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Zum weißen Elefanten

Zum weißen Elefanten

Titel: Zum weißen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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schwierig werden, wie die Deutschen.«
    Hugh lachte nur; in diesen Tagen war er sehr glücklich.
    »Macht nichts. Das Postamt von Condon ist sehr hilfsbereit. Das ist das Gute an diesen kleinen Landstädtchen. Man ist dort so verständnisvoll. In Condon weiß man alles über Nora und das Baby. Der Inspektor rief mich an, um mir zu gratulieren, nachdem ich ihrer Mutter ein Telegramm geschickt hatte. Sie wissen, daß du aushilfst, und sie haben gesagt, sie würden es dir so leicht wie möglich machen. Du brauchst alles nur über den Draht zu diktieren, und ich mache Kopien von allen schwierigen Telegrammen, wenn ich nach Hause komme.«
    Das war eine kluge Idee, denn auch in den Telegrammen von Tui gab es Fallen wie »Entgegennahme« (was Jane lieber »Entgegenname« schrieb, »verspätet« (verspetet) und Beweis (Beweiß). Im Condoner Postamt lächelte man jedoch und half gerne, so daß Jane mit dem Beamten schon bald lustig plauderte.
    »Haben Sie Ihr Lexikon bei der Hand? Da kommt wieder so ein Ding.«
    »Sie buchstabieren, jetzt, ganz langsam. Ich wiederhole dann.«
    »Wird gemacht. Wir haben alle unsere Fehler, und Ihrer Stimme nach können Sie noch nicht sehr alt sein. Wann sind Sie aus der Schule gekommen?«
    »Was für eine dumme Frage. Wissen Sie nicht, wer ich bin?«
    »Ich möchte wetten, ein sehr nettes kleines Mädchen.«
    »Völlig falsch. — Ich bin die Inhaberin des >Weißen Elefanten<, der neuen Pension da unten.«
    »Glaub’ ich nicht. Sie sind ihre Tochter. Ich habe sie zwar noch nie gesehen, aber die Leute sagen, sie sei eine hervorragende Köchin und eine ziemlich gute Geschäftsfrau.«
    »Ja, das bin ich. Wollen Sie mich jetzt bitte weiterarbeiten lassen?« Mit väterlicher Nachsicht ließen sie ihr ihre Fehler durchgehen. Eines Morgens, als Hugh weggefahren war, rief der unsichtbare schäkernde Beamte (»wahrscheinlich fünfzig mit fünf Kindern und einer nörgelnden Frau«, sagte Jane später zu Katherine) schwatzhaft an. »Zufällig spät geworden gestern abend? Kleiner Kater, wie?«
    »Seien Sie doch nicht albern. So was mache ich nicht.« Dann in leichter Panik: »Warum, was habe ich angestellt?«
    »Gucken Sie sich mal den Datumsstempel an, meine Kleine. Ein bißchen der Zeit voraus. Hatte ziemliche Mühe, es auszuradieren. Gott sei Dank waren es nur sieben Briefe.«
    Der vorsintflutliche und schwer zu handhabende Datums Stempel war aus einem unerfindlichen Grund auf den 1. April 1985 eingestellt. Bis dahin war noch etwas Zeit.
    An diesem Abend kam Hugh triumphierend aus Condon zu rück und lachte vergnügt über die Geschichte mit dem Datumsstempel. »Er ist ein guter Kerl. Hat es natürlich in Ordnung gebracht. Ich hätte ihn einstellen sollen, bevor ich weggefahren bin. Jane, Nora sieht phantastisch aus. Ist sie nicht schön?«
    Jane mußte einen kleinen Kampf mit sich selbst ausfechten Nora war ein hübsches kleines Ding, aber nicht schön wie Kit. »Sehr hübsch, Hugh«, aber er gab sich nicht zufrieden. »Schon. Aber natürlich blüht sie auch auf, wenn ich hereinkomme.«
    »Was ihr Männer euch doch einbildet.«
    Er sah erstaunt und betroffen aus, dann lachte er. »So habe ich es nicht gemeint. Ein gutmütiger alter Trottel wie ich. Ich habe so ein Glück, daß Nora keinen anderen anguckt. Aber wenn du jetzt mal still wärst, dann wollte ich dir eigentlich sagen, daß sie in drei Tagen ‘rauskommt.«
    »Aber das Baby ist dann doch erst zehn Tage alt. Ist das nicht schrecklich früh?«
    »O nein. Anscheinend stehen sie Schlange, um aufgenommen zu werden, deshalb müssen sie die Gesunden vor die Tür setzen, und Nora geht es sehr gut.«
    »Aber nicht so gut, daß sie hier ohne Hilfe fertig wird. Ich komme noch eine Woche lang, Hugh, und dann kannst du das nette Maorimädchen bekommen, von dem Mrs. Carr gesprochen hat. Die Maoris sind so kinderlieb.«
    »Du bist phantastisch, Jane. Ich werde heute zu dem Mädchen gehen, aber ich weiß, daß sie nächste Woche noch nicht kommen kann. Es wird uns sehr helfen, wenn du noch etwas bleibst. Nora ist bestimmt am Anfang ein bißchen erschöpft, aber natürlich ist sie außergewöhnlich stark.«
    Dabei war er ganz stolz auf sich, wie alle Männer, wenn es um die gute Gesundheit ihrer Frauen geht. »Ganz, als wäre es nur sein Verdienst«, sagte Jane an diesem Abend zu Katherine. »Obwohl ich glaube, er würde genauso stolz sein, wenn sie nur noch ein Nervenbündel wäre. Erinnerst du dich an diesen Mann mit der zarten Frau, der im Sommer hier

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