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Zum weißen Elefanten

Zum weißen Elefanten

Titel: Zum weißen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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war nicht der Sekt, der Jane bis in die frühen Morgenstunden wach hielt.
     

17
     
    »Das hätten wir eigentlich raten können«, sagte Nora zu Hugh einige läge später. »Aber ich habe diesen Mann überhaupt kaum gesehen. Natürlich ist keine wirkliche Ähnlichkeit festzustellen. Katherine kommt wohl auf ihre Mutter, aber die Art, den Kopf zu drehen und das ganze Auftreten.«
    »Und der Charakter«, erwiderte Hugh gereizt. »Ein verdammt egoistisches Paar. Sie denken überhaupt nicht an Jane. Aber zu Katherines Gunsten will ich sagen, sie ist nicht berechnend. Dazu hat sie nicht genug Verstand. Aber dieser Kerl scheint ein sehr kluges Spiel gespielt zu haben.«
    »Und er hat es gewonnen. Arme kleine Jane. Aber du bist zu hart, Hugh. Wenn sie irgend jemanden gerne hat — denn bis jetzt ist sie nur von ihrem Vater fasziniert —, dann hat sie Jane gerne. Aber sie ist nicht fähig, zu begreifen, was das für sie bedeutet. Ich meine, der Vater — Cunningham oder wie er heißt — kann sich viel besser in Janes Lage versetzen als Katherine.«
    »Sie hat sich nie im die Lage eines anderen versetzen können, egal, was passierte. Sie ist wie ein dummes kleines Mädchen mit einem neuen Spielzeug. Das ganze Gerede, sie habe sich immer nach einem Vater gesehnt. Völliger Blödsinn. Sie hat ihm bestimmt noch keinen Gedanken geschenkt.«
    »Nein, ich bin sicher, daß sie das nicht getan hat, aber ich bin jetzt sicher, daß sie glaubt, sie hätte es getan. Sogar Jane hat darüber gelächelt.«
    »Das einzige Mal, daß sie gelächelt hat. Für sie ist es ein niederschmetternder Schlag.«
    Aber als Hugh unklugerweise Mitleid mit Jane zeigte, sagte sie schnell: »Aber er ist doch ihr Vater. Natürlich kommt er zuerst. Ich — ich freue mich für Kit. Sie braucht wirklich jemanden, der sich um sie kümmert.«
    »Das hat dich die ganzen Jahre lang nicht wenig Mühe gekostet.«
    »So war es nicht, Hugh. Es hat — es hat Spaß gemacht«, und Nora unterbrach das Gespräch schnell mit der Bitte, Jane solle kommen und sehen, wie gut ihr Patenkind stehen und sogar schon einen Schritt gehen könne, wobei er sich verzweifelt an Dios Rücken klammerte.
    Wie Hugh gesagt hatte, war Katherine wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug. Sie brannte darauf, mit ihrem Vater bei allen ihren Freunden anzugeben. Es war herrlich, diesen großen, gutaussehenden Mann mitzunehmen und zu sagen: »Das ist mein Vater«, und sich sicher und geborgen zu fühlen. Unnötig, endlos Betten zu machen und Zimmer zu putzen. Unnötig, in einem Geschäft zu arbeiten und jeden Pfennig zu sparen. Die Welt stand ihr plötzlich offen, und es war wie im Märchen, genau wie Jane gesagt hatte.
    Als sie George Enderby etwas davon anvertraute, sah er bestürzt aus. Daß sie so in ihrem eigenen Glück aufging und Janes Lage überhaupt nicht begriff, erschreckte ihn ein bißchen. Er sagte: »Und was wird aus dem >Weißen Elefanten    Für einen Augenblick sah Katherine etwas niedergeschlagen aus. Aber dann wurde sie wieder fröhlich, denn sie glaubte immer an das, was sie sich wünschte. »Oh, Jane ist begeistert. Natürlich wird sie das alte Haus verkaufen, dann wird sie in ihre Heimat zurückkommen und bei uns leben, nicht wahr, mein Guter?«
    Wilfrid Cunningham sagte: »Ich hoffe, daß sie uns zumindest besuchen wird.« Aber es klang nicht überzeugt. Er kannte Jane schon jetzt besser, als Kit sie je kennen würde.
    Als sie gegangen waren, blieb George Enderby sitzen und ließ sich alles durch den Kopf gehen. Dann stand er auf und rief seine Schwester an. »Großartige Neuigkeiten, hm? Die Wirklichkeit ist seltsamer als ein Roman, wie ich immer sage. Wovon ich rede? Natürlich von diesem Mr. Cunningham, der sich als Katherines Vater herausgestellt hat.«
    »Das ist wirklich eine großartige Neuigkeit. Großartig zumindest für Katherine. Aber ich denke an Jane — obwohl ich kaum glaube, daß sich dieses egoistische kleine Ding Sorgen um sie macht.«
    »Na, na, du bist immer so streng mit Katherine. Ein bißchen dumm, aber nie unfreundlich. Sie ist ein sehr liebes Mädchen.«
    »Was bedeutet, daß sie dich um den Finger gewickelt hat wie jeden anderen auch. Nannte dich Onkel George und sagte, du wärst wie ein Vater für sie, ist es nicht so?«
    »Tja, ehrlich gesagt... Worüber lachst du, Mully? Ihr Frauen verfahrt immer so streng miteinander. Aber, wie ich sagte, es ist eine großartige Neuigkeit, außer für

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