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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ihn in sei­ner GWA-Ma­schi­ne zu trans­por­tie­ren. Dort soll­te er durch das Mit­tel zum Spre­chen ge­bracht wer­den. Das wä­re auch zwei­fel­los ge­sche­hen, wenn er nicht ge­han­delt hät­te. Hät­te er aber ge­spro­chen, so wä­re die GWA über un­se­re Utah-Zen­tra­le in­for­miert ge­we­sen, denn Ten­sin kennt Gu­tris und Fera­son.«
    Der Me­di­zi­ner nick­te er­neut und schi­en die An­ge­le­gen­heit gründ­lich zu durch­den­ken.
    »Ab­so­lut lücken­los und lo­gisch. Ty­pisch für die Ar­beits­wei­se der Wis­sen­schaft­li­chen Ab­wehr. Die­se Leu­te ar­bei­ten mit Me­tho­den, die im­mer wie­der neue Über­ra­schun­gen brin­gen.«
    »Ver­damm­te Ban­de«, rief Han­ni­bal em­pört aus. Ich warf ihm einen ver­wei­sen­den Blick zu, aber der Arzt ver­hielt sich so, als ha­be er die Wor­te gar nicht ge­hört.
    »Sind Sie nun zu­frie­den?« frag­te ich. »Oder wun­dern Sie sich im­mer noch, warum ich mich zum Han­deln ent­schloß. Die ge­plan­te In­jek­ti­on kam mir mehr als ver­däch­tig vor.«
    »Na­tür­lich«, stimm­te er mir zu. »Sie schie­ßen sehr gut, nicht wahr?« Sein Blick wur­de lau­ernd.
    »Ge­nau er­ra­ten. Das war schon im­mer mein Hob­by. Au­ßer­dem kann man mit ei­ner GWA-Waf­fe gar nicht vor­bei­schie­ßen. Wenn Sie wol­len, hal­te ich Ih­nen einen aus­führ­li­chen Vor­trag über die Wir­kungs­wei­se ei­nes Ther­mo-Rak-Ge­schos­ses.«
    Er lach­te er­hei­tert und er­hob ab­weh­rend die Hand.
    »Nein, lie­ber nicht. Ich bin kein Freund sol­cher Mord­werk­zeu­ge. Sie sind zu laut und zu auf­dring­lich. Mei­nen Sie nicht auch?«
    Das war mein Stich­wort. Nun ris­kier­te ich es erst­ma­lig, auf das The­ma zu kom­men, das mich bren­nend in­ter­es­sier­te.
    »Dar­über kann man strei­ten«, ent­geg­ne­te ich. Ich spiel­te nicht mehr den Ge­reiz­ten. »Ich zie­he ei­ne lau­te und des­halb noch ei­ni­ger­ma­ßen ehr­li­che Waf­fe vor. Man hört sie we­nigs­tens. Wenn ich bei­spiels­wei­se ein maß­geb­li­cher Ge­ne­ral­stabs­of­fi­zier wä­re, wür­de ich aus mei­nem per­sön­li­chen Emp­fin­den her­aus die An­wen­dung ei­ner Kern­ener­gie­waf­fe vor­zie­hen, wenn das schon not­wen­dig sein soll­te. Es gin­ge bei­spiels­wei­se ge­gen mei­ne Ge­füh­le, den Ein­satz ei­ner Gas­waf­fe zu be­feh­len. Von bak­te­rio­lo­gi­schen Waf­fen hal­te ich noch we­ni­ger, ob­gleich ich zu­ge­ben muß, daß sie ent­schie­den wir­kungs­vol­ler sein könn­te als ei­ne C-Bom­be. Ich dürf­te mich al­so nur von mei­ner Lo­gik, nicht aber von mei­nem Ge­fühl lei­ten las­sen.«
    Er sah auf sei­ne Fin­ger­spit­zen. In sei­nem Ge­sicht zuck­te kein Mus­kel.
    »Ih­re Er­klä­run­gen fin­de ich hoch­in­ter­essant, Dok­tor«, sag­te er lie­bens­wür­dig. »Da Sie ge­ra­de von bak­te­rio­lo­gi­schen Waf­fen ge­spro­chen ha­ben, möch­te ich ei­ne rein per­sön­li­che Fra­ge an Sie rich­ten. Sie hat nichts mit mei­ner Auf­ga­be zu tun.«
    Er war sehr freund­lich, doch ich durch­schau­te ihn! Und ob das et­was mit sei­ner Auf­ga­be zu tun hat­te! Das schi­en über­haupt der sprin­gen­de Punkt zu sein!
    »Ja, bit­te!«
    »Ich ver­ste­he nicht viel von dem so­ge­nann­ten Pho­to­nen­strah­ler, den Sie ent­wi­ckelt ha­ben. Er scheint je­doch äu­ßerst wir­kungs­voll zu sein; dies muß­te auch der GWA-Oberst zu­ge­ben.«
    »Das stimmt. Sie kön­nen sich dar­auf ver­las­sen.«
    »Ich glau­be es. Auch die Zen­tra­le ist der glei­chen Auf­fas­sung. Nun mei­ne per­sön­li­che Fra­ge: Ich in­ter­es­sie­re mich sehr stark für Bak­te­rio­lo­gie. Ihr Ge­rät ar­bei­tet doch auf der Ba­sis der Ab­strah­lung, nicht wahr?«
    »Nun, man kann es so aus­drücken. Ei­ne be­stimm­te Ar­beits­mas­se, fest­stoff­li­che Ma­te­rie, wird im­mer in­ner­halb des Ge­rä­tes zu Licht­quan­ten um­ge­wan­delt. Ma­te­rie wird zu Pho­to­nen de­ge­ne­riert. Das ge­schieht durch die ther­mi­sche Ener­gie­ent­wick­lung ei­nes klei­nen Plu­to­ni­um­mei­lers. Die der­art er­zeug­ten Pho­to­nen wer­den in der Form ei­nes son­nen­hel­len, blau­vio­let­ten Bün­del­strahls nach La­ser­art auf das Ziel ge­schleu­dert, was na­tür­lich nicht durch nor­ma­le

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