Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ich an Ort und Stel­le sein und so­fort ver­an­las­sen, daß die Gas­ver­gif­te­ten in mei­nen Flug­schrau­ber kom­men, um sie in mei­ne Kli­nik zu brin­gen. Mei­ne Ma­schi­ne wird nicht an­ge­hal­ten wer­den! Sie trägt das Ro­te Kreuz auf dem Rumpf. Au­ßer­dem wer­de ich da­für sor­gen, daß an al­le Über­wa­chungs­ein­hei­ten der Be­fehl ge­ge­ben wird, uns pas­sie­ren zu las­sen. Was hal­ten Sie von der Idee?«
    »Glän­zend«, sag­te ich. Mei­ne Ver­blüf­fung war echt. »Wird das auch klap­pen? Sie müs­sen uns so­fort mit­neh­men.«
    »Na­tür­lich. Es ist al­les ar­ran­giert. Die Fa­brik ist nur we­ni­ge Mei­len ent­fernt. Zie­hen Sie die Ar­beits­an­zü­ge an, die Ih­nen Gu­tris ge­ben wird. Sie sind et­was ver­brannt und an­ge­ätzt, doch so müs­sen Ver­letz­te die­ser Art aus­se­hen. Be­ei­len Sie sich! In zwan­zig Mi­nu­ten ex­plo­diert der Be­häl­ter. Un­ser Ver­bin­dungs­mann war­tet schon.«
    Ich konn­te nur noch stau­nen. Han­ni­bal warf mir Bli­cke zu, die es an Deut­lich­keit nicht feh­len lie­ßen. Ich er­kann­te, daß er be­reit war, mit un­er­bitt­li­cher Wucht zu­zu­schla­gen, so­bald un­se­re Chan­ce ge­kom­men war.
    Wir zo­gen uns um. Beim Wech­seln der Klei­dung muß­ten wir auf­pas­sen, daß un­se­re Spe­zi­al­aus­rüs­tun­gen un­auf­fäl­lig in den Ta­schen der Ar­beits­kom­bi­na­ti­on ver­staut wur­den. Mei­ne Waf­fe schnall­te ich un­ter dem An­zug fest. Mor­set schi­en das zu er­hei­tern.
    »Ma­chen Sie kei­ne Dumm­hei­ten. Ich brin­ge Sie schon si­cher durch die Luft­sper­ren.«
    Wir leg­ten uns in den La­de­raum sei­ner weiß­la­ckier­ten Ma­schi­ne. Er be­gab sich in die Kan­zel. Da Ho­ly Ses­ter auch mit­flog, ge­lang­te ich end­gül­tig zu der An­sicht, daß sie mehr zu sa­gen hat­te als Hank Gu­tris.
    Wir muß­ten noch fünf Mi­nu­ten war­ten. Die­se Zeit be­nutz­te ich, um Agent TS-19 an­zu­ru­fen. Ich schil­der­te kurz die Tat­sa­chen und funk­te ab­schlie­ßend:
    »Da­für sor­gen, daß Mor­sets Ma­schi­ne durch­kommt. Radar­be­ob­ach­tung durch Hö­hen­bom­ber der Air For­ce. Fest­stel­len, wo die Ma­schi­ne lan­det. Sie be­ge­ben sich so­fort dort­hin. En­de!«
    Ich hat­te den Text ge­ra­de durch­ge­ge­ben, da heul­ten un­se­re Trieb­wer­ke auf. Mit ra­sen­der Fahrt schos­sen wir über ei­ne Bucht des Sees hin­weg. Ich konn­te durch die win­zi­ge Sicht­lu­ke des klei­nen La­de­raums se­hen, daß über ei­ni­gen fla­chen Stein­ge­bäu­den ei­ne schwe­fel­gel­be Qualm­wol­ke stand. Das muß­te die er­wähn­te Fa­brik sein.
    Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken lan­de­ten wir. Mor­set und Ho­ly stürz­ten hin­aus. Ich hör­te das Heu­len der Si­re­nen und ver­nahm lau­te, auf­ge­reg­te Stim­men. Mi­nu­ten spä­ter er­klan­gen die Si­renen­tö­ne an­flie­gen­der Po­li­zei­ma­schi­nen auf. Die Qualm­wol­ke war ge­se­hen wor­den und hat­te zwei Flug­schrau­ber der Luft­über­wa­chung her­bei­ge­lockt.
    Dicht ne­ben uns war ei­ne Ma­schi­ne ge­lan­det. Deut­lich sah ich die uni­for­mier­ten Be­am­ten has­tig aus ih­ren Ka­bi­nen sprin­gen und Er­kun­di­gun­gen ein­zie­hen.
    Es ver­gin­gen höl­li­sche Mi­nu­ten an­ge­spann­ten War­tens, bis ich drau­ßen Mor­sets Stim­me hör­te. Sie klang scharf und klar.
    Der Mensch be­saß die Un­ver­fro­ren­heit, die Bah­ren mit den an­geb­li­chen Ver­letz­ten von den Po­li­zis­ten tra­gen und auch in die Ka­bi­ne schie­ben zu las­sen. Wir mach­ten uns so klein wie mög­lich; doch nie­mand kam auf den Ge­dan­ken, den La­de­raum zu öff­nen.
    Ich ver­nahm noch ver­schie­de­ne Stim­men, dar­un­ter die ei­nes Po­li­zei­of­fi­ziers, der über ein Sprech­funk­ge­rät An­wei­sun­gen gab.
    Au­gen­bli­cke spä­ter konn­ten wir ab­flie­gen. Von die­sem Zeit­punkt an wa­ren wir in Si­cher­heit.
    Die bei­den »Schwer­ver­letz­ten«, die nicht die ge­ring­fü­gigs­te Ver­wun­dung auf­wie­sen, tauch­ten im La­de­raum auf. Han­ni­bal und ich er­hiel­ten di­cke Ban­da­gen über Ge­sicht und Hän­de ge­legt. Aus ih­rem Ge­spräch ent­nahm ich, daß sie gar nicht zur Be­leg­schaft der Fa­brik ge­hör­ten. Es wa­ren

Weitere Kostenlose Bücher