Zur besonderen Verwendung
Reflektoren geschieht. Es gibt kein Material, das die Temperaturen im Brennpunkt aushalten könnte. Die Bündelung und anschließende Reflexion erfolgt durch ein magnetisches Kraftfeld, das die gleichen Eigenschaften besitzt, aber von den thermischen Energien nicht angegriffen werden kann. Die Abstrahlung geschieht ausschließlich unter extrem hoher Dichte. Das Gerät ist einem Laser überlegen. Ein solcher Strahlschuß bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit. Bei meinem Gerät beträgt der erzeugte Stahldruck sechshundertzwanzig Megapond. Das genügt völlig, um jeden festen Körper von der Masse eines modernen Atombombers oder einer Fernkampfrakete in der Luft zu zertrümmern. Dazu kommt noch die thermische Wirkung. Selbst Trimolnitalstahl zerfließt.«
»Interessant, interessant«, äußerte er anscheinend sehr beeindruckt. »Nun, das sind physikalische Daten, die mir weniger wichtig sind. Sagen Sie, Doktor, wäre es mit dem Gerät möglich, mikroskopisch feine Staubmassen abzublasen? Sie sprachen doch von einem Strahldruck. nicht wahr?«
Mein Herz begann wild zu pochen. Wieder mußte ich an den Alten denken, der mir vor einigen Tagen ähnliche Worte gesagt hatte.
»Dazu wäre eine Konstruktionsänderung erforderlich. Doch wozu sollte das gut sein?«
Seine Augen schienen zu glühen, als er fortfuhr:
»Stellen Sie sich vor, dieser feine Staub wäre mit Bakterien oder anderen Erregern verseucht. Könnte das nicht eine gefährliche Waffe sein? Könnte man diesen Staub nicht über weite Landgebiete hinwegblasen, so daß man auf leichtzerstörbare Ferngeschosse mit Staubbehältern verzichten könnte?«
Ich erkannte ganz klar, was er mit seinen angeblichen ›rein persönlichen‹ Fragen bezweckte. Von meinen folgenden Worten war ich durchaus nicht überzeugt, aber ich sprach sie trotzdem aus. Ich warf ihm einen noch größeren Köder hin, dessen wahren Charakter er aber unmöglich erkennen konnte. Dazu wäre er nur fähig gewesen, wenn er gewußt hätte, daß ich über die Existenz von Kleinstlebewesen orientiert war, die von Natur aus radioaktiv waren.
Ich schüttelte nachdenklich den Kopf.
»Hmmm, da muß ich Sie enttäuschen, Doktor! Wenn Sie Staubmengen von bestimmter Masse mit Erregern verseuchen wollten, so sollten Sie zuvor bedenken, daß der Reflektor innerhalb der Strahlungsbahn eine beträchtliche Hitze entwickelt. Dieses Übel könnte man notfalls durch eine breite Fächerung beseitigen, da die thermischen Verluste dann sehr hoch sind. Man dürfte den abzustrahlenden Staub nicht direkt vor dem sehr heißen Brennpunkt anbringen. Das müßte ich durchrechnen. Generell ließe sich das Problem lösen.«
»Ja, wirklich?« Seine steigende Nervosität war nicht zu übersehen. »Sie haben aber noch andere Bedenken, nicht wahr?«
»Allerdings. Dadurch wird der Reflektor für Ihre Zwecke illusorisch. Selbst widerstandsfähige Kleinlebewesen müßten sofort absterben.«
»Wieso? Bitte erklären Sie mir das. Die Hitze ließe sich doch reduzieren, oder?«
»Sicher! Aber bei der von mir angewendeten Technik zur Umwandlung von Materie in Lichtquanten entsteht eine hohe Radioaktivität im Frequenzbereich härtester Höhenstrahlung. Sie sollten besser wissen als ich, daß kein Lebewesen eine derart hochkonzentrierte Dosis überleben kann. Schon der Versuch wäre zwecklos.«
Seine anfängliche Ruhe war vollkommen verschwunden. Er konnte das Zittern seiner Hände nicht mehr verbergen.
»Das sind also alle Einwendungen, die Sie haben?«
»Ja, genügen die etwa nicht?« fragte ich verwundert.
»Nein, durchaus nicht?« stieß er hervor. »Stellen
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