Sie sich, mich in irgendeine Schublade zu stecken. Ich bin eine individuelle Person, kein Typ.«
    David stand auf und schubste mit dem Fuß die Holzscheite ins Feuer. Pollys erfahrenem Blick entging nicht, daß das überhaupt nicht nötig gewesen wäre. »Ich bitte noch einmal um Verzeihung«, sagte er. »Und es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht mehr Dankbarkeit entgegengebracht habe dafür, daß Sie so freundlich zu Patrick waren. Als Vater mache ich mir immer Sorgen.«
    Mitgefühl in Kombination mit dem Whisky spülte ihren Ärger weg. »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Und jetzt wollen Sie mir bestimmt ein paar Tips geben, wie man mit der Jugend von heute besser zurechtkommt.«
    »Ich? Wieso, zum Teufel, sollte ich Ihnen Tips geben? Was weiß ich schon davon?«
    »Neulich haben Sie ein Loblied auf die jungen Leute gesungen.«
    Polly kicherte leise. »Ich liebe Kinder, bis sie fünfzehn werden, dann gehen sie mir gewaltig auf die Nerven. Die über Sechzehnjährigen bewohnen meiner Ansicht nach einen fremden Stern und sprechen eine ganz andere, mir unverständliche Sprache.«
    David seufzte trübsinnig. »Der Mangel an Erfahrung hält gewöhnlich keinen Menschen davon ab, großzügig gute Ratschläge zu verteilen.«
    »Wie viele Kinder haben Sie?«
    »Zwei. Ich habe außer Patrick noch einen Sohn. Er besucht im Moment die Universität.«
    »Sie sind bestimmt stolz auf ihn.«
    »Ja. Er ist sehr tüchtig und dürfte gut vorwärtskommen.« Er seufzte wieder. »Was Patrick mit seinem Leben anfangen wird, weiß Gott allein.«
    »Ich könnte mir denken, daß Patrick seine eigenen Ideen hat.«
    »Wenn ja, würde ich mich freuen, etwas darüber zu hören. Aber wie sie schon sagten, er spricht eine ganz andere Sprache.«
    Er wirkte so niedergeschlagen und besorgt, daß Polly sich wünschte, sie könnte ihm helfen. »Vielleicht ist sie gar nicht so anders«, meinte sie.
    »Ich fürchte, unser Verhältnis ist so schwierig wie das vieler Väter zu ihren Söhnen. Aber jetzt –« Er verfiel schlagartig wieder in die Rolle des Gastgebers –, »was tun wir jetzt mit Ihnen?«
    Pollys Nackenhaare sträubten sich. »Es besteht keine Notwendigkeit, daß Sie etwas tun. Ich bin durchaus fähig, für mich selbst zu sorgen.«
    »Ach ja? Schön, das zu hören. Wie wollen Sie nach Hause kommen?«
    »Na ja, ich ...« Sie hielt inne und durchdachte rasch ihre Möglichkeiten. Sie könnte ein Taxiunternehmen anrufen und einen Wagen kommen lassen. Sie könnte David bitten, sie nach Hause zu fahren. Sie könnte die Nacht hier verbringen. Sie könnte bis zum nächsten Hotel gehen und Tellerwaschen, um fürs Bett zu bezahlen.
    Das Taxi erschien ihr als die beste Idee, nur hatte sie leider nicht genügend Geld dabei, und auch ihre Büchse zu Hause war leer. Wenn David nur jemand wäre, von dem man sich Geld leihen könnte, aber schon allein der Gedanke daran verursachte ihr Unbehagen. Wenn sie nicht so ein weichherziger Dummkopf wäre, dann wäre ihr der ganze Schlamassel erspart geblieben. Sie holte tief Luft.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich nach Hause zu bringen, David?« Als keine Antwort kam, fuhr sie fort: »Ich weiß, es ist eine Zumutung, aber ich wäre nicht hier, wenn Patrick nicht ...«
    »Meine liebe Polly, ich bin mir vollkommen bewußt, daß Sie mir und Patrick einen großen Gefallen getan haben, als sie dafür sorgten, daß er unversehrt und ohne von der Polizei behelligt zu werden nach Hause gekommen ist, aber ich fürchte, ich kann Sie nicht fahren.«
    »Sie können nicht? Warum nicht?«
    Er deutete auf sein Glas. »Ich habe schon etwas getrunken, bevor Sie hier ankamen, und da ich jetzt weiß, wie sie über Alkohol am Steuer denken, darf ich das Risiko nicht eingehen.«
    Bei jedem anderen Menschen hätte Polly erhebliche Zweifel an dieser tugendhaften Haltung gehabt. Da der Plan mit dem Hotel kaum durchführbar war, mußte sie David wohl oder übel um das Taxigeld bitten. Eine Menge Skrupel, die sie bis jetzt noch nicht gekannt hatte, machten ihr diese Bitte unglaublich schwer.
    »Leihen Sie mir einen Fünfer, David.«
    David zog eine Augenbraue hoch und zuckte mit den Achseln.
    »Leider kann

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