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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Re­flek­to­ren ge­schieht. Es gibt kein Ma­te­ri­al, das die Tem­pe­ra­tu­ren im Brenn­punkt aus­hal­ten könn­te. Die Bün­de­lung und an­schlie­ßen­de Re­fle­xi­on er­folgt durch ein ma­gne­ti­sches Kraft­feld, das die glei­chen Ei­gen­schaf­ten be­sitzt, aber von den ther­mi­schen Ener­gi­en nicht an­ge­grif­fen wer­den kann. Die Ab­strah­lung ge­schieht aus­schließ­lich un­ter ex­trem ho­her Dich­te. Das Ge­rät ist ei­nem La­ser über­le­gen. Ein sol­cher Strahl­schuß be­wegt sich mit Licht­ge­schwin­dig­keit. Bei mei­nem Ge­rät be­trägt der er­zeug­te Stahl­druck sechs­hun­dertzwan­zig Me­ga­pond. Das ge­nügt völ­lig, um je­den fes­ten Kör­per von der Mas­se ei­nes mo­der­nen Atom­bom­bers oder ei­ner Fern­kampfra­ke­te in der Luft zu zer­trüm­mern. Da­zu kommt noch die ther­mi­sche Wir­kung. Selbst Tri­mol­ni­tal­stahl zer­fließt.«
    »In­ter­essant, in­ter­essant«, äu­ßer­te er an­schei­nend sehr be­ein­druckt. »Nun, das sind phy­si­ka­li­sche Da­ten, die mir we­ni­ger wich­tig sind. Sa­gen Sie, Dok­tor, wä­re es mit dem Ge­rät mög­lich, mi­kro­sko­pisch fei­ne Staub­mas­sen ab­zu­bla­sen? Sie spra­chen doch von ei­nem Strahl­druck. nicht wahr?«
    Mein Herz be­gann wild zu po­chen. Wie­der muß­te ich an den Al­ten den­ken, der mir vor ei­ni­gen Ta­gen ähn­li­che Wor­te ge­sagt hat­te.
    »Da­zu wä­re ei­ne Kon­struk­ti­ons­än­de­rung er­for­der­lich. Doch wo­zu soll­te das gut sein?«
    Sei­ne Au­gen schie­nen zu glü­hen, als er fort­fuhr:
    »Stel­len Sie sich vor, die­ser fei­ne Staub wä­re mit Bak­te­ri­en oder an­de­ren Er­re­gern ver­seucht. Könn­te das nicht ei­ne ge­fähr­li­che Waf­fe sein? Könn­te man die­sen Staub nicht über wei­te Land­ge­bie­te hin­weg­bla­sen, so daß man auf leicht­zer­stör­ba­re Fern­ge­schos­se mit Staub­be­häl­tern ver­zich­ten könn­te?«
    Ich er­kann­te ganz klar, was er mit sei­nen an­geb­li­chen ›rein per­sön­li­chen‹ Fra­gen bezweck­te. Von mei­nen fol­gen­den Wor­ten war ich durch­aus nicht über­zeugt, aber ich sprach sie trotz­dem aus. Ich warf ihm einen noch grö­ße­ren Kö­der hin, des­sen wah­ren Cha­rak­ter er aber un­mög­lich er­ken­nen konn­te. Da­zu wä­re er nur fä­hig ge­we­sen, wenn er ge­wußt hät­te, daß ich über die Exis­tenz von Kleinst­le­be­we­sen ori­en­tiert war, die von Na­tur aus ra­dio­ak­tiv wa­ren.
    Ich schüt­tel­te nach­denk­lich den Kopf.
    »Hmmm, da muß ich Sie ent­täu­schen, Dok­tor! Wenn Sie Staub­men­gen von be­stimm­ter Mas­se mit Er­re­gern ver­seu­chen woll­ten, so soll­ten Sie zu­vor be­den­ken, daß der Re­flek­tor in­ner­halb der Strah­lungs­bahn ei­ne be­trächt­li­che Hit­ze ent­wi­ckelt. Die­ses Übel könn­te man not­falls durch ei­ne brei­te Fä­che­rung be­sei­ti­gen, da die ther­mi­schen Ver­lus­te dann sehr hoch sind. Man dürf­te den ab­zu­strah­len­den Staub nicht di­rekt vor dem sehr hei­ßen Brenn­punkt an­brin­gen. Das müß­te ich durch­rech­nen. Ge­ne­rell lie­ße sich das Pro­blem lö­sen.«
    »Ja, wirk­lich?« Sei­ne stei­gen­de Ner­vo­si­tät war nicht zu über­se­hen. »Sie ha­ben aber noch an­de­re Be­den­ken, nicht wahr?«
    »Al­ler­dings. Da­durch wird der Re­flek­tor für Ih­re Zwe­cke il­lu­so­risch. Selbst wi­der­stands­fä­hi­ge Klein­le­be­we­sen müß­ten so­fort ab­ster­ben.«
    »Wie­so? Bit­te er­klä­ren Sie mir das. Die Hit­ze lie­ße sich doch re­du­zie­ren, oder?«
    »Si­cher! Aber bei der von mir an­ge­wen­de­ten Tech­nik zur Um­wand­lung von Ma­te­rie in Licht­quan­ten ent­steht ei­ne ho­he Ra­dio­ak­ti­vi­tät im Fre­quenz­be­reich här­tes­ter Hö­hen­strah­lung. Sie soll­ten bes­ser wis­sen als ich, daß kein Le­be­we­sen ei­ne der­art hoch­kon­zen­trier­te Do­sis über­le­ben kann. Schon der Ver­such wä­re zweck­los.«
    Sei­ne an­fäng­li­che Ru­he war voll­kom­men ver­schwun­den. Er konn­te das Zit­tern sei­ner Hän­de nicht mehr ver­ber­gen.
    »Das sind al­so al­le Ein­wen­dun­gen, die Sie ha­ben?«
    »Ja, ge­nü­gen die et­wa nicht?« frag­te ich ver­wun­dert.
    »Nein, durch­aus nicht?« stieß er her­vor. »Stel­len

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