Zur besonderen Verwendung
hatte erhebliche Fortschritte gemacht. Das galt nicht nur für das Gebiet der Biozellnetik. Krebs und andere Krankheiten gehörten längst der Vergangenheit an.
Nachdem ich versorgt war, verabschiedete sich Horam mit den Worten:
»Mister Konnat, ich bin zufrieden. Sie dürfen alles essen und trinken. Das schadet Ihnen nicht. Hüten Sie sich nur vor unbedachten Bewegungen, und lesen Sie auf keinen Fall. Ihr Sehzentrum ist noch etwas angegriffen.«
Er winkte zum Abschied und verließ mit der Schwester das Zimmer.
Ich fluchte leise vor mich hin und strich mir über die Haare, die man mir nur entlang der Schnitte entfernt hatte. Nun, die wenigen kahlen Stellen konnte man überkämmen. Sie bedeuteten keinen Anlaß zur Sorge. Dafür zermarterte ich mir den Kopf, was ich in Washington wohl zu erwarten hatte. Etwas Alltägliches war es keinesfalls, das stand fest. Andernfalls hätte sich der Chef niemals entschlossen, mich derartigen Gefahren auszusetzen. Dafür kannte ich ihn zu gut, außerdem waren wir befreundet. Ich war sehr neugierig, aber auch beunruhigt. Ich war ärgerlich über die drei Tage, die ich wohl oder übel noch in diesem Zimmer verbringen mußte.
3.
Horams Privatklinik lag westlich des Städtchens Warrenton am Rande des Shenandoah-Parks.
Bis nach Washington waren es nur etwa sechzig Meilen in gerader Luftlinie. Man hatte mir einen modernen Flugschrauber geschickt; eine Kombination zwischen Starrflügler und Hubschrauber.
Schweigend saß ich neben dem Piloten in der geräumigen Kanzel. Rechts hinter mir erkannte ich die Tragfläche mit dem Steuerbord-Staustrahltriebwerk.
Flugschrauber dieser konstruktiven Auslegung landeten und starteten mit Hilfe von zwei gegenläufigen, hochtourigen Rotordrehkränzen. Erst in der Luft begannen die beiden Strahltriebwerke für den Reiseflug zu arbeiten. Sobald die Flächen genügend Auftrieb erzeugten, wurden die Hubrotoren in den Rumpfwulst eingefahren. Der Helikopter verwandelte sich dadurch in eine normale Maschine. Die Vorteile lagen auf der Hand.
Das kleine Luftfahrzeug erreichte einen Reiseschnitt von vierhundert Meilen. Schon wenige Augenblicke nach dem Senkrechtstart kamen wir über Washington an.
Wir umflogen in weitem Bogen den neuen, nur für die großen Strato-Liner bestimmten Flughafen. Ich sah das Pentagon und die anderen Regierungsgebäude; aber ich bemerkte auch die aufzuckende Lampe, die mir bewies, daß wir unter Radarortung standen.
Der Pilot lächelte. Ich ahnte seine Gedankengänge. Selbstverständlich war das Überfliegen des Regierungsviertels verboten. Diese Vorschrift galt sogar für die Maschinen des FBI. Nur wir konnten notfalls das Sperrgebiet überqueren. Diese Sondergenehmigung war auf die Vollmachten der »Geheimen-Wissenschaftlichen-Abwehr« zurückzuführen.
»Ich werde die Ecke vorsichtshalber umfliegen, Sir«, erklärte der Pilot. Ich kannte ihn nur flüchtig. Er gehörte jedenfalls zur GWA, und das genügte mir. Solange diese Organisation bestand, war aus ihren Reihen noch kein Verräter hervorgegangen. Bestechungen waren nahezu undenkbar und auch niemals vorgekommen. Wir hatten es nicht nötig, Fremdgelder anzunehmen, da unser Gehalt so hoch war, daß sich jeder von uns hätte leisten können, jährlich eine andere Villa mit Schwimmbad, Hubschrauber-Landedach und sonstigen Luxuseinrichtungen zu erwerben.
Insofern war man in Washington klug geworden! Einen schlecht bezahlten GWA-Agenten gab es nicht. Infolgedessen kamen unsere Mitarbeiter kaum auf den Gedanken, durch Bestechungsgelder noch besser leben zu können.
Wir
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