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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­wa­chen, doch die­ser Ne­ben­ef­fekt geht rasch vor­über. Wir wol­len Sie al­so durch­aus nicht quä­len.«
    »Ich wei­ge­re mich trotz­dem«, tob­te ich. »Ich las­se mich nicht zu ei­nem geist­lo­sen Ro­bo­ter ma­chen. Neh­men Sie mir die Fes­seln ab!«
    »Es tut mir leid«, be­teu­er­te der Frem­de. Das Lä­cheln ver­schwand nicht von sei­nem Ge­sicht. »Ich bin be­auf­tragt wor­den, Sie nach Chi­na zu brin­gen. Das kann ich aber nie­mals ver­ant­wor­ten, wenn ich mich nicht vor­her fel­sen­fest da­von über­zeugt ha­be, daß Sie kei­ne un­lau­te­ren Ab­sich­ten ha­ben. Mei­ne Missi­on ist zu wich­tig. Ich kann es nicht ris­kie­ren, un­ter Um­stän­den un­zu­ver­läs­si­ge Leu­te mit an Bord zu neh­men. Ich füh­re nur mei­ne Be­feh­le aus.«
    End­lich er­fuhr ich nä­he­re De­tails! Da ich be­müht sein muß­te, mich nicht zu ver­ra­ten, tob­te ich wei­ter.
    »Ah, ich ver­ste­he! Sie sind al­so gar nicht der Chef der hie­si­gen Or­ga­ni­sa­ti­on! Sie sind ein Luft­waf­fen- oder Ma­ri­ne­of­fi­zier.«
    »Sehr rich­tig«, lä­chel­te er. »Ich wer­de Sie un­ter Ein­wir­kung des Mit­tels ver­hö­ren. Falls sich Ih­re An­ga­ben als wahr er­wei­sen, wer­de ich mich ent­schul­di­gen. Soll­te es sich je­doch her­aus­stel­len, daß Sie uns täu­schen wol­len, so wer­den Sie die­sen Raum nicht mehr le­bend ver­las­sen. Ich se­he al­so kei­nen Grund, Ih­nen nicht zu be­stä­ti­gen, daß ich der Kom­man­dant ei­nes chi­ne­si­schen Atom-U-Boo­tes bin.«
    Dr. Mor­set kam mit der Sprit­ze in der Hand nä­her. Sein Blick drück­te Mit­leid aus.
    »Ich hal­te das für un­nö­tig, Ka­pi­tän«, mur­mel­te er. »Sei­ne An­ga­ben sind wahr.«
    »Na­tür­lich sind sie das«, schrie ich au­ßer mir. »Wel­che Grün­de soll­te ich ha­ben, Sie zu be­lü­gen? Wis­sen Sie nicht, daß ich von der Po­li­zei und den Be­woh­nern ei­nes gan­zen Lan­des ver­folgt wer­de?«
    Er ver­lor nicht ei­ne Spur sei­nes ewi­gen Lä­chelns.
    »Ja, es sieht so aus! Un­ser Ge­heim­dienst hat mich je­doch ein­ge­hend dar­über in­for­miert, mit wel­chen Me­tho­den die GWA ar­bei­tet. Es könn­te al­so recht gut mög­lich sein, daß man Sie wäh­rend des Trans­port­flu­ges vor die Wahl ge­stellt hat. Man könn­te Ih­nen Ihr Le­ben, Ih­re Frei­heit und Ih­re ge­sell­schaft­li­che Stel­lung an­ge­bo­ten und als Ge­gen­leis­tung ver­langt ha­ben, daß Sie sich als Ver­folg­ter in un­se­re hie­si­ge Or­ga­ni­sa­ti­on ein­schlei­chen. Ich wüß­te, was ich an Ih­rer Stel­le ge­tan hät­te, Dok­tor Ten­sin! Er­scheint Ih­nen die Über­le­gung so un­lo­gisch?«
    Nun be­gann ich wirk­lich zu schwit­zen! Die­ser asia­ti­sche U-Boot-Kom­man­dant hat­te bei­na­he die wirk­li­chen Ge­scheh­nis­se er­faßt. Nun lag es an mir, sei­ne Be­den­ken zu zer­streu­en.
    »Ach nein! Und an­schlie­ßend ha­ben sich die drei GWA-Leu­te von mir er­schie­ßen las­sen, was?« sag­te ich bei­ßend.
    »Man könn­te einen ge­schick­ten Trick an­ge­wandt ha­ben«, nick­te er höf­lich. »Ich kann mir zwar nicht vor­stel­len, wie Sie das aus­ge­führt ha­ben sol­len, aber ich ha­be trotz­dem mei­ne Be­den­ken. Ich muß ge­ste­hen, daß ich vor der Ar­beit der GWA den aller­größ­ten Re­spekt emp­fin­de. Al­so, Dok­tor, sträu­ben Sie sich nicht län­ger, denn wir wer­den Ih­nen das Mit­tel un­ter al­len Um­stän­den ein­sprit­zen.«
    Bit­tend wand­te ich mich an Mor­set.
    »Sei­en Sie doch we­nigs­tens ver­nünf­tig! Sie ha­ben mir je­de Un­ter­stüt­zung zu­ge­si­chert.«
    Er preß­te die Zäh­ne auf­ein­an­der und zuck­te hilf­los mit den Schul­tern.
    »Selbst der Chef ist dem Ka­pi­tän un­ter­stellt«, mur­mel­te er. »Er hat mit sei­nem U-Kreu­zer noch einen an­de­ren Trans­port vor­zu­neh­men, der tat­säch­lich zu be­deu­tend und wich­tig ist, um ihn durch man­geln­de Vor­sicht zu ge­fähr­den.«
    »Sie sind irr­sin­nig«, stöhn­te ich. »Sie wol­len aus mir nur her­aus­lo­cken, wo sich mei­ne Un­ter­la­gen über den Strah­ler be­fin­den. Aber die be­kom­men Sie auch so! Des­halb brau­chen Sie mir doch nicht das Wahr­heits­se­rum zu inji­zie­ren.«
    »Sie ir­ren sich, Dok­tor«, misch­te

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