Zur besonderen Verwendung
erwachen, doch dieser Nebeneffekt geht rasch vorüber. Wir wollen Sie also durchaus nicht quälen.«
»Ich weigere mich trotzdem«, tobte ich. »Ich lasse mich nicht zu einem geistlosen Roboter machen. Nehmen Sie mir die Fesseln ab!«
»Es tut mir leid«, beteuerte der Fremde. Das Lächeln verschwand nicht von seinem Gesicht. »Ich bin beauftragt worden, Sie nach China zu bringen. Das kann ich aber niemals verantworten, wenn ich mich nicht vorher felsenfest davon überzeugt habe, daß Sie keine unlauteren Absichten haben. Meine Mission ist zu wichtig. Ich kann es nicht riskieren, unter Umständen unzuverlässige Leute mit an Bord zu nehmen. Ich führe nur meine Befehle aus.«
Endlich erfuhr ich nähere Details! Da ich bemüht sein mußte, mich nicht zu verraten, tobte ich weiter.
»Ah, ich verstehe! Sie sind also gar nicht der Chef der hiesigen Organisation! Sie sind ein Luftwaffen- oder Marineoffizier.«
»Sehr richtig«, lächelte er. »Ich werde Sie unter Einwirkung des Mittels verhören. Falls sich Ihre Angaben als wahr erweisen, werde ich mich entschuldigen. Sollte es sich jedoch herausstellen, daß Sie uns täuschen wollen, so werden Sie diesen Raum nicht mehr lebend verlassen. Ich sehe also keinen Grund, Ihnen nicht zu bestätigen, daß ich der Kommandant eines chinesischen Atom-U-Bootes bin.«
Dr. Morset kam mit der Spritze in der Hand näher. Sein Blick drückte Mitleid aus.
»Ich halte das für unnötig, Kapitän«, murmelte er. »Seine Angaben sind wahr.«
»Natürlich sind sie das«, schrie ich außer mir. »Welche Gründe sollte ich haben, Sie zu belügen? Wissen Sie nicht, daß ich von der Polizei und den Bewohnern eines ganzen Landes verfolgt werde?«
Er verlor nicht eine Spur seines ewigen Lächelns.
»Ja, es sieht so aus! Unser Geheimdienst hat mich jedoch eingehend darüber informiert, mit welchen Methoden die GWA arbeitet. Es könnte also recht gut möglich sein, daß man Sie während des Transportfluges vor die Wahl gestellt hat. Man könnte Ihnen Ihr Leben, Ihre Freiheit und Ihre gesellschaftliche Stellung angeboten und als Gegenleistung verlangt haben, daß Sie sich als Verfolgter in unsere hiesige Organisation einschleichen. Ich wüßte, was ich an Ihrer Stelle getan hätte, Doktor Tensin! Erscheint Ihnen die Überlegung so unlogisch?«
Nun begann ich wirklich zu schwitzen! Dieser asiatische U-Boot-Kommandant hatte beinahe die wirklichen Geschehnisse erfaßt. Nun lag es an mir, seine Bedenken zu zerstreuen.
»Ach nein! Und anschließend haben sich die drei GWA-Leute von mir erschießen lassen, was?« sagte ich beißend.
»Man könnte einen geschickten Trick angewandt haben«, nickte er höflich. »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie Sie das ausgeführt haben sollen, aber ich habe trotzdem meine Bedenken. Ich muß gestehen, daß ich vor der Arbeit der GWA den allergrößten Respekt empfinde. Also, Doktor, sträuben Sie sich nicht länger, denn wir werden Ihnen das Mittel unter allen Umständen einspritzen.«
Bittend wandte ich mich an Morset.
»Seien Sie doch wenigstens vernünftig! Sie haben mir jede Unterstützung zugesichert.«
Er preßte die Zähne aufeinander und zuckte hilflos mit den Schultern.
»Selbst der Chef ist dem Kapitän unterstellt«, murmelte er. »Er hat mit seinem U-Kreuzer noch einen anderen Transport vorzunehmen, der tatsächlich zu bedeutend und wichtig ist, um ihn durch mangelnde Vorsicht zu gefährden.«
»Sie sind irrsinnig«, stöhnte ich. »Sie wollen aus mir nur herauslocken, wo sich meine Unterlagen über den Strahler befinden. Aber die bekommen Sie auch so! Deshalb brauchen Sie mir doch nicht das Wahrheitsserum zu injizieren.«
»Sie irren sich, Doktor«, mischte
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