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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sagte er, als Anna sich setzte, und fing an, Besteck und Kaffeetassen aus Megans Reichweite zu schieben. »Ich fasse es nicht, dass Jane sich mit diesen Rackern in die Öffentlichkeit wagt«, fuhr er fort und fing Megans ausholende Faust ab.
    »Seit Petes Unfall kümmert sie sich um die Kinder, damit ihre Schwester bei ihm in Bangor bleiben kann. Zu Hause fällt ihr wohl die Decke auf den Kopf, deshalb dachte sie, es wäre nett, mal mit den Kindern auswärts zu essen. Haben Sie schon gehört, wie es Pete geht?«, erkundigte Anna sich und kramte in ihrer Tasche, bis sie einen grünen Stift gefunden hatte, den sie Megan überließ. Sofort ließ die Kleine den Löffel fallen und fasste nach dem Stift, um die papierene Platzmatte vollzukritzeln.
    »Er ist in besserer Verfassung als sein Holzlaster, der ein Wrack ist. Er wird eine Therapie brauchen, in zwei, drei Monaten aber wird er wieder Holz transportieren.«
    »Er arbeitet für Sie?«
    Ethan führte Megans Hand und zeichnete ein Strichmännchen. »Wir haben ihn unter Vertrag«, bestätigte er und blickte auf. »Nächsten Samstag findet ein Tanzabend statt, um Geld für seine Rechnungen aufzubringen, bis er wieder arbeiten kann. Gehen Sie hin?«
    »Natürlich. Ich lasse keine Wohltätigkeitsveranstaltung aus.«
    Ganz plötzlich erstarrte Ethan, seine Miene verwandelte sich auf sonderbare Weise. Er hob Megan von seinem Schoß. »Ach, Teufel«, murmelte er.
    Anna hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht laut loszuprusten, als Ethan aufstand und die feuchten Flecken auf seiner Hose begutachtete. »Sie hat mich angepinkelt«, knurrte er und blickte sich suchend nach Jane um. »Lachen Sie nicht«, stieß er leise hervor, klemmte die Kleine unter den Arm wie einen Fußball und steuerte mit der Windeltasche auf die Toilette zu.
    Zwei Minuten später kam er mit Travis in den Armen wieder. Anna stand auf und schlüpfte in ihre Jacke. »Eigentlich bin ich nicht sehr hungrig. Wir treffen uns in etwa anderthalb Stunden beim Wagen«, sagte sie. Ohne seine Antwort abzuwarten, ging sie auf die Suche nach Jane.
    Sie stieß mit ihr zusammen, als sie aus der Toilette kam. »Wohin gehst du?«, fragte Jane ein wenig verzweifelt. »Wo ist Travis?«
    »Bei Ethan.«
    »Ach bitte, lass mich mit Ethan nicht allein«, bat Jane. »Hole Travis und begleite mich dann hinaus zu meinem Wagen. Bitte!«
    »Du hast doch nicht etwa Angst vor Ethan?«, wollte Anna erstaunt wissen. »Warst du nicht eine Zeitlang mit seinem Bruder Paul zusammen?«
    Jane verschob Megan auf ihrer Hüfte und nickte. »Deshalb wäre es mir peinlich, mich zu Ethan zu setzen. Bitte, hole Travis. Ich mache uns zu Hause einen Lunch, und wir könnten … wir könnten miteinander reden.« Sie trat näher. »Bitte, Anna. Ich muss mit jemandem sprechen, und meine Familie hat im Moment genug um die Ohren.«
    Aus Janes Augen sprach so viel Verzweiflung, dass Anna nicht ablehnen konnte. Jane war die erste Freundin, die sie in Oak Grove gefunden hatte, als diese ihr vor vier Monaten in ebendiesem Café einen Platz an ihrem Tisch angeboten hatte. Seither hatten sie einander oft besucht und hatten auch die neunzig Meilen nach Bangor auf sich genommen, um dort zu shoppen oder ins Kino zu gehen.
    »Natürlich esse ich bei dir«, erwiderte Anna rasch und machte auf dem Absatz kehrt, um Travis zu holen. »Planänderung«, erklärte sie Ethan und hob den Jungen hoch. »Ich bringe mit Jane die Kinder nach Hause und esse bei ihr.«
    »Und was wird aus dem Waffenladen und Bears Arztbesuch?«
    »Beides muss bis morgen warten.« Sie reichte ihm die Schlüssel zu Keiths Truck. »Besorgen Sie für Bear einen Hamburger und bringen Sie ihn in den Betrieb, ja? Ich werde vom Haus von Janes Schwester aus fahren.«
    »Wie das?«
    »Das Haus liegt an der Hauptstraße. Ich hüpfe bei einem Holztransporter hinein, der nachmittags eine Lieferung bringt.«
    »Sie werden doch nicht autostoppen?«
    Anna verdrehte die Augen. »Ich kenne alle Fahrer.«
    »Und was ist mit der Arbeit? Sie können sich doch nicht freinehmen, wann es Ihnen passt. Wir haben einen Betrieb zu führen.«
    »Der läuft jetzt von allein. Ich bin spätestens um drei wieder da.« Sie drehte sich um, ehe er etwas einwenden konnte, und schleppte Travis durch den dicht besetzten Raum. »Herrje, was bist du für ein großer Junge«, sagte sie und verschob den Kleinen auf der Hüfte.
    »Megan hat Pipi auf ihn gemacht«, verriet Travis.
    »Ja, das hat sie«, sagte Anna. »Dafür stehe ich tief in

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