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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Paul wird Loon Cove Lumber nicht leiten«, erklärte Grady, dessen Gesicht sich zu einem Grinsen in Fältchen legte. »Das wird Ethan machen. Vielen Dank auch, dass Sie uns eine Ihrer Hütten vermieten. Damit ersparen Sie ihm, dass er allabendlich um den ganzen See herum nach Hause fahren muss.«
    Anna sah aus, als hätte sie eben einen Tannenzapfen verschluckt, wenn Ethan auch seinen Kopf verwettet hätte, dass sie eher fast an ihren Flüchen erstickte.
    Schließlich sah sie ihn an und zwang sich wieder zu einem Lächeln. »Hoffentlich stoßen Sie sich nicht daran, dass die Umstände etwas primitiv sind. In der Hütte gibt es noch kein fließendes Wasser.«
    Und jetzt würde sie sich erst recht nicht darum bemühen, schätzte er. Das Lächeln, mit dem er sie ansah, war völlig aufrichtig. »Ach, ich komme damit sicher gut zurecht.«
    »Umso besser.« Sie wandte sich an Grady. »Was möchten Sie zuerst sehen?«
    »Die Sägen«, gab Grady zurück. »Außerdem möchte ich die Belegschaft kennenlernen.«
    Anna machte auf dem Absatz kehrt und ging auf das Büro zu. »Ich hole rasch ein paar Schutzhelme«, rief sie über die Schulter, als sie im Haus verschwand.
    »Sie ist ein wenig durcheinander«, sagte Tom, der dabei Ethan ansah. »Sie wusste nicht, dass du bei ihr einziehen würdest, als ich sie überredete, eine ihrer Hütten zu vermieten.«
    »Und warum?«, fragte Ethan.
    Tom Bishop runzelte die Stirn. »Weil ich nicht möchte, dass sie dort draußen allein lebt. Und ich wusste, dass sie ablehnen würde, hätte sie gewusst, wer ihr Mieter sein wird.«
    Das war eine Untertreibung. Ethan war sicher, dass die Lady sich im Moment den Kopf zermarterte, wie sie aus dem Mietvertrag aussteigen konnte. Doch er hatte heute Morgen zusammen mit der Besitzurkunde einen Mietvertrag für ein halbes Jahr unterschrieben. Anna war an ihn gebunden.
    »Was ist so schlimm, wenn sie allein lebt?«, hakte Sarah nach. »Sie scheint selbst auf sich aufpassen zu können.«
    »Ja, das kann sie allerdings«, räumte Tom ein. »Es ist nur so, dass Anna in letzter Zeit Ärger hatte. Ich werde ruhiger schlafen, wenn ich weiß, dass ein Mann in der Nähe ist.«
    »Was für Ärger?« Ethan fragte sich, ob er sich auf einen Rollenwechsel vom Mieter zum Babysitter gefasst machen musste. »Macht ihr ein Ex-Freund Schwierigkeiten?«
    Tom schüttelte den Kopf. »So einfach ist es nicht.« Er warf einen Blick zum Büro, ehe er wieder Ethan anschaute. »Ein paar Bauunternehmer wollen sie überreden, ihnen Fox Run zu verkaufen. Außerdem setzt ihr auch eine Gruppe von Historikern zu, die den Besitz erwerben möchte, um dort ein Museum hinzustellen.«
    »Und sie will nicht?«, fragte Sarah.
    »Nein. Das hat sie ihnen wiederholt gesagt, aber die Leute wollen sich nicht damit abfinden. Und dann wäre da noch ihr Gespenst.«
    »Gespenst?«, wiederholte Paul.
    Tom nickte. »Jemand stattet Fox Run nächtliche Besuche ab. Bis jetzt wurden nur die alten Gebäude heimgesucht, aber ich bin in Sorge. Man weiß nicht, ob es die Baulöwen, die Historiker oder sonstwer ist.«
    Ethan schnaubte. »Sie müsste ihnen nur ihr Montiereisen zeigen.«
    Als Tom und Grady ihn ungehalten ansahen, drehte Ethan sich einfach um und ließ seine Familie stehen – nicht ohne sich nach beiden Seiten umzublicken, als er über den Hof in Richtung Sägehalle ging.
     
    An jenem Abend schneite es so stark, dass die Heimfahrt zur Karussellfahrt geriet, mit vier Zoll Schnee auf der Hauptstraße und mindestens sieben Zoll auf der Zufahrt nach Fox Run, der letzten Meile. Damit nicht genug, hatte Anna die Scheinwerfer eines anderen Pick-ups hinter sich, die sie
ständig daran erinnerten, dass ihr ein Mann nach Hause folgte, der ihrem Magen Flickflacks bescherte.
    Den ganzen Tag über hatte sich ihr Inneres in einem chaotischen Zustand befunden. Sie versuchte dies auf den Umstand zurückzuführen, dass sie ihre neuen Chefs durch den Betrieb geführt hatte, sowie darauf, dass sie in letzter Zeit zu wenig Schlaf bekommen hatte, da sie bemüht gewesen war, für ihren neuen Mieter die Hütte an das Wasser anzuschließen. Sogar das nahende Unwetter musste als Erklärung für ihren Anfall von Nervenschwäche herhalten.
    In Wahrheit wusste sie es besser. Sie hatte gierig den Mietvertrag unterschrieben, bevor ein Name auf dem Vertrag erschien, und jetzt hatte sie es nicht nur den ganzen Tag bei der Arbeit mit Ethan Knight zu tun, er würde ihr im nächsten halben Jahr auch Abend für Abend nach Hause

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