Zur besonderen Verwendung
ihn in seiner GWA-Maschine zu transportieren. Dort sollte er durch das Mittel zum Sprechen gebracht werden. Das wäre auch zweifellos geschehen, wenn er nicht gehandelt hätte. Hätte er aber gesprochen, so wäre die GWA über unsere Utah-Zentrale informiert gewesen, denn Tensin kennt Gutris und Ferason.«
Der Mediziner nickte erneut und schien die Angelegenheit gründlich zu durchdenken.
»Absolut lückenlos und logisch. Typisch für die Arbeitsweise der Wissenschaftlichen Abwehr. Diese Leute arbeiten mit Methoden, die immer wieder neue Überraschungen bringen.«
»Verdammte Bande«, rief Hannibal empört aus. Ich warf ihm einen verweisenden Blick zu, aber der Arzt verhielt sich so, als habe er die Worte gar nicht gehört.
»Sind Sie nun zufrieden?« fragte ich. »Oder wundern Sie sich immer noch, warum ich mich zum Handeln entschloß. Die geplante Injektion kam mir mehr als verdächtig vor.«
»Natürlich«, stimmte er mir zu. »Sie schießen sehr gut, nicht wahr?« Sein Blick wurde lauernd.
»Genau erraten. Das war schon immer mein Hobby. Außerdem kann man mit einer GWA-Waffe gar nicht vorbeischießen. Wenn Sie wollen, halte ich Ihnen einen ausführlichen Vortrag über die Wirkungsweise eines Thermo-Rak-Geschosses.«
Er lachte erheitert und erhob abwehrend die Hand.
»Nein, lieber nicht. Ich bin kein Freund solcher Mordwerkzeuge. Sie sind zu laut und zu aufdringlich. Meinen Sie nicht auch?«
Das war mein Stichwort. Nun riskierte ich es erstmalig, auf das Thema zu kommen, das mich brennend interessierte.
»Darüber kann man streiten«, entgegnete ich. Ich spielte nicht mehr den Gereizten. »Ich ziehe eine laute und deshalb noch einigermaßen ehrliche Waffe vor. Man hört sie wenigstens. Wenn ich beispielsweise ein maßgeblicher Generalstabsoffizier wäre, würde ich aus meinem persönlichen Empfinden heraus die Anwendung einer Kernenergiewaffe vorziehen, wenn das schon notwendig sein sollte. Es ginge beispielsweise gegen meine Gefühle, den Einsatz einer Gaswaffe zu befehlen. Von bakteriologischen Waffen halte ich noch weniger, obgleich ich zugeben muß, daß sie entschieden wirkungsvoller sein könnte als eine C-Bombe. Ich dürfte mich also nur von meiner Logik, nicht aber von meinem Gefühl leiten lassen.«
Er sah auf seine Fingerspitzen. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel.
»Ihre Erklärungen finde ich hochinteressant, Doktor«, sagte er liebenswürdig. »Da Sie gerade von bakteriologischen Waffen gesprochen haben, möchte ich eine rein persönliche Frage an Sie richten. Sie hat nichts mit meiner Aufgabe zu tun.«
Er war sehr freundlich, doch ich durchschaute ihn! Und ob das etwas mit seiner Aufgabe zu tun hatte! Das schien überhaupt der springende Punkt zu sein!
»Ja, bitte!«
»Ich verstehe nicht viel von dem sogenannten Photonenstrahler, den Sie entwickelt haben. Er scheint jedoch äußerst wirkungsvoll zu sein; dies mußte auch der GWA-Oberst zugeben.«
»Das stimmt. Sie können sich darauf verlassen.«
»Ich glaube es. Auch die Zentrale ist der gleichen Auffassung. Nun meine persönliche Frage: Ich interessiere mich sehr stark für Bakteriologie. Ihr Gerät arbeitet doch auf der Basis der Abstrahlung, nicht wahr?«
»Nun, man kann es so ausdrücken. Eine bestimmte Arbeitsmasse, feststoffliche Materie, wird immer innerhalb des Gerätes zu Lichtquanten umgewandelt. Materie wird zu Photonen degeneriert. Das geschieht durch die thermische Energieentwicklung eines kleinen Plutoniummeilers. Die derart erzeugten Photonen werden in der Form eines sonnenhellen, blauvioletten Bündelstrahls nach Laserart auf das Ziel geschleudert, was natürlich nicht durch normale
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