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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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Radieschen mitnehmen.«
    Â»Ich will auch kein Radieschen mitnehmen, sondern Titus. Ohne Titus reise ich nicht«, sagt Flora entschlossen. »Da wird uns doch ein Trick einfallen. Schließlich sind wir Hexen.«
    Â»Mir ist schon einer eingefallen«, sagt Henna und rückt verschmitzt an ihrem kleinen roten Hut aus Stroh.
    Â 
    Henna und Flora überfällt das Reisefieber wie die Windpocken. Dauernd klingelt das Telefon abwechselnd bei einer von ihnen: »Was packst du ein? Was ziehst du an?«
    Titus liegt beleidigt in seinem moosgrünen Körbchen, aber Flora beachtet ihn gar nicht. Zinnober krächzt seinen ganzen Vorrat an Schimpfwörtern herunter, doch Henna überhört es. Sie wäscht und bügelt wie eine Weltmeisterin.
    Das Reisefieber steigt auf den Höhepunkt, als Lilli den beiden am Telefon ein Fax von Sandy Sandwitch vorliest.
    Â»Ich hab’s gewusst!«, ruft Lilli vergnügt. »Sandy lädt auch euch beide zur Halloweenparty in Salem ein. Und wir können bei ihr übernachten. Sie bewohnt ein tolles Holzhaus mit sieben schiefen Giebeln. Es wird euch bestimmt gefallen.«
    Â»Halloween in Salem? Die Supernacht der Hexen und Geister in der berühmtesten amerikanischen Hexenstadt? Ich hab viel darüber gelesen. Großartig!« Flora ist begeistert.
    Â»Aber vielleicht ist es nicht ungefährlich. Jeder weiß, dass man dort vor 300 Jahren noch Hexen verfolgt, verbrannt, geköpft oder aufgehängt hat«, gibt Henna zu bedenken.
    Â»Die Zeiten sind längst vorbei«, lacht Lilli. »Außerdem waren das in Wirklichkeit gar keine Hexen. Jetzt ist dort echter Hexenspaß angesagt. Der große Halloweentanz soll sogar auf dem ehemaligen Galgenberg stattfinden. Ihr dürft euch nach Herzenslust verkleiden und tanzen!«
    Â»Tanzen - darauf flieg ich. Da flieg ich sogar mit einem Jumbo!«, ruft Henna übermütig. »Hab schon lange nicht mehr getanzt. Vielleicht brauche ich ein paar neue Klamotten, was meint ihr?« Sie dreht sich vergnügt um die eigene Achse.
    Lilli geht auf die modischen Probleme Hennas nicht ein. Sie denkt mehr an die Organisation.
    Â»Wir haben einen Direktflug Berlin-Miami. Am nächsten Tag fliegen wir von Miami nach Boston. Sandy holt uns am Flughafen ab. Hab eben vom Büro aus noch mal mit ihr telefoniert!«
    So etwas organisiert Lilli mit links. Das gehört zu ihrem Beruf. Das Reisefieber ihrer Freundinnen amüsiert sie.
    Â»Um Himmels willen nicht so viel Gepäck!«, ruft sie beim Anblick von Hennas Schrankkoffer und lacht. »Wollt ihr auswandern?«
    Â»Da sind bloß mein Ballkleid drin und meine Zweitfrisur. Ich denke, wir sind zu einer Party eingeladen?«, antwortet Henna leicht gekränkt.
    Â»Für eine Halloweenparty brauchst du dich doch nicht hübsch zu machen. Je oller, desto doller. Nehmt nur einfache und praktische Sachen mit. Und bequeme Schuhe. Wenn etwas fehlt, hexen wir es uns eben«, sagt Lilli.
    Henna sieht wehmütig auf ihren Überseekoffer.
    Â»Es geht um Wichtigeres«, sagt Lilli. »Wir haben ja ausführlich darüber gesprochen. Dieses Hexenfest in Salem, zu dem berühmte und einflussreiche Gäste von weit her kommen, ist die perfekte Gelegenheit, um den amerikanischen Hexen von unseren Problemen mit DTG zu erzählen. Vielleicht können wir sie zu unseren Verbündeten machen.«
    Â»Wir werden eine richtige Revolution anzetteln!«, jubelt Henna.
    Â»Moment mal«, sagt Flora und macht das Fenster zu. »Seit neuestem fliegt hier eine neugierige Fledermaus herum. Ich möchte nicht, dass sie uns belauscht. Man kann nie wissen.«

    Â»Schade, dass wir erst nach Florida müssen«, seufzt Henna. »Diese doofen Katastrophentouristen!«
    Â»Na ja, schließlich verdanken wir ihnen unseren Freiflug«, beschwichtigt Flora sie. Sie sieht immer wieder zum Fenster hin. Und sie hat ein komisches Gefühl im Magen.
    Â»Weiß wirklich keiner außer uns von der Reise?«, vergewissert sich Flora.
    Â»Nur mein Chef und seine Sekretärin Lola«, beruhigt Lilli sie.
    Â»Komisch«, murmelt Flora. »Ich hab irgendwie das Gefühl, wir werden überwacht.«
    Â»Du immer mit deinen komischen Gefühlen«, lacht Lilli.
    Â 
    Vor dem Abflug ist Flora ungeheuer aufgeregt. Sie nimmt ihren Kater auf den Arm und flüstert: »Titus, mein Schatz, jetzt geht’s dir und mir buchstäblich an den Kragen! In

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