Zungenspiele: Heiße Stories (German Edition)
mich gegen die Hauswand drücken. Er drang so überraschend heftig in mich ein, dass ich kurz keine Luft bekam, doch das geschah nur aus überschwänglicher Freude, weil es endlich so weit war. Wir fanden schnell einen gemeinsamen Rhythmus und feuerten uns durch lautes Keuchen und wilde Küsse weiter an. Ich fühlte das ekstatische Kribbeln, das ich schon so lange vermisst hatte, und es blitzte durch meinen ganzen Körper.
Den ersten und zweiten Orgasmus ließ ich Patrick beinahe nicht bemerken, aus Angst, dass er eine Pause machen würde. Beim dritten Mal jedoch, als ich fühlen konnte, dass auch er kurz vorm Explodieren war, keuchte und jauchzte ich ihn schnell atmend an, gab ihm zu verstehen, dass er ruhig in mir explodieren könne. Wir beide kamen gemeinsam zum Höhepunkt, sein warmer Schwall schoss in mich hinein, und unser Zucken wurde von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag gekrönt.
Der Schreck ließ uns für einen Moment lang erstarren und ängstlich hinausblicken, doch dann lösten wir uns langsam, ganz langsam voneinander, ordneten unsere Klamotten und hielten uns noch eine Weile im Arm. Die Regentropfen schienen aus einer nicht enden wollenden Kette zu bestehen, die unser kleines dunkles Paradies umwickelte.
Mit einem Mal wurde es hell hinter uns, die Milchglastür erleuchtete plötzlich das Szenario unseres bis dahin intimen Orts. Die Tür wurde aufgerissen, und das mürrische Gesicht eines alten Mannes im Morgenmantel erschien. »Ganz schön ungemütlich da draußen, was?«, sagte er, nahm eine Zeitung vom Stapel auf dem Boden und verschwand wieder.
Patrick und ich sahen uns an, grinsten wissend und starrten eng umschlungen in den endlosen Regen der Nacht, während er leise »All of me, why not take all of me« in mein Ohr sang.
Nach der Reitstunde
Alcatraz trabte schwungvoll mit majestätisch gebogenem Hals die lange Seite der Reithalle hinunter. Seine Flanken waren mit weißen Flocken seines Schweißes bedeckt. Mit jedem Schnauben drang sein Atem in kleinen Wölkchen aus seinen Nüstern hervor, wie bei einem Feuer speienden Drachen im Märchen. In der Reithalle war es so kalt, dass auch Estefanias Atem deutlich zu sehen war. Sie war am ganzen Körper schweißbedeckt, trug aber einen dicken, schwarzen Anorak gegen die Kälte. Ihre langen roten Haare hatte sie zu einem Zopf gebändigt, der im Takt des Trabes mitwippte. Es war halb elf am Abend, sie war die letzte von Ninos Reitschülerinnen. Sie war seine Meisterschülerin. Nur sie durfte seinen Hengst Alcatraz reiten, der die hohe Dressur beherrschte und das beste Pferd im Reitstall war.
Estefania hatte gar nicht gewusst, wie ihr geschah, als ihr Nino plötzlich vor einem Jahr angeboten hatte, Alcatraz unter seiner Anleitung zu reiten. Natürlich hatte sie eingewilligt, diese Chance hätte jede Reiterin im Stall sofort ergriffen. Und doch war sie von Simone, die vor Estefania Alcatraz geritten hatte, eindringlich gewarnt worden, das Angebot anzunehmen. Simone hatte sich äußerst merkwürdig ausgedrückt und etwas von »Warte ab, was nach der Reitstunde auf dich zukommt« gemurmelt, aber Estefania war das egal gewesen.
Nino stand kerzengerade in der Mitte der Reithalle und verfolgte mit seinen dunkelbraunen, wachen Augen Reiterin und Pferd. Er war Mitte fünfzig und somit fast dreißig Jahre älter als Estefania. Er war ein gutaussehender Mann von der Sorte, die mit den Jahren immer attraktiver wurde. Er hatte einmal dichtes dunkles Haar gehabt, was an den Schläfen allmählich ergraute. Dieses südländische Aussehen und sein Ruf als Frauenheld hatten ihm den Spitznamen Nino eingetragen, denn eigentlich hieß er Herbert.
Nach der Reitstunde wuchtete Estefania mit Schwung den eleganten, schwarzen Dressursattel auf seinen Halter in der Sattelkammer. Sie hängte die Kandarre auf und machte sich zurecht. Nun trug sie nichts als ein schwarzes Mieder aus Seide, das ihre runden Brüste auf eine ganz exquisite Weise in Szene setzte, und ihre Reitstiefel. Sie fühlte sich in dieser aufreizenden Aufmachung unglaublich sexy. Ihr Haar ergoss sich wie ein Wasserfall über ihren schmalen Rücken mit der blassen Haut und den vielen Sommersprossen, als sie das Haargummi löste.
Es klickte, als Nino den Schlüssel im Schloss herumdrehte, und das Geräusch verursachte Estefania eine Gänsehaut. Sie stand mit dem Gesicht zu ihrem Spind und war sich der Anwesenheit Ninos in ihrem Rücken voll bewusst. Ganz langsam drehte sie sich zu ihm um. Das erhöhte den
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