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Zum weißen Elefanten

Zum weißen Elefanten

Titel: Zum weißen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Jede ist besser als dieses gräßliche Mädchen aus Condon.«
    »Besser? Aber meine Liebe, dieses Mädchen ist völlig anders. Eine Dame. Schön und edel. Außerdem noch mutig.«
    »Ja, ja, ich weiß. Ein wahres Wunder an Tugend und Schönheit. Man braucht nicht lange zu fragen, wo Tony seine Schwärmereien her hat.«
    Beide wußten, daß das nicht stimmte, denn obwohl >der Fürst< ein Auge auf das hübsche Mädchen geworfen hatte, ging es darüber nicht hinaus. Er hatte seine Frau mit dreißig verloren und war dem Andenken an das Mädchen, das gestorben war, weil es ihm ein Kind schenken wollte, treu geblieben.
    »Blödsinn. Wie du wieder übertreibst, Mollie. Sie sind doch noch halbe Kinder. Noch dazu mutige Kinder, wenn sie eine solche Arbeit wagen. Man muß tun, was man kann, um ihnen zu helfen«, und dabei wurde sein Blick nachdenklich. Wieviel Hilfe würden sie annehmen?
    Eine Woche später, als er Katherine gefährlich oben auf einer wackeligen Leiter balancieren sah, brachte er das Thema aufs Tapet: »Ihr braucht Hilfe, meine Liebe.« (Eine Woche hatte es gedauert, bis sie »meine Liebe« geworden war.) »Ich habe da gerade einen Mann an der Hand, einen Maori, einen sehr anständigen Jungen, der untätig rumsitzt und darauf wartet, eine Halbtagsarbeit zu finden.«
    Jane schaltete sich schnell ein: »Mr. Enderby, wir können uns keine Arbeitskräfte leisten.«
    Er sah sie vorwurfsvoll an. Sie war eine gute Seele, aber die andere hätte es nicht so plump herausgesagt.
    »Meine liebe junge Dame« (Jane brauchte einen Monat, bis sie weiter aufrückte), »um den Lohn geht es überhaupt nicht. Der Mann ist ständig bei mir beschäftigt, er ist so etwas wie ein jahrelanger Lehnsmann. Er lebt schon ewig auf meinem Gut, kurz gesagt, seit ich hierher kam, und er ist mir ein sehr guter Freund. Er übernimmt die Verwaltung, wenn ich abwesend bin, aber ich kann nicht immer genügend Arbeit für ihn finden.«
    Katherine hörte mit leuchtenden Augen zu, und Jane sagte mit einem Unterton entschlossener Selbständigkeit: »Ja, aber...«
    Mr. Enderby seufzte und fuhr unbeirrt fort: »Wie viele Maoris ist er unberechenbar. Ich kann ihm nicht befehlen, zu kommen, aber ich bin sicher, er wird es tun, wenn er Sie gerne mag. Wenn Sie ihn kränken, wird er einfach aufhören, aber ich glaube kaum, daß das der Fall sein wird.«
    Janes Mund öffnete sich wieder zum Protest, aber Katherine hatte es gesehen und sagte schnell mit dankbar leuchtenden Augen: »O lieber Mr. Enderby, das wäre ja himmlisch. Glauben Sie, er würde es tun? Manchmal ist es so schwierig, und man wird wirklich müde.«
    Wenn Kit nur nicht so sprechen würde, dachte Jane unglücklich. Aber vielleicht war sie unfair. Wahrscheinlich strengte sie sich sehr an. Jane war natürlich viel kräftiger. Und >der Fürst< würde ihr mit Freuden helfen. Immer wollten alle Kit helfen, besonders, wenn sie so dreinschaute. >Der Fürst< wollte es von ganzem Herzen. Lebhaft sagte er: »Ja, ich bin sicher, viel zu müde. Es wird bestimmt jemand helfen, und ich will Hua andeuten, daß Sie sich über starke Männerarme sehr freuen würden. Das starke Geschlecht wissen Sie«, strahlte er, und Jane lächelte heldenhaft über die witzige Bemerkung.
    »Aber wir müssen etwas dafür tun«, fing sie wieder in ihrer unglücklichen Art an, aber George Enderby sah Katherines vorwurfsvollen Blick und sagte: »Bieten Sie ihm keine Bezahlung an. Damit würden Sie ihn als Untergebenen behandeln, und er würde einfach von der Bildfläche verschwinden. Ich glaube jedoch, ich kann mich auf Sie verlassen«, dabei drehte er sich natürlich zu Katherine um. Bei einem solchen Mädchen konnte man sich immer darauf verlassen, daß sie das Richtige tat. Gar nicht modern oder selbstbewußt. Nichts von dieser reizlosen Selbständigkeit, mit der die Mädchen von heute sich brüsteten. Eben ein weibliches, anlehnungsbedürftiges, liebes junges Ding.
    Nachdem sie ihn zu seinem Auto gebracht hatte, hüpfte das liebe junge Ding fröhlich zum Haus. »Herrlich. Einer seiner Dienstboten. Guck nicht so böse, mein Schatz. Der Alte spurt.
    Warum sollte er uns nicht ein bißchen Hilfe verschaffen? Siehst du nicht, wie gerne er es tut?«
    Jane seufzte. Herrlich, wie Kit zu sein, nicht nur so auszusehen, sondern so liebenswürdig, so unkompliziert, so bereit zum Annehmen zu sein, in der Gewißheit, daß sie dem allein dadurch etwas entgegensetzen konnte, daß sie einfach Katherine war. Sie sagte unglücklich: »Ich kann

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