Zur besonderen Verwendung
in dessen Wänden die verschiedenartigsten Vernichtungswaffen installiert waren. Fernsehkameras überwachten laufend diesen einzigen Zugang zu den Robotkarteien. Aus diesem Grunde konnte auch der Chef nicht einfach eintreten. Über ein Sichtsprechgerät gab er einige Befehle an die Männer der Wache, die in einem anderen Raum hinter ihren Bildschirmen saßen und unablässig den Zugang beobachteten.
Kurze Bestätigungen klangen aus den Lautsprechern. Der Alte schritt voran.
Wir folgten mit gemischten Gefühlen. Immer wieder mußte ich auf die gepanzerten Sprühdüsen der eingebauten Säurestrahler blicken. Ich sah auch die Mündungen der Maschinenkanonen und die Elektroden der Lichtbogen-Strahlschirme, die mit Temperaturen von fünfzigtausend Grad Celsius und Stromstärken von eintausendfünfhundert Ampere arbeiteten.
Wenn ein Fremder ohne Genehmigung eindrang, war er rettungslos verloren. Es war ein seltsames Gefühl, unter und an den tödlichen Sicherungen vorbeizugehen, die sich teilweise automatisch auslösten, wenn sie nicht vorher ausgeschaltet worden waren.
General Reling öffnete mit dem Schlüsselgerät insgesamt vier Panzertüren aus Trimolnital-Stahl. Dabei meinte er:
»Wenn es einem Unbefugten einmal wider Erwarten gelingen sollte, alle Abwehreinheiten zu überwinden und überdies die Schotten zu öffnen, dann würden die Speicherdaten automatisch gelöscht. Für diesen Fall haben wir besondere Vorkehrungen getroffen. Die Kartei ist das eigentliche Herz der GWA. In ihr sind nicht nur die Namen, Bilder, Fingerabdrücke, Blutgruppen und Gehirnwellenlängen unserer Agenten festgehalten, sondern auch sämtliche Unterlagen, Ergebnisse und Geheimnachrichten, die die GWA jemals erhalten hat. Sie wissen, was das bedeutet!«
O ja, das wußten wir sehr gut.
Nach zehn Minuten betraten wir einen kleinen Vorraum, anschließend einen quadratischen Saal von riesigen Ausmaßen. Er war hell erleuchtet. Auch hier drohten automatische Abwehrwaffen. Auf der ganzen Welt gab es kein Archiv, das so stark abgesichert war.
Ich erblickte die elektronische Robotkartei. Sie war nichts anderes als ein vielseitiges und hochwertiges Elektronengehirn. Ich betrachtete die Maschinenungeheuer und die Schalttische, von denen aus die Programmierungen vorgenommen wurden.
Die Kartei bestand aus zahlreichen Großrechnern für verschiedenartige Aufgaben. Mit Hilfe einer koordinierenden Synchronschaltung konnten in Minuten Probleme gelöst werden, an denen hundert Mathematiker vom Format eines Einstein Jahrzehnte hätten arbeiten müssen.
Ich war überrascht. Sogar Hannibal machte keine unpassende Bemerkung.
Wir waren allein. Reling schaltete die Aufnahmemikrophone der akustischen Überwachung ab. Von nun an konnte niemand mehr mithören, was in dem Saal gesprochen wurde.
Er bot uns zwei Konturensessel vor dem großen Schaltaggregat an und setzte sich ebenfalls.
»Wir wollen beginnen, meine Herren. Ich mache es so kurz wie möglich, denn sehr viel kann ich Ihnen noch nicht sagen. Das, was ich wissen will, müssen Sie erst herausfinden.«
4.
»Von ungefähr habe ich Sie nicht mit in die Robotkartei genommen«, fuhr er fort. »Die Bilder, Berichte, Verdachtsmomente und Berechnungsergebnisse, die Sie jetzt sehen und hören werden, sind uns seit etwa drei Wochen bekannt. Wir hätten längst zugeschlagen, wenn es uns möglich gewesen wäre. Es handelt sich um einen Fall, bei dem die Bundeskriminalpolizei nicht weitergekommen ist, einen typischen GWA-Fall also. Wir bearbeiten ihn
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