Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Leh­rer, einen Atom­phy­si­ker. Er heißt Pro­fes­sor Sa­mu­el Hun­tris. Wie lau­te­te der Spitz­na­me, der ihm von Ih­nen ver­lie­hen wur­de?«
    Don­ner­wet­ter, der Mensch war aber haar­ge­nau ori­en­tiert. Ein Glück, daß ich von un­se­rem Kar­tei­ro­bo­ter auch die­se An­ga­be er­hal­ten hat­te.
    »Schnau­zer. Schnau­zer we­gen des Bar­tes.«
    Ho­ly ki­cher­te ver­hal­ten, und Mor­set lä­chel­te zu­frie­den über mei­ne Ant­wort.
    So ging das noch ei­ne Stun­de wei­ter. Er frag­te sehr aus­führ­lich nach den Ge­scheh­nis­sen in der GWA-Ma­schi­ne. Ich stam­mel­te ge­nau das, was ich schon vor­her er­klärt hat­te. Es gab kei­ne Ab­wei­chun­gen.
    Er frag­te drei­mal nach den glei­chen Din­gen, doch er konn­te mir kei­ne Wi­der­sprü­che nach­wei­sen.
    An­schlie­ßend kam er auf mei­nen Pho­to­nen­strah­ler zu spre­chen, der für ihn die größ­te Be­deu­tung zu ha­ben schi­en.
    »Dok­tor Ten­sin, kön­nen Sie mit Ih­rem Ge­rät vi­rus­ver­seuch­te Staub­wol­ken ab­bla­sen?«
    »Ja, mit Zu­satz­ge­rä­ten«, keuch­te ich und be­gann wie­der mit ei­nem Brech­reiz zu kämp­fen.
    Er un­ter­brach das Ver­hör und wand­te den Kopf.
    »Ho­ly, bit­ten Sie Dok­tor Fres­ko her­ein.«
    Als ich den Na­men hör­te, wä­re ich bei­na­he zu­sam­men­ge­fah­ren. Fres­ko – das war der Bio­lo­ge, der in den staat­li­chen La­bors von »Hill­town« ge­ar­bei­tet hat­te und der seit je­ner Ka­ta­stro­phen­nacht spur­los ver­schwun­den war.
    Al­so war un­ser Ver­dacht be­rech­tigt ge­we­sen! Er und nie­mand an­ders war der Mann, der den ver­we­ge­nen Ein­bruch in das ge­hei­me Zucht­la­bor erst er­mög­licht hat­te.
    Ich stöhn­te stär­ker, um mei­nen em­por­wal­len­den Ge­füh­len we­nigs­tens ein klei­nes Ven­til zu ver­schaf­fen.
    Mor­set beug­te sich über mich und kon­trol­lier­te er­neut mei­ne Herz­tä­tig­keit. In­fol­ge mei­ner star­ken Er­re­gung war sie sehr hek­tisch. Ein be­sorg­ter Aus­druck trat in sei­ne Au­gen.
    »Bit­te, be­ei­len Sie sich«, mein­te er un­ru­hig. »Er ver­trägt das Ra­low­gal­tin sehr schlecht. Sei­ne Wil­lens­kraft ist stark aus­ge­prägt. Sein gan­zer Kör­per wehrt sich ver­zwei­felt ge­gen das Gift. Ich muß ein Herz­mit­tel sprit­zen. Be­ei­len Sie sich, oder ich ga­ran­tie­re für nichts.«
    Der Chi­ne­se nick­te. Im glei­chen Au­gen­blick tauch­te in der Tür ein dür­rer, hoch­ge­wach­se­ner Mann mit schlak­si­gen Be­we­gun­gen auf. Ich er­kann­te ihn so­fort, da er di­rekt in mei­ner Blick­rich­tung stand.
    Die­ses schma­le, un­ra­siert wir­ken­de Ge­sicht mit der Ha­ken­na­se und der schwe­ren Horn­bril­le war mir ver­traut. Ich hat­te mir Fres­kos Bil­der sehr ge­nau an­ge­se­hen.
    Sein Adams­ap­fel hüpf­te bei je­dem Wort. Mit großen Schrit­ten trat er an den Tisch her­an und starr­te neu­gie­rig auf mich her­ab.
    »Ah, das ist die­ser Ten­sin. Tüch­ti­ger Bur­sche, was? Ist er ein­wand­frei, Ka­pi­tän?«
    »Voll­kom­men«, ant­wor­te­te der Asia­te zu mei­ner größ­ten Er­leich­te­rung. »Be­ei­len Sie sich mit Ih­ren Fra­gen. Kurz und prä­zi­se. Sei­ne Herz­tä­tig­keit läßt zu wün­schen üb­rig.«
    Fres­ko beug­te sich über mich. Ich hät­te ihm ins Ge­sicht schla­gen mö­gen. Er war für den Tod der drei Bo­sto­ner Pro­fes­so­ren ver­ant­wort­lich, die in je­ner Nacht von den Höl­len­vi­ren hin­weg­ge­rafft wur­den.
    Er be­gann mit sei­nen Fra­gen, die al­le auf die Ver­wen­dung sei­ner Vi­ren hin­aus­lie­fen. Er er­wähn­te die Tem­pe­ra­tu­ren, un­ter de­nen das Vi­rus Lu­na­ris noch si­cher le­ben konn­te und frag­te, ob ich die ther­mi­schen Wir­kungs­gra­de einen Licht­quan­ten­bün­dels ent­spre­chend re­gu­lie­ren könn­te.
    Ich be­jah­te, ob­wohl ich mir durch­aus nicht si­cher war. Was spiel­te das jetzt für ei­ne Rol­le!
    Er er­wähn­te die na­tür­li­che Ra­dio­ak­ti­vi­tät und frag­te nach der Strah­lungs­in­ten­si­tät mei­nes Ge­rä­tes. Auch in die­ser Be­zie­hung be­ru­hig­te ich ihn, da ich über die Ei­gen­schaf­ten des Vi­rus Lu­na­ris ja ge­nau ori­en­tiert war.
    Das ge­nüg­te ihm. Sehr zu­frie­den und bei­na­he

Weitere Kostenlose Bücher