Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
Information.«
»Was führte dich nachts hierher?«
Okay, Smalltalk klappte also. »Ich dachte, dein Hausgespenst würde meine Abwesenheit nutzen und ich könnte den Rest meiner Miete einarbeiten, indem ich herausfinde, was an deiner Säge so interessant ist.«
»Danke.«
Dankte sie ihm, weil er nach ihr sehen wollte oder weil er sie wie verrückt gebumst hatte? Besser, man hielt sich an Smalltalk. »Jetzt wissen wir ein paar Dinge, die wir vorher nicht wussten«, stellte er fest. »Erstens, dass es zwei Gespenster sind; und zweitens, dass sie etwas ganz Spezielles gezielt suchen.«
Er spürte, wie sie den Kopf auf dem Kissen drehte, um ihn anzusehen. »Woher weißt du das?«
»Bevor du gekommen bist, habe ich sie etwa zwanzig Minuten belauscht. Sie suchen etwas, von dem sie glauben, dass Samuel Fox es irgendwo auf dem Gelände des Camps versteckt hat.«
»Sie haben aber nicht gesagt, was es ist?«
»Nein, aber ich glaube, dass es in einem alten Maurertiegel oder in einer Plastiktüte sein könnte. Sie waren auf der Suche nach einem wasserdichten Behälter. Offenbar hatten sie das Haus schon nach Samuels Tod und vor deiner Ankunft gründlich durchsucht. Vielleicht wird es deshalb jetzt nicht mehr angetastet.«
Sie stützte sich auf die Ellbogen und sah ihn an. »Glaubst du, dass sie Geld suchen? Könnte Samuel irgendwo Bargeld versteckt haben? Alten Leuten sind Kommoden oft lieber als Banken.«
Ethan riss seinen Blick von ihren köstlichen Brüsten los und ließ ihn zu ihrem Gesicht wandern. »Es könnte Geld sein. Oder sie sind auf der Suche nach einem Dokument. Nach einer Besitzurkunde etwa. Weißt du, ob Samuel ein Testament hinterließ?«
Sie nickte mit nachdenklich gerunzelter Stirn. »Er hatte
ein Testament gemacht.« Sie legte sich wieder hin und bot Ethan den Blick auf die köstlichen Erhebungen und Senken ihrer Brust.
Er sah, wie sie fröstelte und ihre Arme rieb. Er rollte sich sofort zu seiner Seite, entfernte das Kondom und hielt es über die Bettkante, unentschlossen, was er mit dem verdammten Ding machen sollte. Schließlich ließ er es auf den Boden fallen und nahm sich vor, sich später darum zu kümmern – wobei er sich fragte, ob am Morgen eine kleine Sammlung dort liegen würde oder nur das eine.
Er stand auf, zog die dicke Daunendecke herunter und hob Anna hoch und setzte sie auf das geblümte Flanelllaken. Dann legte er sich rasch neben sie und deckte sie beide zu.
Sofort kuschelte sie sich an ihn, schlang einen Arm um seine Mitte und legte mit befriedigtem Seufzen den Kopf auf seine Schulter. Erfreut über ihre Reaktion lächelte Ethan zur Zimmerdecke hoch. »Hast du zufällig gesehen, wie viele Kondome in der Packung sind?«
»Insgesamt fünf«, sagte sie, und ihr Atem kitzelte sein Brusthaar, als ihre Hand seine Rippen sanft massierte. »Ausreichend für heute Nacht.«
Mit schweren Lidern und ruhigerem Pulsschlag lag Anna an Ethans Wärme geschmiegt da und lauschte seinem Herzschlag vor dem Hintergrund des Regens und eines gelegentlichen Donnergrollens aus der Ferne. Die Liebe mit dem total erwachsenen Ethan Knight war viel aufregender als auch nur ein einziger ihrer unzähligen Träume von ihm in den vergangenen achtzehn Jahren.
Zu schade, dass er jetzt bei der Arbeit unerträglich sein würde. Obwohl Ethan der Meinung war, Frauen wären es,
die klammerten, wusste Anna aus der Beobachtung ihres Daddys und ihrer Brüder, dass Männer bei Frauen, mit denen sie geschlafen hatten, weitaus besitzergreifender waren, bis zu dem Punkt, dass sie sich komplett zum Narren machen. Ihr Bruder Damon hatte sich noch immer nicht von seiner letzten Freundin erholt, die ihn wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen hatte, als sie sich auf einem beruflichen Einkaufstrip in Toronto befunden hatte und er unangekündigt und unaufgefordert in ihrem Hotel aufgekreuzt war. Dass er ihr einen Verlobungsring präsentiert hatte, war ohne Wirkung geblieben. Sie hatten einander erst seit drei Wochen gekannt und fünfmal miteinander geschlafen. Simone hatte sofort – und sehr deutlich – eine Zukunft vorausgesehen, in der sie sehr viel Energie darauf verwenden musste, mit Damons Ego und seinem Bestreben, ihr Leben in allen Einzelheiten zu bestimmen, umzugehen.
Aber schließlich waren alle ihre Brüder ihrem Daddy nachgeraten.
Nicht dass sie Ethan mit den Männern in ihrer Familie verglichen hätte. Obwohl er beim Liebesakt sehr bestimmend gewesen war, wusste Anna, dass ihre eigene zielstrebige
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