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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sol­cher Mann her­bei­ge­schafft wer­den! Ich war über­zeugt, daß un­se­re fä­higs­ten Pa­ra­psy­cho­lo­gen die elek­tro­ni­schen Ge­hir­ne be­fragt hat­ten, wel­cher Agent für den Ein­griff in Fra­ge käme. Warum die Gi­gant­ma­schi­nen aus­ge­rech­net mich aus­ge­sucht hat­ten, war mir rät­sel­haft.
    Un­ge­dul­dig blick­te ich den Pi­lo­ten an, der sich mir ge­gen­über mit sei­ner Er­ken­nungs­mar­ke aus­ge­wie­sen hat­te. Auch das mag selt­sam klin­gen, da man lo­gi­scher­wei­se fra­gen soll­te, ob die Le­gi­ti­ma­ti­ons­mar­ke ei­nes GWA-Spe­zia­lis­ten von ge­schick­ten Fach­leu­ten nicht nach­ge­ahmt wer­den könn­te.
    Das wä­re in un­se­rem Fal­le nur hin­sicht­lich der Gra­vur mög­lich. Die Mar­ken wa­ren rund und vier­zig Mil­li­me­ter im Durch­mes­ser. Auf der Vor­der­sei­te stand GWA zu le­sen. Auf der an­de­ren Sei­te wa­ren die drei Buch­sta­ben ZBV ein­gra­viert.
    »Zur be­son­de­ren Ver­wen­dung«, be­deu­te­ten die­se In­itia­len. Da­mit war al­les ge­sagt. Über den Buch­sta­ben war ein ver­schlun­ge­nes Atom­mo­dell ein­ge­prägt. Es galt als Sym­bol der GWA. All das hät­te man zwar fäl­schen kön­nen, nicht aber das Ma­te­ri­al, aus dem die Mar­ken be­stan­den.
    Von die­sem Grund­stoff exis­tier­ten auf der Er­de nur knapp vierund­drei­ßig Ki­lo­gramm. Es han­del­te sich um ein sehr schwe­res, aber na­tür­li­ches Ele­ment, das man in win­zi­gen Men­gen auf dem Mond ge­fun­den hat­te. Es war ein Zu­fall ge­we­sen, daß man es über­haupt ent­deckt hat­te, denn es war in ei­nem klei­nen Me­te­or ent­hal­ten, der vor un­be­kann­ten Zeiträu­men auf die Ober­flä­che des Mon­des ge­stürzt war. Wir nann­ten das Ele­ment »Lu­na­ri­um«.
    Die­ses Ele­ment, des­sen Ord­nungs­zahl hö­her war als die von Ura­ni­um, war von der GWA be­schlag­nahmt wor­den. Dar­aus wur­den un­se­re Mar­ken ge­fer­tigt. Das Ma­te­ri­al war stark ra­dio­ak­tiv, ein har­ter Gam­ma­strah­ler. Wir muß­ten es in ei­nem Etui aus Po­tro­nin-Plast tra­gen, da­mit uns die Strah­lung nicht ge­fähr­den konn­te. Sie war so kurz­wel­lig, daß sie in kei­nem ir­di­schen La­bo­ra­to­ri­um er­zeugt wer­den konn­te. Aber sie konn­te mit un­se­ren win­zi­gen Spe­zi­al­ge­rä­ten an­ge­mes­sen und elek­tro­nisch aus­ge­wer­tet wer­den. Au­ßer­dem fluo­res­zier­te das Ma­te­ri­al in ei­nem so ei­gen­ar­tig blaß bis gold­ro­ten Farb­ton, daß es völ­lig un­mög­lich war, ein ähn­li­ches Ma­te­ri­al für Be­trugs­zwe­cke her­zu­stel­len.
    Das wuß­ten wir! Un­se­re Wis­sen­schaft­ler hat­ten jah­re­lang ei­ne Nach­ah­mung ver­sucht. Es war nicht ein­mal mit ei­ner ge­ziel­ten Kernauf­la­dung ge­lun­gen. Das war der Grund, wes­halb un­se­re Mar­ken als ein­ma­lig gal­ten.
    Mein Pi­lot ge­hör­te frag­los zur GWA.
    »Wol­len Sie heu­te nicht mehr lan­den?« er­kun­dig­te ich mich un­ge­dul­dig. Der Pi­lot deu­te­te auf das Sicht-Sprech­ge­rät am Ar­ma­tu­ren­brett.
    »Ich ha­be mei­ne An­kunft ge­mel­det, Sir. An­schei­nend über­prüft man zur Zeit die Iden­ti­tät der Ma­schi­ne. Die In­nen­auf­nah­me läuft.«
    Na­tür­lich, ich hät­te dar­an den­ken sol­len. Die ein­ge­bau­ten Mi­kro­ob­jek­ti­ve der Fern­seh­ka­me­ra er­faß­ten je­den Win­kel der Ka­bi­ne und des La­de­raums. Wir wur­den ›fer­n­ana­ly­siert‹, wie das all­ge­mein üb­lich war. Glau­ben Sie nur nicht, es sei so ein­fach, ins Haupt­quar­tier der GWA vor­zu­drin­gen. Eher hät­ten Sie un­be­merkt zum Prä­si­den­ten der USA kom­men, ihm die Zi­gar­re aus dem Mund steh­len und un­ge­se­hen wie­der ver­schwin­den kön­nen.
    Wir muß­ten noch ei­ni­ge Au­gen­bli­cke war­ten. In­zwi­schen um­kreis­ten wir stän­dig die rie­si­gen Ge­bäu­de. Plötz­lich flamm­te un­ser Bild­schirm auf. Auf ihm er­schi­en das aus­drucks­lo­se Ge­sicht ei­nes Man­nes, den ich – na­tür­lich – nie­mals zu­vor ge­se­hen hat­te.
    »HC-9, Sie kön­nen lan­den. Be­nut­zen Sie Dach­flä­che K-3 und fol­gen Sie dort Ih­ren Be­glei­tern. En­de!«
    Das war al­les, was der Mann ge­sagt hat­te, doch mir reich­te es. Auch die

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